1728 - Hoffnung für Terra
Terranerin. „Moira hat mir die Situation geschildert."
„Was?" entfuhr es Mike. Er starrte die Söldnerin an. „Wie denn?
Wann?"
Moira zuckte nur die mächtigen Schultern.
„Ich kenne die Situation, und ich bin einverstanden, Perry", sagte Koka. „Boris Siankow wird Ciriac unterstützen und alle ihre Fragen schnell und präzise beantworten. Unter den gegebenen Umständen darf DORADO die Arbeit nicht aufnehmen."
„Danke!" sagten Rhodan und Sheremdoc wie aus einem Mund, während der von Siankow weit offenstand, um dann einen barschen Protest auszustoßen.
Moira schaltete ihn einfach ab.
„Wieviel Zeit bleibt Ciriac?" fragte die Erste Terranerin. „Und uns...?"
„Dreiundzwanzig Minuten", antwortete Moira.
„Sie wird es schaffen, wenn es irgendwie möglich ist. Sonst zerstört sie DORADO und sich selbst eine Minute vor Ablauf des Zünd-Countdowns."
„Also doch!" sagte Bull. „Wir hatten recht."
„Es kommt nun darauf an, wie Boris Siankow sich verhält", stellte Moira fest, scheinbar vollkommen ungerührt. Und ebenso emotionslos fügte sie hinzu: „Eines steht jetzt schon fest: Die Todesstrahlung der Abruse hier im Parresum kann den Arresum-Bewohnern, wie erwartet, nichts anhaben. Das wird die Vermessungsarbeiten nun wieder einfacher machen."
„Du bist eiskalt", sagte Koka. „Ich kann nicht behaupten, daß ich mit einem Monstrum wie dir befreundet sein möchte."
„Ich weiß, daß Ciriac es schafft", erwiderte die Ayindi trocken. „Und Freundschaft - was, zur Mutter der Abruse, ist das?"
9.
Homer G. Adams; 2.8.1217 NGZ Er lehnte mit geschlossenen Augen in seinem schweren Sessel, die Füße auf die Kante seines ovalen Arbeitstisches gelegt. Es war ruhig auf den Gängen. Das Licht in Adams’ großem Büro brannte auf Sparflamme. Er atmete flach und versuchte mit Entspannungsübungen, den Streß der letzten Tage und Stunden wenigstens teilweise abzubauen.
Inzwischen war es fast Mitternacht. Im HQ-Hanse bedeutete das allerdings normalerweise nicht viel. Gearbeitet wurde hier rund um die Uhr, vor allen Dingen in so hektischen Zeiten wie dieser.
Aber er mußte einen klaren Kopf bewahren. Der Zellaktivator sorgte dafür, daß die negativen Folgen des Stresses auf seine körperliche Konstitution minimalisiert oder ganz abgefangen wurden, aber er verlieh ihm kein Supergehirn, mit dem sich all das ordnen ließ, was seit seiner Rückkehr ins Solsystem an Informationen, Daten und Problemen auf ihn eingeströmt war.
Deshalb hatte der Chef der Kosmischen Hanse seine Umgebung für drei Stunden räumen lassen und angeordnet, daß nur Nachrichten von den Rhodans und Bull zu ihm durchkamen, sonst gar nichts. Alle offiziellen Leitungen waren für diese Zeit wie tot, alle hereinkommenden Anrufe wurden abgefangen, und diejenigen, die Adams wegen wichtiger oder eher belangloser Dinge zu sprechen wünschten, vertröstet.
„Ich glaube nicht, daß ich mit euch zurückfliegen werde, Perry", murmelte der erschöpfte, kleinwüchsige Mann mit dem schütteren Haarkranz. „Ich brauche Zeit, viel Zeit..."
Die Hamamesch waren ein Problem von vielen. Ihre Schiffe standen noch immer am gleichen Ort im Leerraum, und von der Nachhut gab es weiterhin nichts zu sehen.
Auch der Mars und die von ihm ausgehende Bedrohung, das Geschehen an der Großen Leere und im Arresum waren nicht alles im Universum, hatte Adams feststellen müssen. Das Solsystem und die Hanse brauchten ihn. Die Kosmische Hanse „schwamm" regelrecht in vielen Bereichen, weil er, der letzte Entscheidungsträger, viel zu lange an der Leere gewesen war als hier, wohin er gehörte; wo man ihn wirklich brauchte.
Was, so fragte er sich inzwischen, sollte er in den fernsten Weltraumtiefen? Er war kein strahlender Held, kein Militärstratege, kein Abenteurer. Er war Geschäftsmann und gehörte hierher in die Milchstraße, wo sein Rat und seine Erfahrung gefragt waren.
Natürlich, es gab mehr als genug qualifizierte Menschen in der Organisation der Hanse. Aber er war nun einmal Homer G. Adams, der ausgebuffte, eiskalte - ja, geniale - Fuchs, wenn es darum ging, sich nicht übervorteilen zu lassen. Sein Name stand dafür in allen anderen Sternenreichen der Milchstraße und der Nachbargalaxien.
Daß gewiefte Händler aus anderen Völkern daher inzwischen versucht hatten, die Hanse „über den Tisch zu ziehen", mochte nicht verwundern.
Es hatte sogar eine Menge von Geschäftsabschlüssen gegeben, bei deren Studium sich ihm die wenigen Haare
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