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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fremden Schiffes gemeldet hatte. Mit Sicherheit gab es da einen Zusammenhang.
    Farraud beruhigte sich innerlich sehr schnell, aber diesmal wirkte es sich nicht auf die Quetzkys aus. Die blauen Kugeln trieben über den See hinaus, vollführten irrwitzige Flugmanöver und stürzten dann ab. Sie platschten auf den See; augenblicklich durchpflügten gezackte Flossen die Wasseroberfläche. Gierige Fischmäuler öffneten sich und verschlangen die leuchtenden Kugeln.
    Farraud benötigte eine ganze Weile, um sich der Katastrophe bewußt zu werden, die sich da gerade ereignet hatte. Dola und die Kinder existierten nicht mehr. Das Erscheinen der Projektion hatte sie so verwirrt, daß sie zu Opfern der Seebewohner geworden waren.
    Der Gurrad suchte die Antigravröhre auf und kehrte hastig in die Tiefe zurück. Hologramme wanderten durch die Gänge und Hallen und erschwerten ihm das Vorwärtskommen. Als er endlich die Leitzentrale erreichte und sich die Bilder aus allen Gegenden Boultats ansah, stöhnte er unwillkürlich auf.
    „Die Fremden", stieß er hervor. „Was bezwecken sie damit? Und wie viele sind es?"
    „Sechzig Schiffe sind gelandet und erzeugen die Projektionen", erwiderte Loffart, der Funker. „Die Wirkung kannst du sehen, wenn du einen Blick auf die Bilder von den Raumhäfen wirfst."
    Dort starteten laufend Schiffe. Bei anderen drängten sich Gurrads an den Schleusen und konnten es kaum erwarten, ins All gebracht zu werden.
    „Die Fremden nennen sich Hamamesch und kommen von weit her", sagte Loffar. Farraud quittierte es mit einem Knurren.
    „Ich hasse sie", stieß er hervor. „Sie sind für den Tod einer Quetzky-Familie verantwortlich. Und bestimmt nicht nur dafür."
    Daß er sich bald zu einem glühenden Verehrer der Hamamesch wandeln würde, davon ahnte Farraud nichts.
     
    7.
     
    Terra/Eleusis Er sah sie nicht, aber er wußte, daß es das Krankenlager in einem Container voller Illusionen war, das dort drüben in drei Metern Höhe über den Belag des Raumhafens schwebte und sich einer der offenen Ladeschleusen der AMAGORTA näherte.
    Daryll verließ den ihm vorgeschriebenen Weg und folgte dem Container. Erst unmittelbar vor der Karracke machte er kehrt und eilte zur Personalschleuse. Ein Roboter maß seine Zellkernstrahlung, identifizierte ihn und übergab ihm eine Wegmarke. Daryll schwang sich in das Antigravfeld und trieb nach oben in das Schiff hinein. Die Wegmarke meldete sich an jeder Abzweigung mit einem akustischen Befehl und nannte ihm die Richtung, in der er sich zu bewegen hatte. Wenig später erreichte er eine geräumige Wohneinheit mit allem Komfort. Ein Daniel-Roboter mit menschlicher Biomaske empfing ihn und führte ihn durch die Räumlichkeiten.
    „Du hast sechs Stunden Zeit, dir alle Annehmlichkeiten zu gönnen", erklärte der Roboter. „Nütze sie. Sechs Stunden sind wenig Zeit, wenn man ein ganzes Leben vor sich hat."
    „Wie viele Passagiere werden an Bord sein?"
    „Achttausend. Sie reisen in großen Hallen. Du bist der einzige, dem ein solcher Komfort zuteil wird. Du darfst die Wohnung allerdings nicht verlassen."
    „Damit bin ich einverstanden. Wichtig ist allein, daß ich bei meiner Frau sein kann."
    „Du mußt sechs Stunden auf sie verzichten. Wir wissen, daß du das kannst, Daryll Mandrake. Deine Frau befindet sich in der Betreuung der besten Mediziner und Medoroboter. Es mangelt ihr an nichts. Sie glaubt immer noch, bei sich daheim im Krankenzimmer zu liegen. Sobald sie nach dir verlangt, wird man dich aber rufen."
    Der Roboter schob sich an ihm vorbei und stakste hinaus. Ein letztes Mal starrte ihn die Maske aus Bioplast an, dann war der Daniel-Roboter draußen im Korridor verschwunden, und die Tür glitt zu.
    Sechs Stunden. Nun gut. Irgendwie würde er sie hinter sich bringen.
    Daryll suchte den Fitneßraum auf und brachte seinen vernachlässigten Körper ein wenig in Schwung. Danach ließ er sich im Whirlpool durchkneten, und als er das Gefühl hatte, seine Haut würde sich innerhalb der nächsten Minuten auflösen, eilte er unter die Warmluftdusche und ließ seinen Körper trocknen. Gehüllt in eine flauschigen Bademantel, machte er es sich im Aufenthaltsraum bequem und ließ sich die aktuellen Nachrichten der verschiedenen Sender hereingeben. Es handelte sich ohne Ausnahme um Konserven, ein Zeichen dafür, daß sich das Schiff längst auf dem Weg an sein Ziel befand und irgendwo durch den Hyperraum raste.
    Immer wieder schüttelte Daryll Mandrake entgeistert den Kopf.

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