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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei genauem Hinsehen stellte der Gurrad fest, daß es sich nicht um ein Lebewesen, sondern um einen Roboter handelte. Die Maschine bestand aus mehreren ineinandergesteckten Röhrenkonstruktionen, deren Hohlräume mit farbigen Quadern gefüllt waren. Sie glitt dicht über dem Boden dahin, und Klittrok suchte nach einer Möglichkeit, ihr auszuweichen.
    Bestimmt ortet dieses Ding die Kristalle in meinen Taschen, dachte er und hielt nach einem Eingang in die Gewächshäuser Ausschau, den er als Fluchtweg benutzen wollte.
    „Sieh nur, was ich dir alles zeige", plapperte der Roboter drauflos und zauberte aus dem Nichts eine ganze Palette von Gegenständen um sich herum. „Schätze aus allen Teilen des Universums. Wer sie besitzt, der braucht sonst nichts mehr; er wird für immer glücklich sein. Der Preis ist lachhaft gering. Komm und sieh! Wenn du alle Wunder des Kosmos schauen willst, dann frag nach den Warensortimenten der Hamamesch. Du wirst dich wie im Paradies fühlen."
    Rund um Klittrok tauchten weitere Gegenstände auf, bizarr und von schier unfaßbaren Formen, andere wieder simpel und nichtssagend in ihrem Äußeren, aber in einem Farbenspiel wie ein Wetterleuchten auf Boultat.
    Der Gurrad blinzelte nervös und streckte die Arme aus. Die ganze Straße war inzwischen voll von diesen Gegenständen, und überall in der Nähe von Bewohnern des Planeten bewegten sich die Roboter und priesen ihre Waren an.
    Blitzschnell streckte Klittrok die Hand nach einer sich ständig drehenden und sich biegenden Spirale aus. Seine Finger griffen durch den Gegenstand hindurch, erreichten einen anderen und blieben auch hier erfolglos.
    Holoprojektionen. Alles bestand aus Holoprojektionen. Der Gurrad ließ ein leises Fauchen hören. Langsam löste er den Beutel mit den Kräutern vom Gürtel und warf ihn nach dem Roboter. Der Beutel fiel durch die Maschine hindurch.
    „Projektionen", stieß Klittrok hervor. „Mummenschanz. Illusion."
    „Aber nicht doch. Keine Illusionen", korrigierte der Roboter ihn. „Alle diese unvergleichlichen, seltenen und unverzichtbaren Waren findest du in unserem Schiff. Draußen im All warten weitere Schiffe und Container darauf, entladen zu werden. Waren zu einem Spottpreis, wie ihr es noch nie erlebt habt. Beeilt euch!"
    Der Roboter verblaßte, dafür füllte sich die Straße der Hohen Moose endgültig mit Projektionen aller möglichen Gegenstände. Von allen Seiten sprachen übergangslos Stimmen auf Klittrok ein, sanft und leise, andere laut und verlockend. Im Unterschied zu dem Roboter redeten sie in einer fremden Sprache, die keine Ähnlichkeit mit Gurradsch oder Interkosmo besaß und dem Murmeln eines Baches glich. Sie flüsterten und zauberten Farben auf seine Netzhaut, regten diese zu starker Reflexion an und bewirkten, daß er den Bezug zu seiner Umgebung verlor und nur noch das bunte Farbgewirr sah.
    „Aufhören!" rief er, nahm den Beutel vom Boden auf und begann zu rennen. „Sofort aufhören!" Als er die ersten Wohnhäuser erreichte, schloß er die Augen und wartete, bis die nervöse Ziehen in seinen Augäpfeln vorüber war.
    „Tromstat fnürenigge schebbezeber allojphelen peperbain", flüsterten die Hologramme und anderes, unverständliches Zeug. Und dazwischen klang immer wieder die gleichmäßige Stimme auf, die laut verkündete: „Kommt zur HIRDOachtundzwanzig. Dort wartet das Glück auf euch."
    Langsam öffnete Klittrok die Augen.
    „Was war das?" flüsterte er. „Bin ich verrückt geworden? Habe ich mir unterwegs eine Überdosis Sauerstoff geholt? Leide ich an Halluzinationen?"
    Er beobachtete die anderen Gurrads auf der Straße und stellte beruhigt fest, daß sie dieselben Symptome zeigten: Verwirrung, Gleichgewichtsstörungen und Sprachlosigkeit.
    „Was ist los?" fragte er einen älteren Passanten. „Hast du die Anpreisung der Waren aus dem fremden Schiff auch vernommen?"
    Der Gurrad wirkte erleichtert, daß er nicht allein betroffen war. Schnell sammelte sich eine ganze Gruppe unter einem Hauseingang. Aus dem Haus gesellten sich weitere Personen dazu. Es stellte sich heraus, daß die Projektionen überall gewesen waren, in jeder Wohnung, jeder Kammer, selbst in den intimen Gemächern von Frauen und Männern.
    „Das Schiff steht im Süden der Stadt auf dem kleinen Raumhafen", sagte ein alter Mann. „Es wurde soeben in einer Meldung über Piacenz-Video verbreitet."
    „Nichts wie hin!" rief ein anderer. „Solange es noch Auswahl gibt, sollten wir die Gelegenheit beim Schöpf

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