1726 - Die Polizistin
kichern. »Ist das nicht phänomenal? Ich freue mich schon auf die Nächte. Das solltest du auch, meine Tochter.«
»Ja, ich weiß.«
»Willst du auch Mutter sprechen? Wäre allerdings etwas unglücklich. Sie betet.«
»Ach…«
»Ja, zum Teufel. Das machen wir immer noch, und wir leben, niemand tut uns etwas.« Er senkte seine Stimme. »Sie alle haben Angst vor uns. Aber du musst keine haben, denn du bist unser Kind, und das weiß der Teufel ganz genau.«
Angela stieg das Blut in den Kopf. Er wusste es, das war ihr klar. Nicht grundlos war auch sie in die Fänge des Teufels geraten, und sie spürte, dass sie dieses Gespräch aufregte.
»Es ist okay, Dad. Grüße Ma von mir.«
»Mach ich gern!« Er kicherte wieder. »Den Teufel auch.«
Angela sagte nichts. Sie wollte nicht mehr reden. »Es reicht, Dad, es reicht.«
»Ja, bis bald…«
Als Nächster meldete sich Kevin. »Ist alles in Ordnung, Angela?«
»Ja«, log sie, obwohl nichts in Ordnung war, gar nichts. Sie machte sich jetzt schon Vorwürfe, mit ihrem Vater gesprochen zu haben. Das hatte sie etwas durcheinandergebracht.
»Ihre Eltern hatten heute keinen guten Abend. Das haben Sie wohl selbst bemerkt.«
»Richtig, Kevin. Ich denke jedoch, dass es sich ändern wird. Hoffe ich zumindest.«
»Ganz bestimmt. Morgen sieht die Welt Ihrer Eltern schon wieder ganz anders aus.«
»Das hoffe ich.«
Er hatte noch eine letzte Frage. »Wann können wir denn mal wieder mit Ihrem Besuch rechnen?«
»Das weiß ich nicht genau. Es kann schon früher sein, als Sie es sich gedacht haben.«
»Würde mich freuen.«
Wenn du wüsstest!, dachte sie, gab aber eine andere Antwort. »Gute Nacht, Kevin.«
»Ja, Ihnen auch.«
Die Polizistin blieb zunächst in ihrem Sessel sitzen. Dabei schaute sie ins Leere. Wenn sie ehrlich war, fürchtete sie sich vor der Fahrt nach Dartmoor…
ENDE des ersten Teils
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