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1727 - Der Kristallkopf

Titel: 1727 - Der Kristallkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas einfällt, ihm dieses Spiel zu verleiden." Gucky sah ihn von der Seite her an. „Und wenn er das Spiel besser durchsteht als wir?" fragte der Mausbiber leise.
     
    9.
     
    „Kristall-Eising...", murmelte Atlan und schüttelte den Kopf. „Eine Teufelei jagt die nächste..."
    Er konnte der Miene seines alten Freundes ansehen, daß Perry Rhodan sich Sorgen machte um seine Mannschaft und sein Schiff; wieder einmal hatte die Abruse aus ihrem Arsenal eine neue Überraschung hervorgezaubert und die Galaktiker in Verlegenheit gebracht - jedenfalls die MANAGA und ihr Team.
    „Wir werden damit fertig", beteuerte Rhodan.
    „Und wenn nicht?" wollte Bully wissen.
    „Haben wir eine andere Wahl?" fragte Perry Rhodan; es war eine rhetorische Frage. „Immerhin, Smezz hat sich stabilisiert, und seine Aktionen haben bis jetzt keine großen Wirkungen hervorgerufen."
    Der Arkonide wiegte den Kopf; sein Gefahreninstinkt war erwacht - und in einem Punkt war er häufiger anderer Meinung als der Terraner.
    Atlan war bei weitem nicht so optimistisch wie Rhodan. Nicht, daß er sich unter die Schwarzseher gerechnet hätte, auch er war fest davon überzeugt, daß sich mit Mut, Einsatzfreude, Intelligenz und Pfiffigkeit - Eigenschaften, die er an seinen Freunden zu schätzen wußte - letztlich jedes Problem würde lösen lassen. Skeptisch war er nur in der Beurteilung des Preises, der dafür zu zahlen sein würde.
    „Dann sollten wir den Flug fortsetzen", schlug Bully vor. „Ab ins Aariam-System. Sollen sich die Ayindi mit diesem Smezz herumschlagen - schließlich ist es ja eigentlich deren Feind, nicht unserer."
    Auf dem Gesicht von Perry Rhodan tauchte ein verhaltenes Lächeln auf.
    „Von Feind würde ich nicht unbedingt sprechen", sagte er vorsichtig.
    „Auf der anderen Seite, Bully - jede Macht, die Leben so skrupellos und ungehemmt vernichtet, wie es die Abruse offenbar seit Jahrmillionen tut, ist in gewisser Weise unser Feind. Mich jedenfalls läßt es nicht gleichgültig, was die Abruse den Ayindi antut."
    „Und was haben die Ayindi ihrerseits den Völkern an der Großen Leeren angetan?" fragte Atlan skeptisch.
    „Alter Freund, das liegt zwei Millionen Jahre zurück", erinnerte Rhodan den Arkoniden. „Die Ayindi von damals sind nicht die Ayindi von heute und umgekehrt."
    Atlan antwortete nur mit einem zweifelnden Lächeln.
    „Ob Moira das schon mitbekommen hat?" warf Ronald Tekener gelassen ein.
    „Wenn nicht, wird sie es lernen müssen!" Rhodans Stimme klang scharf. „Ich bin dafür, daß wir Aariam anfliegen, aber erst in ein paar Stunden - ich möchte zuerst Smezz unter Kontrolle bekommen."
    „Haben seine Geschosse Schäden hervorgerufen?"
    „Unerheblichen Sachschaden", antwortete Rhodan. „Aber wir müssen verhindern, daß er mitten während des Flugs irgendein Aggregat trifft, das für uns lebenswichtig ist, deshalb die Verzögerung. Einverstanden?"
    Atlan verneigte sich schwach.
    „Du bist der Boß", sagte er. „Alles hört auf dein Kommando!"
    Wider Willen mußte Perry Rhodan schmunzeln.
    „Schön war’s", kommentierte er und trennte die Verbindung.
    Uhns Torbig sah, wie die holographische Projektion zusammenbrach; das letzte, was er noch erblicken konnte, war der nachdenkliche Ausdruck in Atlans rötlichen Albino-Augen. Der Arkonide machte sich erkennbar Sorgen, ebenso Torbig.
    Uhns Torbig schaltete sich aus der Bordkommunikation der MANAGA aus. Was half es, wenn er sich stets auf dem neuesten Stand hielt? Man regte sich nur auf dabei und gruselte sich; besser, man hatte von nichts eine Ahnung und ließ sich überraschen. Vor allem, wenn die Gefahr bestand, daß es womöglich bald ans Sterben ging.
    Wußten so alte Männer wie Atlan, Ronald Tekener und Rhodan überhaupt, was das hieß, zu sterben? Hatten sie eine Ahnung davon, wieviel Angst man davor haben konnte, von den spärlichen Jahren seines Lebens eines oder mehrere Jahrzehnte gestohlen zu bekommen? Keine Zukunft mehr zu haben, das Eigentliche im Leben gar nicht mehr erreichen zu können?
    Aber was war dieses Eigentliche? Uhns Torbig hatte für sich auf diese Frage noch keine Antwort gefunden. Er hatte sich für den zweiten Flug der BASIS beworben, um auf ebendiese Frage eine Antwort zu finden.
    Mehr als drei Jahre ruhige Schaukelei hin zur Großen Leere, ein bißchen Spannung und Abenteuer, vielleicht sogar persönliche Bewährung - was immer das sein mochte - und dann erfahren und gereift drei Jahre zurück, um in der heimatlichen Milchstraße

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