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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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guten Ruf. Nicht nur wegen des damaligen Zuchthauses, über das ja viele Romane geschrieben wurden, es geht hier um die Gegend. Sie ist nicht eben menschenfreundlich. Viel Sumpf, auch Hochmoore – nun ja, ich denke, dass ich Ihnen damit nichts Neues sage.«
    »Das bestimmt nicht. Ich bin einige Male dort gewesen und kenne mich ein wenig aus. Ich habe auch die Menschen kennengelernt und weiß, wie verschlossen sie sind.«
    »Sie haben sich der Landschaft angepasst«, bemerkte die Polizistin.
    »Mag sein. Und wie ist das bei Ihnen?«
    Angela winkte ab. »Ich musste weg. Ich konnte nicht dort bleiben. Es hatte keinen Sinn. Ich wäre dort eingegangen. Also bin ich nach London verschwunden und bin hier meinen eigenen Weg gegangen. Aber der Grund für meine Veränderung muss in Dunstone und Umgebung liegen. Das weiß ich.«
    »Und woher wissen Sie es?«
    »Er hat es mir gesagt. So einfach ist das. Die Stimme, der Teufel oder wer auch immer. Er hat davon gesprochen, dass ich so etwas wie eine Erbin bin. Sie können mich schlagen, John, ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Es ist so, als hätte man mir ein Brett vor die Stirn genagelt. Es gibt eine Vergangenheit, es gibt eine Gegenwart, doch wie beides miteinander verknüpft ist, das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Da muss ich einfach passen. Nur glaube ich nicht daran, dass das Tier gelogen hat. Nein, das glaube ich nicht.« Über ihren Körper glitt ein Schauder, und mit beiden Händen strich sie nervös die langen Haare zurück.
    Was sollte ich dazu sagen? Erst mal nichts, weil ich nachdenken musste. Einige Male ließ ich mir das Gehörte durch den Kopf gehen und fragte dann: »Wollen Sie denn eine Aufklärung haben? Sind Sie wirklich daran interessiert?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Natürlich. Was denken Sie, John? Ich bin Polizistin. Ich bin es gewohnt, Fälle aufzuklären. Das muss ich einfach tun, um vor mir selbst bestehen zu können. Verstehen Sie das?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Aber es wird schwierig werden«, sagte sie leise und starrte dabei ins Leere. »Sehr schwierig sogar. Und ich möchte mich nicht überfordern. Aber ich weiß, dass ich hin muss.« Sie hob die Schultern. »Oder?«
    »Das denke ich auch.«
    Sie atmete schwer. »Und was wird mich dort erwarten?«
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Aber Sie glauben daran, dass der Grund für Ihre besonderen Fähigkeiten in der Vergangenheit begraben liegt – oder?«
    Angela schüttelte den Kopf. »Nicht mehr begraben, John, er ist ja freigekommen. Ich muss den Grund finden. Nicht umsonst hat man mich als eine Erbin bezeichnet. Und genau das ist das Problem. Ich bin eine Erbin, aber wovon?«
    »Ich denke, dass Sie sich gedanklich mit der Vergangenheit beschäftigen müssen.«
    »Schon.« Sie nickte vor sich hin. »Aber ich bin überfragt. Ich kann mich nicht erinnern, ich habe nichts getan und ich…«
    »Sie nicht«, unterbrach ich sie. »Aber jemand anderer, den Sie eventuell kennen.«
    »Wer sollte das sein?«
    »Ich habe keine Ahnung. Kennen Sie Ihre Vergangenheit? Wissen Sie, was da passiert ist? Ich meine nicht bei Ihnen persönlich. Sie haben doch Eltern, Verwandte, Geschwister vielleicht.«
    »Das schon.«
    »Was ist mit Ihren Eltern?«
    Angela senkte den Blick. »Die können Sie vergessen, John. Mit ihnen ist nichts anzufangen. Ich weiß auch nicht, warum das passiert ist, aber beide befinden sich in einem Pflegeheim. Demenz im fortgeschrittenen Stadium. Das ist grauenhaft, ich weiß, und ich kann mir noch immer nicht vorstellen, wieso es beide zugleich erwischt hat. Das ist schon ein Phänomen.« Sie winkte ab. »Ebenso wie ich ein Phänomen bin. Kann sein, dass beides zusammenhängt. Egal, ich muss damit fertig werden und mir etwas einfallen lassen.«
    »Wissen Sie schon, was das sein könnte?«
    »Ja, das weiß ich.«
    Ich schaute sie fragend an. »Und?«
    »Ich werde mich den Dingen stellen müssen. Ich habe ja Urlaub bekommen und werde nach Dunstone fahren. Es ist die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, um etwas herauszufinden.« Nach diesen Worten schaute sie mich an und wartete auf eine Antwort, vor der ich mich auch nicht scheute.
    »Genau das ist wichtig.«
    »Danke.« Angela zeigte sich erleichtert. »Ich hatte schon gedacht, sie würden mir davon abraten.«
    Ich lachte auf. »Nein, keinesfalls. Aber ich muss dabei eine Einschränkung machen, Angela.«
    »Welche denn?«
    »Sie fahren nicht allein. Ich werde Sie begleiten.«
    Die Polizistin sagte nichts, sie schaute

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