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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie verschwunden?«, fragte Suko leise.
    »Weil sie uns als Gegner erkannt haben.«
    »Meinst du?«
    »Sag mir eine andere Möglichkeit.«
    »Ich weiß keine.«
    »Eben.«
    Es war nicht einfach, sich hier auf die Suche zu machen. Es fehlte das Licht. Die Helligkeit, die aus den Fenstern strömte, reichte bei Weitem nicht aus.
    Suko kam mit einem anderen Vorschlag, denn ich war gedanklich irgendwie weggetreten.
    »Vielleicht sollten wir uns auf die Suche nach Zeugen machen. Es ist durchaus möglich, dass die beiden gesehen worden sind. Das ist ja auch im Haus der Fall gewesen.«
    »Nicht schlecht«, sagte ich, »nur wirst du kaum welche finden.«
    »Lass uns trotzdem ein paar Schritte gehen.«
    Suko hatte recht. Es brachte uns nicht viel, wenn wir vor der Tür warteten und darauf vertrauten, dass die beiden wieder zurück in das Haus wollten.
    Da sich unsere Ohren an die herrschende Stille gewöhnt hatten, wäre uns jeder fremde Laut aufgefallen, aber da war nichts zu hören, was uns hätte misstrauisch werden lassen.
    Ich holte meine Lampe hervor und leuchtete einen hellen Kreis. Das brachte auch nichts. Ohne dass wir es richtig merkten, setzten wir uns in Bewegung und entfernten uns aus der unmittelbaren Nähe der Haustür. Wir gingen dorthin, wo die Autos standen. Da stach der zitronengelbe kleine Fiat besonders ab.
    Wir warfen unsere Blicke in die Fahrzeuge und fanden sie allesamt leer.
    Suko hob die Schultern. »War wohl nichts, mein Lieber. Mittlerweile denke ich darüber nach, ob uns unsere Informantin nicht an der Nase herumgeführt hat.«
    »Das ist auch möglich.«
    »Bleiben wir hier oder gehen wir wieder ins Haus?«
    So schnell wollte ich nicht aufgeben. »Lass uns noch mal ein paar Schritte gehen und die Augen offen halten.«
    »Wie du willst.«
    In mir arbeitete der Druck wie eine Säure. Ich war wirklich optimistisch gewesen und dachte an Olivia Peck. Sie war die große Unbekannte in der Rechnung. Es konnte durchaus sein, dass sie auf ihre beiden Freunde gewartet und dafür gesorgt hatte, dass sie verschwanden, weil der Plan nicht so perfekt aufgegangen war.
    Wir erreichten die Höhe des Nachbarhauses. Auch dort war die Tür nicht geschlossen, aber niemand lungerte vor der Haustür herum. Keine Wolken von Marihuanarauch wehten uns entgegen. Die Menschen hier schienen die Gefahr gerochen und sich zurückgezogen zu haben.
    Es gab auch keine Spuren, keine Laute, kein Lachen. Es war seltsam still zwischen diesen Häusern geworden. Und leider auch recht finster.
    Dagegen gingen wir an. Jetzt holten wir beide unsere Leuchten hervor und ließen die Strahlen über den Boden wandern und auch in verschiedene Richtungen.
    Es gab die überquellenden Müllcontainer. Der gelbe Schein glitt darüber hinweg, senkte sich dann – und kam zur Ruhe, denn Suko und ich bewegten uns nicht mehr von der Stelle.
    Vor den Containern lag jemand auf dem Boden. Wir mussten kein weiteres Mal leuchten, um zu erkennen, dass es sich um eine Frau handelte, die eine seitliche Lage eingenommen hatte.
    »Das ist es doch«, sagte Suko, während wir langsam näher gingen.
    »Was meinst du?«
    »Diese Frau.«
    »Und warum liegt sie da?«
    »Das werden wir gleich wissen.« Suko nickte. »Ich denke nicht, dass sie uns gefährlich werden kann.«
    Er behielt recht, denn wir konnten uns der Person nähern, ohne dass etwas geschah. Nur ich beugte mich über sie, während Suko die Umgebung im Auge behielt.
    Sie lag zwar auf dem Rücken, aber der Kopf war zur Seite gedreht, sodass ich das Gesicht nur im Profil erkannte. Ich wollte den Kopf umdrehen, als mir auffiel, dass der Mund nicht ganz geschlossen war. Spaltbreit stand er offen, und in der Lücke zwischen den beiden Lippen sah ich etwas schimmern.
    Es war hell, es war – verdammt, das war ein Vampirzahn! Das kam so überraschend für mich, dass ich automatisch zurück und in die Höhe zuckte.
    »Was hast du?«
    Ich musste lachen. »Ganz einfach, Suko. Ich habe soeben entdeckt, dass wir es mit einer Blutsaugerin zu tun haben. Allerdings mit einer echten. Zumindest einen Zahn habe ich bei ihr entdecken können.«
    Suko schaute selbst nach. Als er wieder hochkam, schüttelte er den Kopf. »Kannst du mir sagen, was das bedeutet? Okay, dass man sie zu einer Untoten gemacht hat, das nehme ich hin. Aber warum hat man das getan? Und wer? Aber das kann ich mir denken.«
    »Ja, diese Olivia Peck. Sie hat aus den Adern dieser Frau den Rest an Blut gesaugt. Das ist es. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hat

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