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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem All wirkte der grüne Ball wie ein riesiger Smaragd, und Waerrik, oberster Patriarch aller Gurrad-Sippen auf Mantoll, tat alles, um diesem äußeren Eindruck auch das passende Gepräge hinzuzufügen. Der einzige Raumhafen bei der Hauptstadt Waerrik-Uno gehörte zu den kleinsten, die jemals gebaut worden waren. Die Kosmische Hanse wickelte über Waerrik-Uno rund 23 Prozent ihres Gütertransfers für die Große Magellansche Wolke ab, während es auf Roewis immerhin 40 Prozent waren.
    Die Ortung meldete in einer Entfernung von einem halben Lichttag einen Pulk von zwanzig Schiffen, die Fahrt aufnahmen und sich zu der Karawane der Hamamesch gesellten; wahrscheinlich die Vorhut, die hier gewartet hatte.
    Der Plophoser nickte düster und beobachtete die Kette aus Hamamesch-Raumschiffen. Keine zehn Millionen Kilometer entfernt kehrte sie in den Normalraum zurück und verzögerte in einem gigantischen Synchronmanöver. Fast gleichzeitig trafen von Mantoll erste Hyperfunkanrufe ein.
    Nuka Kullino ergriff die Initiative.
    „Medoschiff PARACELSUS an Mantoll." Der Ertruser ließ eine Totalaufnahme der Zentrale zum Planeten schicken. „Hanse-Spezialist Nuka Kullino. Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Bei der Flotte aus zweitausend Schiffen handelt es sich um Fremde, die zur Erfüllung eines Handelsabkommen mit der Kosmischen Hanse durch das Gom-Tor gekommen sind und sich auf dem Weg in die Milchstraße befinden."
    Ein Gurrad mit einer abgenutzten Uniformmütze nahm das Gespräch entgegen. Er zupfte in seiner Mähne herum, und es war deutlich zu sehen, daß er sich kurz mit jemandem außerhalb des Erfassungsbereichs der Aufnahmeoptik unterhielt.
    „Wir verfügen über die Daten und identifizieren die Schiffe als Fahrzeuge der Hamamesch", sagte er dazu. „Welche Interessen bestehen von seiten der Hanse? Sind bereits irgendwelche Geschäfte vereinbart worden?"
    „Darüber kann ich verständlicherweise keine Angaben machen – außer der Tatsache, daß die Hamamesch ein Handelsabkommen mit der Kosmischen Hanse getroffen haben."
    Nuka Kullino grinste breit und versuchte sich vorzustellen, was für eine Miene der fischgesichtige Kjauras jetzt wohl machte. Allerdings war er sich darüber im klaren, daß nur eine von beiden Seiten unterzeichnete Abmachung ein Fundament dargestellt hätte, auf dem sich fairer Handel abwickeln ließ.
    „Das Gespräch ist beendet." Der Gurrad löschte die Verbindung. Der Ertruser zerbiß einen Fluch zwischen den Lippen. Er ahnte, was jetzt kam.
    „Eine Flotte verläßt den Nahbereich von Mantoll und geht in den Hyperraum", meldete der Syntronverbund. „Und wir bekommen aus Richtung Milchstraße Besuch."
    Vier Koggen und vier Karracken materialisierten in wenigen Lichtminuten Entfernung: Schiffe der Kosmischen Hanse. Angesichts der Verstärkung fühlte sich Nuka Kullino gleich wieder besser. Er überspielte den acht Schiffen alle bisher gespeicherten Daten und klärte die Kommandanten über die aktuelle Situation auf.
    „Wir schließen zur HIRDOeins auf", sagte Arnim Possag von einem der Monitoren. „Nuka, gib Kjauras das erweiterte Treatment und biete ihm ein Gespräch an. Ich stimme deiner Taktik zu. Wenn der Hamamesch schon von einem offiziellen Handelsabkommen redet, dann können wir ruhig tun, als existiere es tatsächlich."
    Die zehn galaktischen Schiffe verließen ihre Positionen und setzten sich auf die Höhe der Karawane. Die HIRDO-1 befand sich keine hunderttausend Kilometer entfernt.
    „Kjauras, wir wiederholen unsere Bitte. Ermögliche uns einen Besuch deiner Schiffe", versuchte Arnim Possag einen zweiten Anlauf, mit den Hamamesch in direkten Kontakt zu treten. „Die Kosmische Hanse ist auf eure Ankunft seit Jahren vorbereitet und in der Lage, sofort mit euch ins Geschäft zu kommen. Bedingungen sind damit keine verbunden."
    „Zu früh, Galaktiker. Viel zu früh. Dies hier ist eine vorgelagerte Kleingalaxis, nicht eure Milchstraße."
    Die Flotte von Mantoll tauchte auf, und ihr Kommandant mischte sich übergangslos in die Unterhaltung ein.
    „Dies ist Hoheitsgebiet des Volkes der Gurrads", grollte eine tiefe Baßstimme. „Hier steht Waerrik, der Patriarch von Mantoll. Wer wagt es, sich mit mir anzulegen?"
    „Hilf mir und meinen Leuten", verlangte Kjauras sofort. „Wir werden von Schiffen der Kosmischen Hanse belästigt. Sie wollen in unsere Schiffe eindringen wie Zöllner, die eine Ladung zu kontrollieren haben. Wir hingegen möchten friedlichen Handel treiben und unsere

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