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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Befehl stehen und das tun, was ihnen ihre Chefin, eine Blutsaugerin namens Justine Cavallo, befiehlt.«
    Grace Golding zuckte leicht zusammen. »Wie heißt diese Person?«
    »Justine Cavallo.«
    »Die kenne ich nicht.« Sie drehte sich zur Seite und sprach ihre Freundinnen an. »Kennt ihr den Namen?«
    Eine sprach für die anderen beiden. »Nein, wir haben den Namen nie gehört.«
    »Und du meinst, dass sie uns auf der Spur ist?«, fragte Grace.
    »Ja, sie strebt nach Macht. Sie hat bereits große Macht, aber sie will mehr, immer mehr.«
    »Wie die Menschen.«
    »Genau.«
    Grace Golding schaute zu Boden, dabei spielte sie mit den hölzernen Armreifen, die an ihren Gelenken hingen. Sie musste sich erst sammeln, bevor sie fragte: »Willst du uns jetzt den Rat geben, von hier zu verschwinden?«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Aber auch sehr feige.«
    »Möchtest du lieber ausbluten? Diese Halbvampire werden dich nicht beißen, weil sie noch keine Vampirzähne haben. Aber sie haben Waffen, Messer. Und sie setzen sie ein. Sie schneiden Wunden in die Körper und trinken das ausströmende Blut.«
    Jane Collins hatte mit intensiver Stimme gesprochen und auch einen Erfolg erzielt. Die Sicherheit, mit der Grace Golding aufgetreten war, hatte Risse bekommen. Sie öffnete einige Male den Mund, um etwas zu sagen, was sie aber nicht schaffte. Dafür schüttelte sie den Kopf und fragte dann: »Was können wir denn tun? Es hat doch keinen Sinn, wenn wir fliehen. Man würde uns jagen – oder?«
    »Davon muss man ausgehen.«
    Grace Golding hatte sich entschieden. Das drückte sie durch ein mehrmaliges Nicken aus.
    »Wir bleiben«, sagte sie dann. »Es ist unsere Nacht, und die lassen wir uns nicht nehmen.«
    »Gut, das habe ich akzeptiert.«
    »Dann können wir uns darauf vorbereiten.« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Wenn sie hier erscheinen, werden wir ihnen einen entsprechenden Empfang bereiten. Und ihr werdet auf unserer Seite stehen, hoffe ich. Darauf müssen wir uns verlassen – und auf die Geister der Natur, die zu uns gehören.«
    »Wie ihr wollt. Aber unterschätzt die Gefahr auf keinen Fall. Das könnte euer Ende sein.«
    »Keine Sorge, wir halten uns an die Regeln.«
    Ich hatte bisher nur zugehört. Das hier war Janes Job. Jetzt aber mischte ich mich ein. »Kann ich davon ausgehen, dass ihr eure Feinde noch nicht gesehen habt?«
    »So ist es.«
    »Und eure Freundin wurde auf dem Friedhof erhängt.«
    »Ja, wir haben sie von dort geholt.«
    »Woher habt ihr gewusst, dass sie auf dem Friedhof war?«
    »Sie hat es uns gesagt. Aus diesem Ort stammte eine alte Großtante von ihr. Sie liegt auf dem Friedhof begraben, und das Grab wollte sie finden.«
    »Verstehe. Dann ist die andere Seite schneller gewesen. Sie wusste Bescheid, und ich denke, dass gerade Friedhöfe gute Verstecke für bestimmte Personen sind. Dazu zähle ich auch die Halbvampire, die wir ebenfalls jagen. Zwei von ihnen haben wir vernichten können. Wir wissen nur nicht, wie groß ihre Anzahl ist und wo sie sich aufhalten. Sie wollten den Ort abriegeln. Ob sie es auch an der anderen Seite versucht haben, weiß ich nicht, ich werde aber nachschauen.« Beim letzten Satz nickte ich Jane zu.
    Sie fand die Idee gut und sagte: »Ich denke nicht, dass hier in den nächsten Stunden etwas passiert. Ich glaube eher, dass die andere Seite die Dunkelheit abwarten wird. Die lieben sie. Fahr schon los, John. Vielleicht entdeckst du ja etwas, das für uns von Bedeutung sein könnte.«
    Das hoffte ich. Ich hatte mir eigentlich die tote Frau ansehen wollen, das verschob ich jetzt. Sich im Ort umzuschauen war wichtiger.
    Vielleicht konnte ich den einen oder anderen Bewohner auch befragen, denn fremde Personen mussten hier einfach auffallen.
    Ich saß wenig später in Janes Golf und fuhr los …
    ***
    Bei diesem Wetter verkrochen sich die Menschen nicht in ihre Häuser, sondern hielten sich im Freien auf, arbeiteten in den Gärten und auch Vorgärten und machten auf keinen Fall den Eindruck von Menschen, die sich irgendeiner Gefahr ausgesetzt fühlten. Daraus schloss ich, dass sich die Halbvampire gut versteckt hielten und das außerhalb von Ticehurst.
    Ich rollte an der anderen Seite aus dem Ort und sah, dass es keine Kette dort gab, die mich aufgehalten hätte. Ich konnte durchfahren, was ich aber nicht tat. Es gab zudem auch keinen Wald, sondern freie Sicht auf blühende Rapsfelder.
    Dort konnten sich keine Halbvampire verstecken. Ich drehte um und fuhr wieder

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