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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünfundsechzig Grad im Sommer, bedingt durch die stark elliptische Planetenbahn, machten es erforderlich, daß sich der Großteil des Lebens auf Boultat unter der Oberfläche in den klimatisierten Anlagen abspielte.
    Die Quetzkys beendeten ihr Spiel so plötzlich, wie sie es begonnen hatten. Sie kehrten in die Mulde zurück, oder besser gesagt, Dola scheuchte sie dorthin zurück. Der Quetzky blieb über der Mulde hängen und begann vor Aufregung heftig um seine senkrechte Achse zu rotieren.
    Farraud spähte aufmerksam um sich. Er konnte keine Gefahr erkennen, zog sich jedoch vorsichtshalber zur Antigravröhre zurück, die zwischen den Büschen glänzte; es war einer der Freizeitausgänge.
    Der Wind wehte nach wie vor von den Bergen her, und der Gurrad prüfte den Geschmack der Luft. Er hatte sich nicht verändert. Dafür änderte sich das Licht jenseits des Kristallwaldes. Es verlor seinen blauen und weißen Glanz, wurde ruhiger und tat seinen Augen nicht mehr so weh.
    Dort war etwas, oder etwas näherte sich.
    Der Horizont über dem Wald veränderte langsam seine Farbe, wurde gelb und rot, durchmischt mit blauen und violetten Streifen. Ein leuchtendes Gebilde kristallisierte sich heraus und legte sich über den Wald.
    Dola begann unnatürlich zu zittern, eine Folge der Nervosität, die Farraud ergriff. Augenblicke später schob sich die fremdartige Erscheinung vollends über den Kristallwald oder vielmehr aus ihm heraus, ohne daß seinen Zinnen, den Ästen und Stämmen auch nur eine Zacke abbrach. Eine Wand voller Bewegungen und mit dreidimensionalem Charakter schob sich auf die Lichtung und über den Teich und kam auf ihn zu.
    Automatisch betätigte der Gurrad den Sensor für den Öffnungsmechanismus. Die Tür glitt auf, doch Farraud hörte und beachtete es nicht. Aus geweiteten Pupillen starrte er auf das Unglaubliche.
    Vor ihm befand sich der Weltraum. Er erblickte ein riesiges Gebilde aus lauter Kugeln oder Blasen, umgeben von ganzen Hundertschaften von Raumschiffen. In der Art eines Zooms rückte das Blasengebilde näher, schoß regelrecht auf Farraud zu, so daß der Gurrad unwillkürlich zurückwich und fast in den Schacht stürzte. Er klammerte sich an der Öffnung fest und verfolgte bebend, wie sich die Perspektive abrupt veränderte.
    Er sah in eine kuppelförmige Halle hinein und hatte das Gefühl, tatsächlich unter ihrem Eingang zu stehen. In der Halle stapelten sich Waren unterschiedlichster Art. Ihnen allen war gemeinsam, daß es sich nicht um herkömmliche oder bekannte Produkte aus den Magellanschen Wolken, der Milchstraße oder Andromeda handelte. Die Fremdartigkeit der Gegenstände ließ ihn spontan vermuten, daß sie nicht einmal aus der Lokalen Gruppe stammten, sondern aus den Fernen des Universums.
    Und jetzt hörte er auch die Stimme, die von überall herzukommen schien und in gurradsch zu ihm sprach.
    „Kommt und seht! Wunderbare Dinge tun sich im Universum. Millionen von herrlichen Gegenständen sind in der Großen Magellanschen Wolke angelangt. Für einen solchen Preis wird es sie nie wieder geben. Erfahrt die Unvergleichlichkeit dieses Einfühungsangebots, folgt seinem Ruf.
    Kommt und seht! Wo ihr auch hinkommt auf euren Reisen durch die Sterneninsel, ihr werdet das Paradies finden. Lauscht dem Zauber der Ferne. Kommt und seht!"
    Die riesige Wand, die sein gesamtes Blickfeld ausfüllte und alles andere verdeckte, hatte ihn beinahe erreicht. Wieder machte Farraud einen Schritt rückwärts, aber inzwischen hatte die Automatik den Eingang wieder geschlossen. Mit dem Rücken stieß er an das kalte Metall.
    Irgendwo in seiner Nähe leuchtete für einen kurzen Augenblick ein blauer Ball, dann verschluckte ihn die Wand und warf sich dem Gurrad entgegen.
    Mit einem Rest seines Verstandes erkannte Farraud, daß es sich nicht um eine wirkliche Erscheinung handelte, sondern nur um eine Projektion, die sich anschickte, ihn zu verschlucken. Für einen Augenblick war ihm, als stürze er mit beträchtlicher Geschwindigkeit in die Halle hinein. Dann hatte ihn die Projektion hinter sich gelassen, und er sah wieder die Lichtung und den See vor sich und dahinter den Kristallwald.
    Irgendwie erschien es ihm wie ein Wunder, daß er noch lebte. Bei der riesigen, dreidimensionalen Erscheinung hatte es sich um eine Holoprojektion gehandelt, die nicht von Angehörigen seines Volkes erzeugt worden war. Er mußte wieder an die Meldung vom frühen Morgen denken, als eine Station am Nordpol das Auftauchen eines

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