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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir schon klar. Dass es hier sieben Gestalten waren, musste Zufall sein, denn zwei weitere waren ja bereits von Jane und mir erledigt worden.
    Die Zahl wollte mir nicht aus dem Kopf. Das hatte seinen Grund. Ich dachte an meine Beretta, in der mehr als sieben geweihte Silberkugeln steckten. In der Tür stehen bleiben, die Waffe ziehen und dann gezielt schießen.
    Der Gedanke kam mir tatsächlich. Aber ich spürte auch einen Kloß im Hals, denn ich war kein Vollstrecker oder Henker. Das ging mir gegen den Strich, obwohl ich auch an die Menschen denken musste, deren Blut sie trinken würden. Im Moment ging es nur um die Hexen, aber auch sie waren Menschen und standen, soweit ich das beurteilen konnte, nicht mit dem Teufel in Verbindung.
    Es war still zwischen uns. Noch, denn die Stille hielt nicht länger an. Ich hörte das erste leise Lachen. Danach ein Flüstern und einen Satz, den ich verstand.
    »Sein Blut hat einen guten Geruch.«
    »Richtig, ich kann es schon schmecken.«
    »Es reicht für uns alle.«
    Das waren Bemerkungen, die mir nicht gefallen konnten, und ich gab ihnen eine entsprechende Antwort, ohne zuvor noch lang etwas erklären zu müssen.
    Ich zog meine Waffe und richtete die Mündung in den engen Raum, in dem es feucht roch, aber auch nach brackigem Wasser und verfaulten Blumen, denn in einer Ecke standen zwei kniehohe Metallvasen, aus denen Gestrüpp hervorschaute.
    »Ihr seid sieben Personen«, sagte ich mit lauter Stimme, um auch von ihnen verstanden zu werden. »In meiner Waffe aber befinden sich wesentlich mehr Kugeln. Ich kann mir einen nach dem anderen vornehmen, und da ich weiß, wer ihr seid, brauche ich euch nicht immer tödlich zu treffen, denn die Macht des geweihten Silbers zerstört euch so, wie es auch bei Vampiren der Fall ist. Deshalb denke ich, dass ihr euch zurückhalten solltet.«
    Ich hatte einiges klargestellt und rechnete damit, dass sie reagieren würden, was sie auch taten, nur anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Sie bewegten sich. Einige stießen sich gegenseitig an. Andere wiederum grinsten. Es gab einige Lacher, und es wurden auch Schultern angehoben.
    Warum taten sie das? Nahmen sie mich nicht ernst? War ich nicht mehr als eine Figur, ein Typ, mit dem man sich seinen Spaß machen konnte?
    Es passte mir ganz und gar nicht, dass man mich nicht ernst nahm. Dagegen musste ich etwas unternehmen. Es war gut, dass einer von ihnen aufstand, der sich um mich kümmern wollte.
    In dieser Situation kam mir in den Sinn, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn ich meinen Freund und Kollegen Suko mitgenommen hätte. Zwar war hier noch nichts passiert, ich fühlte mich trotzdem leicht überfordert und musste mich um die Gestalt kümmern, die sich erhoben hatte und sich auf mich konzentrierte.
    Sie tappte vor.
    Es war ein Mann, der eine Lederjacke trug, die offen stand. Darunter trug er ein Netzhemd. Seine Fäuste wirkten wie kleine Dampfhämmer, und im Gürtel seiner engen Hose steckte so etwas wie ein Enterhaken. Eine Waffe, die tiefe Wunden reißen konnte und genau richtig für einen Halbvampir war.
    Er musste noch ein kurzes Stück zurücklegen, um an mich heranzukommen. Ich hob meine Beretta ein wenig an, denn jetzt zielte ich auf den Kopf der Gestalt.
    Er grinste nur.
    Und er grinste so, dass es mir auffiel. Es war das Grinsen eines Siegers. Das allerdings konnte nicht sein. Er konnte nicht gewinnen, er würde in die Kugel laufen.
    Ich schoss nicht.
    Verdammt, das Grinsen hatte mich nervös werden lassen. Und dann sah ich, dass er an mir vorbei schaute.
    Die Gefahr war da.
    Ich sah sie nur nicht, weil ich im Rücken keine Augen hatte. Aber der Halbvampir hatte mir durch sein Verhalten einen Hinweis gegeben. Hinter mir bahnte sich etwas an.
    Auf der Stelle drehte ich mich um. Oder wollte es. Die Halbvampire waren mir im Moment egal.
    Ich schaffte die Drehung nicht ganz. Bis zur Hälfte hatte ich sie hinbekommen, als mich der Griff von eisenharten Fingern im Nacken erwischte.
    Ich wurde herumgestoßen, verlor dabei den Boden unter den Füßen, weil man mich noch anhob, dann erhielt ich einen Stoß und wurde zugleich losgelassen.
    Ich stolperte weg von der Tür, konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und übersah auch einen Kantstein, sodass ich nach vorn fiel und neben dem Weg auf dem Boden landete. Meine Beretta hatte ich festgehalten. Mir war auch körperlich nicht viel passiert. Ich rollte mich herum und sah die Person, die mich so überrascht hatte.
    Es war jemand, den

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