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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich satt getrunken, und diese Person hier ist jetzt eine vollwertige Vampirin geworden.«
    »Warum?«
    Ich winkte ab. »Keine Ahnung. Aber es ist wohl ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Mal sehen, wie es weitergeht. Jedenfalls wird sie sich in der Nähe aufhalten, um die Früchte ihrer Arbeit zu ernten.«
    »Dann bleibt uns nur eines übrig, John.«
    »Du sagst es.«
    Wir sprachen es beide nicht aus, aber wir wussten, was gemeint war. Diese Gestalt, die aussah wie ein Mensch und doch keiner war, durfte auf keinen Fall erwachen und den Trieb in sich spüren, denn dann würde sie auf Blutjagd gehen. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Wenn es um die Gier nach dem Blut der Menschen ging, waren beide gleich gefährlich.
    Wir sahen sie zum ersten Mal. Wir kannte nicht mal ihren Namen, und so würden wir eine für uns namenlose Blutsaugerin erlösen, wenn man es vornehm ausdrücken wollte.
    Suko schaute mich fragend an. Er musste nicht sagen, was er verlangte, ich nickte und holte mein Kreuz hervor. Dann ging ich in die Knie und schaute der Blutsaugerin direkt ins Gesicht, das sogar noch mädchenhafte Züge aufwies.
    Davon ließ ich mich nicht täuschen, zuckte aber zurück, als die leblose Gestalt plötzlich die Augen aufschlug, als hätte sie gemerkt, was man mit ihr vorhatte.
    Sie konnte sehen, auch etwas erkennen, und sie blickte genau auf den Gegenstand, den sie als Blutsaugerin hassen musste, weil er für sie absolut tödlich war.
    Sie riss auch den Mund auf, aber ich ließ sie nicht zu einem Schrei kommen.
    Noch in derselben Sekunde berührte das Kreuz ihr Gesicht, und das war der Anfang vom Ende. Ein Zischen war zu hören, zugleich wurde die Haut aufgerissen und auf ihr blieb der dunkle Abdruck meines Kreuzes zurück.
    Lautlos starb sie nicht. Etwas stieg noch tief aus ihrer Kehle hervor. Ob es nun ein echter Schrei war oder nur Luft, die durch die Kehle floss, das wusste ich nicht. Jedenfalls wurde dieser Laut nur von uns gehört.
    Der Körper war schon schlaff geworden. Jetzt aber erschlaffte er noch mehr. Den Kopf drehte sie wieder zur Seite, und es gab nicht mal ein letztes Zucken.
    Sie war erlöst.
    Ich erhob mich wieder. Auf der einen Seite tat es mir leid, eine solch junge Frau zu töten, auf der anderen jedoch hatte es sein müssen, um Menschen zu retten.
    Suko dachte bereits einen Schritt weiter. »Jetzt sind es nur noch zwei, und eine davon ist …«
    »Eine gewisse Olivia Peck«, führte ich seinen Satz zu Ende.
    »Richtig.«
    Sie war also noch hier. Und sie war nicht allein. Wir würden also eine Frau und einen Mann suchen müssen, die beide völlig normal aussahen und trotzdem mörderisch waren.
    Ich fragte mich nur, warum sie die Halbvampirin zu einer vollständigen Blutsaugerin gemacht hatte. Eine Erklärung fand ich nicht. Möglicherweise war sie ihr zu einem Klotz am Bein geworden. Es konnte auch sein, dass sie ihre eigene Blutgier nicht hatte zügeln können.
    »Von einem können wir ausgehen«, stellte Suko fest.
    »Und das wäre?«
    »Die Peck ist satt. Sie kann sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Auf irgendwelche Pläne, die noch in ihrem Kopf herumspuken.«
    So konnte man das sehen. Aber es gab ja nicht nur sie allein. Sie hatte noch einen Begleiter an ihrer Seite, und den durften wir auf keinen Fall unterschätzen.
    Suko lachte. Es klang nur nicht lustig. »Jetzt werden wir wieder von vorn anfangen müssen und können nur hoffen, dass die beiden aus der Deckung kommen.«
    »Vielleicht sind sie das sogar.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist möglich, dass sie uns beobachten. Deckung genug gibt es hier ja.«
    Zu sehen war nichts. Wir mussten auf unser Gefühl hören und das klang in uns gleich. Wir gingen beide nicht davon aus, dass unsere Gegner die Flucht ergriffen hatten. Irgendwo lauerten sie hier auf eine günstige Gelegenheit, und wir konnten uns sogar vorstellen, dass es in der Nähe des Hauses war, in dem alles seinen Anfang genommen hatte. Deshalb gingen wir auch den Weg wieder zurück, wobei wir die Lampen diesmal in den Taschen ließen, denn wir wollten keine Zielscheiben sein.
    Wir näherten uns der abgestellten Gruppe von Fahrzeugen, unter denen sich auch unser Rover befand, aber dort hatte niemand Deckung gefunden und lauerte auf uns. Trotzdem schauten wir genau nach, gingen dann weiter – und hörten plötzlich einen wilden Schrei, der aus dem Haus klang …
    ***
    Jean Katanga stand mit beiden Beinen im Leben. Er war

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