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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Bewohner der Erde und des Solsystems reagierten relativ gelassen auf die Ankündigung der LFT. Sie hatten Zeit und wußten das. Nur bei den ehemaligen Bewohnern des Mars kam es durch die überfallartige Entscheidung NATHANS zu Protesten und teilweise sogar zu Unruhen.
    Es gab Millionen von ihnen, die gerade erst zur Ruhe gekommen waren.
    Ihnen mußte es vorkommen, als werde ihnen erneut der Boden unter den Füßen weggezogen.
    „Ich verstehe euch", murmelte er. „Aber mir ergeht es schlimmer als euch. Und wenn Eileen und ich es schaffen, kann es für euch doch kein Problem sein."
    Drei Stunden ließ er die Meldungen und Bilder über sich ergehen. Ein paarmal vergaß er für ein paar Augenblicke die Gedanken an seine Frau, und jedesmal erschrak er hinterher und fühlte sich schuldig. Die letzte Stunde brach an.
    Wieder erschien der Daniel-Roboter und brachte ihm einen kleinen Speicherkristall.
    „Aufnahmen aus dem Krankenzimmer deiner Frau. Willst du sie dir ansehen?"
    Er schüttelte den Kopf und steckte den Kristall ein. „Später."
    „Dann kann ich ja gehen."
    „Warte. Wie weit ist es bis zum Container, in dem sich meine Frau befindet?"
    „Dir darüber Auskunft zu geben, bin ich nicht befugt."
    Hitze kroch in Daryll Mandrake empor. Die Wut packte ihn. Er griff einen Hocker und warf ihn gegen den Roboter. Mit einem häßlichen Krachen brach der Hocker auseinander. Aber auch der Roboter sah nicht mehr aus wie zuvor. Ein Teil seines Plastikgesichts hing in Fetzen.
    Darunter leuchtete dunkles Metall, und eines der Optiksysteme glühte in rötlichem Licht.
    „Was immer du für ein Spiel spielst, ich werde es herausfinden. Willst du testen, wie eng meine Bindung an meine Frau ist? Ich kann es dir zeigen. Komm mit!"
    Er eilte hinaus auf den Korridor, aber die Maschine ergriff ihn und schob ihn zurück.
    „Anweisungen sind dazu da, um befolgt zu werden. Niemand von den anderen Passagieren darf dich zu Gesicht bekommen. Der Befehl stammt von höchster Stelle aus der Regierungszentrale der LFT."
    Mandrake versuchte, sich gegen die Kraft des Roboters zur Wehr zu setzen, gab aber bald auf.
    „Ich nehme von niemandem Befehle entgegen. Laß mich durch!"
    „Tut mir leid. Ich habe meine Anweisungen."
    Ein blaßblauer Strahl schoß aus einem seiner Finger und traf den Terraner. Mandrakes Beine wurde übergangslos gefühllos. Er wollte sich mit einem Schritt in Richtung Sitzecke in Bewegung setzen, doch seine Beine gehorchten nicht mehr. Er stürzte zu Boden und starrte auf den Roboter mit dem zerfetzten Gesicht und dem erhobenen Arm, der schräg über ihm stand.
    „Schieß doch! Mach diesem Spuk ein Ende."
    Eileen. Befand sie sich überhaupt an Bord? Oder hatten sie sie irgendwo in den Weltraum...
    „Intelligentes Leben ist schützenswert", deklamierte der Daniel-Roboter. „Ich bin dazu abgestellt, auf dich aufzupassen, nicht, dich zu verletzen.
    Das ließe mein Programm gar nicht zu. Die Anordnung der LFT dient deinem eigenen Schutz. Unter den Passagieren könnte es welche geben, die dich vom Mars her kennen und über das Schicksal deiner Frau Bescheid wissen. Das ist es doch gerade, was du nicht willst, oder?"
    „Du hast recht."
    „Die Paralyse deiner Unterschenkel verflüchtigt sich in einer Viertelstunde. Genug Zeit, daß du dich umziehen und das Schiff verlassen kannst."
    „Heißt das, wir sind am Ziel?"
    „Bald. Die AMAGORTA hat den Hyperraum verlassen und nähert sich nun Eleusis."
    Der Roboter stakste hinaus und ließ ihn allein zurück.
    „Eileen." Daryll flüsterte es. „Wo bist du, Eileen? Hörst du mich?
    Wenn ja, dann bin ich glücklich."
    Auf den Armen schleppte er sich hinüber in das Schlafzimmer, wo seine Kleider lagen. Mühsam zog er sich an. Seinem Körper fehlten Füße und Unterschenkel, und er kam sich wie ein Krüppel vor.
    Dennoch schaffte er es, sich komplett anzuziehen und sogar die Stiefel überzustreifen und zu verschließen. Als er spürte, daß die Wirkung der Paralyse nachließ, stellte er sich auf die Beine und bewegte sich wie ein Körperbehinderter in Richtung Tür. Langsam klang die Paralyse ab.
    „Darf ich die Unterkunft verlassen?" fragte er.
    „Ja", klang es aus irgendeinem Akustikfeld. „Halte dich wieder an die Angaben deiner Wegmarke."
    Er tat es und verließ als erster das Schiff. Ein Wagen holte ihn ab und folgte dem Container hinüber zu einem Lastengleiter. Kurz darauf befand er sich unterwegs zu einer der Inseln in einem herrlichen Ozean.
    „Eileen, ich bin

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