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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtige Platz, um meine Blicke schweifen zu lassen.
    Es war nichts zu sehen, was den Hexen hätte gefährlich werden können.
    Über diesem Gelände lag eine Ruhe, wie man sie sich nur wünschen konnte. Durch unser Erlebnis vorhin wusste ich allerdings, dass sie trügerisch sein konnte.
    Als sich die beiden Frauen begrüßt hatten, kam Grace auf mich zu. Sie schaute mir direkt in die Augen, und ich gab den Blick zurück, dem ich weiterhin standhielt. Ich wartete darauf, dass mein Kreuz eine Reaktion zeigte, doch das war hier nicht der Fall.
    »Du bist also John Sinclair?«
    »Ja, und du bist Grace Golding.«
    »Genau.« Die Frau stemmte ihre Hände in die Hüften. »Und du bist gekommen, um uns zur Seite zu stehen.«
    »Auch das ist richtig.«
    »Hexen zu helfen. Du als Jäger schwarzmagischer Wesen willst uns beschützen?«
    »Das habe ich bereits. Zusammen mit Jane Collins.«
    Ihr Kopf ruckte herum. »Stimmt das?«
    »Ich kann es nur bestätigen. Bevor ich dich anrief, kam es zu diesen Problemen, und ich kann schon jetzt zusammenfassen, dass euch eure Feinde im Visier haben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Hör mir zwei Minuten zu. Und ihr anderen auch.«
    Die drei Hexen kamen näher. Sie bewegten sich noch vorsichtig und ließen mich nicht aus den Augen. Es waren wirklich keine Gestalten, wie man sie aus dem Märchen kannte. Keine hässlichen Weiber, sondern durch die Bank hübsche Frauen, die sich sehen lassen konnten. Vom Alter her zwischen zwanzig und vierzig Jahren. Sie sprachen nicht, sondern hörten zu, was Jane Collins ihnen zu sagen hatte, und dabei wurde manches Augenpaar groß.
    Als Jane das letzte Wort gesprochen hatte, herrschte zunächst mal das große Schweigen. Bis Grace eine Frage stellte. Sie musste so etwas wie die Anführerin der Gruppe sein.
    »Und ihr seid sicher, dass es sich um Vampire gehandelt hat?«
    »Es waren Halbvampire«, sagte ich.
    Grace schüttelte den Kopf. »Was sagst du da?«
    Ich wiederholte das Wort.
    Sie wollte mir noch immer nicht glauben und wandte sich wieder an Jane.
    »Wie kommt ihr auf Halbvampire? Es gibt auch keine Halbhexen. Entweder bekennt man sich dazu oder man lässt es.«
    Jane winkte ab. »Seid nicht so ungläubig. Es gibt Halbvampire. Und es gibt Vampire, und ihr müsst euch darauf einstellen, dass beide eure Feinde sind.«
    »Warum?«
    »Das zu erklären würde zu weit gehen. Man kann aber von einer Urfeindschaft sprechen. Sie wollen euch vernichten, und da ist es ihnen egal, zu welcher Art von Hexen ihr gehört.«
    »Wir sind keine Kinderfresser. Du kannst die bösen Märchen vergessen. Wir sind Frauen, die sich hin und wieder treffen und ihren eigenen Weg gehen. Lebensberatung, Liebeszauber, Träume ergründen, Probleme diskutieren und sich gegenseitig helfen. Es gibt sogar Hexenvereine, und man kann sie auch durch das Internet erreichen.«
    »Das weiß ich alles.«
    »Und trotzdem werden wir noch immer verfolgt und schief angesehen. Ich gebe zu, dass es auch bei uns Auswüchse gibt. Einige haben auch den Weg zum Teufel gefunden, den sie für den Freund der Hexen halten. Wir nicht. Wir haben einen anderen Glauben. Wir glauben an die lebendige Natur. Und wir glauben daran, dass die Natur von Gottheiten beseelt ist und dabei ein Pantheon bilden, ähnlich wie man es im indischen Weltbild findet. Aber dieses Pantheon wird von einem obersten Gott regiert und beobachtet. Die Götter sind die Natur und deshalb für uns fassbar. Jeder Mensch ist ein Teil der Natur, und sie ist auch die Schöpfung, die wir mit Gott gleichsetzen. Es ist ein Glaube, der uns frei macht und den wir uns nicht nehmen lassen.«
    »Das weiß ich«, erklärte Jane. »Ich sage auch nichts dagegen. Nur gibt es Feinde, die das anders sehen, und einige davon halten sich in eurer Nähe auf.«
    »Trotzdem werden wir nicht fliehen. Die Walpurgisnacht steht bevor, und es ist unsere Nacht. Durch sie schöpfen wir Kraft. Wir werden uns nicht mit dem Teufel vermählen, wie so viele Menschen befürchten. Sogar heute noch. Aber in dieser Nacht werden besondere Kräfte frei, die für uns wichtig sind.«
    Jane Collins nickte. »Aber ihr solltet dabei auf die Gegenseite achten. Man hat euch im Visier. Das kann ich nur eindringlich wiederholen, und ihr habt bereits einen Vorgeschmack davon bekommen. Eine von euch wurde aufgehängt …«
    »Und jetzt meinst du, dass uns das gleiche Schicksal droht?«
    »Man muss davon ausgehen. Es sind keine normalen Menschen, die euch jagen, es sind Halbvampire, die unter

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