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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht Koka Szari Misonan in dem Hologramm auf, sondern der glatzköpfige LFT-Kommissar namens Geo Sheremdoc.
    „Bewohner des Solsystems", sagte er, und Daryll fand, daß es ausgesprochen pathetisch klang. „Ich spreche zu euch im Namen der LFT. Wir müssen euch über eine Reihe von Dingen informieren, die für die nahe und die ferne Zukunft lebensentscheidend für euch sein können.
    Terra hat den weitesten Abstand zum Mars hinter sich gelassen und nähert sich dem Roten Planeten wieder an. Es ist ein langsamer Prozeß, und er dauert ungefähr ein Jahr. In dieser Zeit breitet sich die Todeszone um den Mars konstant mit 225 190 Kilometern aus. Spätestens im Mai nächsten Jahres wird die Erde in den Gefahrenbereich gelangen und dann vollständig von dem sich ausbreitenden Feld erfaßt. Was das für die Bewohner unseres Heimatplaneten bedeutet, brauche ich ja keinem zu sagen. Wir können nur hoffen, daß die Ausbreitung der Todeszone bis dahin zum Stillstand kommt. Einen Hinweis darauf gibt es allerdings nicht, so daß wir mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Ich rufe daher alle Bewohner Terras, Lunas und der Raumstationen auf, sich auf den Zeitpunkt des Abschieds vorzubereiten. NATHAN hat einen Plan erarbeitet, und er wird euch allen in den nächsten Stunden zugänglich gemacht. Orientiert euch an diesem Plan und denkt daran, daß kein Grund zu Panik oder zu Eile besteht."
    Der Glatzkopf Sheremdocs verschwand. Statt dessen erschien ein Lichtzeichen. Die Übertragung war beendet.
    „Nein!" schrie Daryll. „So einfach machen wir es dir nicht! Mit ein paar lapidaren Sätzen ist es nicht getan, Herr Kommissar."
    Er griff nach den Folien auf dem kleinen Tisch, knäulte sie zu einem Wust unbrauchbaren Plastiks zusammen und warf den Klumpen mit voller Wucht gegen die Bildwand. Es gab eine leichte elektrostatische Entladung, mehr nicht.
    „Ihr wißt ja gar nicht, was ihr da anrichtet", ächzte er und begann ziellos in der Wohnung umherzugehen. „Wohin sollen wir? Weg von Terra?
    Irgendwohin, wo keiner uns kennt und uns erst recht keiner versteht?"
    Er hob die Arme und betrachtete seine Hände. Sie zitterten unnatürlich stark. Sein ganzer Körper bebte bis in die letzte Faser der Muskulatur.
    Eileen.
    Er rannte hin und her, achtete nicht auf die Türen und Wände und fand sich plötzlich draußen im Korridor an einer der Nottreppen.
    Daryll Mandrake lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und schloß die Augen.
    Tief durchatmen! redete er sich ein. Das ist die einzige Chance.
    Nach einer Weile beruhigte er sich, und seine Gedanken wurden wieder klar.
    „Der Roboter hatte recht, als er auf die Alarmmeldung des Servos hörte. Mit meiner Gesundheit ist es nicht zum besten bestellt. Wenn ich jetzt keinen klaren Kopf bewahre, dann ist alles aus."
    Schwankend kehrte er in seine Wohnung zurück und orderte beim Servo einen kleinen Imbiß. Leichte Kost, die seinen Magen und seine Psyche nicht belastete.
    „Daryll, du mußt erneut mit Besuch rechnen", sagte ihm die syntronische Maschine, während sie Salat und Obst zubereitete. „Keine Angst, es handelt sich nicht um einen Medoroboter. Jemand von der LFT nähert sich der Wohnung."
    „O mein Gott! Schick ihn weg! Sag ihm, wir sind nicht zu Hause."
    „Er weiß, daß ihr da seid."
    „Er darf sie nicht sehen, klar? Errichte einen Schutzschirm vor der Schleuse, falls ein Fremder sich Zutritt verschaffen will."
    „Ja, ist gut, Daryll."
    Augenblicke später klingelte es. Er sprang auf und eilte hinaus. In die entstehende Türlücke hinein maulte er: „Der Medoroboter wußte es vor den Menschen, daß eine Evakuierung geplant ist. Er hat den Besuch angekünd..."
    Die Worte erstarben in seinem Mund. Fassungslos starrte er die junge Frau an, und die Frau starrte ebenso erschrocken zurück.
    Eine Marsianerin mit der typischen grünen Iris und den gelben Augäpfeln, bronzefarbener Haut und schwarzen Haaren stand vor ihm.
    „Daryll Mandrake?" fragte sie leise. „Mister Daryll Mandrake?"
    „Ja, ja." Der Kosmopsychologe hatte sich wieder in der Gewalt. „Du bist...?"
    „Ursela Geddan. Ich komme wegen der Evakuierung."
    „Bitte tritt ein."
    Ziemlich linkisch führte er sie in das Wohnzimmer und bot ihr einen Drink an. Sie musterte die bescheidenen Möbel und das Knäuel der Folien auf dem Fußboden. Er setzte sich ihr gegenüber.
    „Eigentlich müßte an meiner Stelle ein Roboter kommen", begann Ursela Geddan, als wolle sie sich für ihre Anwesenheit entschuldigen. „In deinem

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