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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich weder Lebewesen noch Maschinen in ihrem Innern befanden, und sprang mit einem behenden Satz hinein. Zwei, drei Schritte, dann verschluckte ihn das Schiff, und seine Gestalt verschmolz mit der Umgebung der Aufbauten.
    Augenblicke später hatte er sich orientiert und durchquerte auch die innere Schleusentür, ehe diese sich völlig schloß, verschwand in einer Vertiefung des Bodens und wartete erst einmal ab.
    Als ein Vibrieren durch den Boden lief und nicht mehr aufhörte, wußte Zubiak, daß das Schiff gestartet war und vermutlich zu einem der Basare oder einer Sammelstelle für Handelsschiffe flog.
    Vorsichtig und mit der Gurrads eigenen Beweglichkeit machte Zubiak sich auf die Suche. Vergessen war der Ärger mit Klittrok und den anderen, vergessen die Verluste der letzten achtzehn Tage. Jetzt zählte nur noch eins.
    Er entdeckte einen breiten Korridor mit ovalem Querschnitt und an dessen hinterem Ende eine große. Tür. Sie öffnete sich bei seiner Annäherung, und das Funkeln und die Vielfalt unterschiedlichster Gegenstände blendeten ihn förmlich. Er trat ein, versteckte sich zwischen zwei hohen Regalen in der Nähe der Tür und starrte auf die Waren, die sich seinen Augen darboten.
    Noch vermochte er nicht, Rückschlüsse auf ihre Funktion oder Bedeutung zu ziehen. Aber eines war jetzt schon sicher: Mit dem, was die Hamamesch zum Verkauf anboten, ließ sich in der Lokalen Gruppe mehr als eine einzige goldene Nase verdienen.
    In Zubiak reifte auch bereits ein Plan. Ein Schiff mit Waren gehörte zu fünfzig Prozent Kemmendik und seinen Ganoven. Alles andere würde er mit niemandem teilen.
    Daß er Klittrok fünfzig Prozent versprochen hatte, daran dachte der Halsabschneider längst nicht mehr.
     
    *
     
    Fieberhafte Eile befiel zahlreiche Gurrads. Außerhalb des Flughafens flammten erste Hologramme auf, mit denen die planetaren Reiseveranstalter Passagen zu den Basaren feilboten. Übergangslos bildeten sich vor den Schaltern in der Haupthalle der Raumhafengebäude Schlangen. Es entstand Gedränge, es kam zu ersten Auseinandersetzungen und handfesten Streitereien. Eine Sirene begann zu heulen; Roboter tauchten auf und machten von ihren Paralysatoren Gebrauch.
    Eine Eilmeldung der planetaren Verwaltung traf ein mit dem Inhalt, daß alle Bewohner der Stadt vom Besuch der Basare ausgeschlossen blieben, wenn nicht sofort Ordnung einkehrte. Die Drohung fruchtete, und von diesem Augenblick an verhielt sich die Menschenmenge diszipliniert.
    Klittrok entschloß sich, nicht auf der Welle der Neugier und Kauflust mitzureiten. Er eilte nach Hause und fand die Familie um die Ahnin versammelt. Hastig drückte er ihr den Beutel mit den Kräutern in die Hand.
    Die Ahnin betastete den Gegenstand und öffnete ihn umständlich. Sie hielt sich die Öffnung vor das Gesicht und beschnupperte den Inhalt.
    „Klittrok, Sonne meines Alters", murmelte sie. „Du hast mir als einziger von allen einen letzten Dienst erwiesen und sollst in den Genuß meines Vermächtnisses kommen. Ihr anderen verschwindet. Laßt mich mit ihm allein."
    Sie wartete, bis der Rest der Sippe den Raum verlassen hatte.
    „Sind wir allein?" fragte sie dann.
    Der junge Gurrad blickte die Ahnin verwirrt an.
    „Wie meinst du das?"
    Sie lachte.
    „Du hast es noch nicht bemerkt? Seit vergangener Nacht bin ich erblindet. Ein Zeichen dafür, daß die Zahl meiner Sonnenaufgänge gezählt ist.
    Ich danke dir. Du hast die Prüfung bestanden. Woher hast du die Kräuter, mein Sproß?"
    Er erzählte ihr von der Felswand und von der Begegnung mit Zubiak.
    Die Ahnin freute sich und kicherte.
    „Und hast du wirklich keine Kristalle gefunden?"
    Schweigend griff er in seine Taschen, holte ein paar der winzigen, glitzernden Dinger heraus und drückte sie ihr in die Hand. Sie roch daran, und Zufriedenheit machte sich auf ihrem Gesicht breit.
    „Immer habe ich dich für den tüchtigsten und klügsten von allen meinen Nachkommen gehalten. Deshalb vernimm, was ich dir zu sagen habe.
    Doch zuvor öffne die Klappe an der Rückseite meines Sitzes und gib mir das Kästchen."
    Er tat wie geheißen und reichte ihr das Verlangte. Ihre Finger glitten über die Oberfläche und berührten dann einen der Sensoren.
    „Sag mir, was du siehst."
    „Ein rosarot schimmerndes Feld umgibt uns und füllt fast das gesamte Zimmer aus."
    „Dann ist alles in Ordnung. Niemand kann uns jetzt belauschen. Deshalb vernimm mein Vermächtnis."
    Was sie in der Hälfte der Nacht mit ihm besprach, drang nie

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