1728 - Hoffnung für Terra
in die Todeszone vornehmen müssen, um die Gefahr für das eigene Weltall abzuwenden. Daran änderte alles Gegenteilige nichts, das er in diesem unnötigen und zeitraubenden Pokerspiel sagte.
Nur würden sie dann ganz allein operieren müssen - und ohne die Rochenschiffe.
Sie würden vielleicht sogar zu erbitterten Feinden der Ayindi werden.
3.
Perry Rhodan, 15. Juli 1217 NGZ Rhodans neues Schiff hatte noch keinen Namen. Er sollte, so Iaguul bei der Übergabe, dem Rochen selbst einen verleihen. Vielleicht war dies ein vorsichtiger kleiner Versuch, eine diplomatische Geste, um Kompromißbereitschaft zu demonstrieren und wieder zueinanderzufinden.
Auch Rhodans Wunsch nach einem Testflug durch den Lebensbereich der Ayindi wurde ihm widerspruchslos erfüllt, obwohl man es Iaguul anmerken konnte, wie ihr die dadurch verlorene Zeit gegen den Strich ging.
Das Ergebnis war zwar zufriedenstellend, was Handhabung und antriebstechnische Möglichkeiten des Raumers betraf, doch natürlich konnte die - wie versprochen, verbesserte - Bewaffnung hier, außerhalb der Todeszone, nicht erprobt werden.
Es wäre ein Zufall gewesen, hätte gerade in dieser Zeit eine abrusische Offensive stattgefunden. Und das Risiko, einen Frontbereich aufzusuchen und den Kampf auf Teufel komm raus zu suchen, war Perry Rhodan angesichts der noch ungeklärten Verhältnisse viel zu hoch.
Die drei Rochenschiffe kehrten ins Aariam-System zurück, und die Aktivatorträger hörten sich an, was die Ayindi ihnen diesmal zu sagen hatten. Es war der 15. Juli.
Moira schien nicht gelogen zu haben. Das Treffen fand in der gleichen Kuppelhalle statt wie vor über drei Wochen, und in der gleichen Besetzung. Doch der Umgangston war von Beginn an anders. Die Ayindi ersparten sich jede Beschimpfung, jeden Tadel, jeden Sarkasmus. Sie erklärten sogar ihr Bedauern über die „unheilvolle Entwicklung", die im Grunde niemand gewollt habe, und schließlich behauptete Iaguul, daß ihre Wissenschaftlerinnen endlich jene konkreten Ziele innerhalb der Todeszone ausgemacht hätten, die von den Unsterblichen immer verlangt worden waren.
Sie übergab Perry Rhodan einige Datenträger zur Einspeisung in die Steuergehirne der drei Rochenschiffe, von denen er dann jede gewünschte Information verlangen könne - Ort, Bedeutung und andere Determinanten der betreffenden Ziele.
Rhodan nahm sie entgegen, nach außen hin freundlich, nach innen skeptisch. Woher und womit, so fragte er sich, sollten die bisher erfolglosen Ayindi plötzlich gleich mehrere wichtige Anhaltspunkte gewonnen haben?
Und es dauerte nicht lange, bis er die Bestätigung seiner Zweifel erhielt.
Der Nakk Paunaro hatte sich, als die Übergabe der Datenträger in der Kuppelhalle stattfand, gerade auf der „anderen Seite" aufgehalten, auf der BASIS. Nun war er zurückgekehrt und hatte, auf Rhodans ausdrücklichen Wunsch hin, die übergebenen Daten überprüft und dabei festgestellt, daß es sich einwandfrei um fiktive Ziele handle - um Seifenblasen.
Die Daten waren erfunden, keinen Galax wert.
Die Ayindi, stellte Perry Rhodan mit kaum noch zu beherrschendem Zorn fest (er befand sich mit der Hälfte der Aktivatorträger an Bord seines namenlosen Schiffes), hatten sie ins Feuer schicken wollen; verheizen mit der vagen Hoffnung, sie könnten wieder auf eine Spur der Abruse stoßen, mit einer Überlebenschance von eins zu hundert.
Das war nicht alles, was Paunaro an Überraschungen zu bieten hatte.
Die zweite war auf den ersten Blick wesentlich angenehmer als die erste, denn an Bord der TARFALA hatte er einen alten Bekannten mit ins Arresum gebracht.
„Hallo, Freunde!" krächzte Philip zur Begrüßung. „Nein, keinen Applaus, keine Huldigungen, keine Hurra-Rufe. Schnallt euch lieber mal fest, denn was ich euch zu berichten habe, ist nicht gerade Honig für schwache Nerven - oder wie das bei euch heißt..."
*
Natürlich brachte Philip Nachrichten aus der Heimat; natürlich mußte es die Unsterblichen brennend interessieren, was inzwischen in der Milchstraße und im Solsystem geschehen war; natürlich wären sie unter anderen Umständen dem Ennox - bildlich gesprochen - um den Hals gefallen.
Doch die Wut, der Ärger und der Frust über die Ayindi saßen so tief, daß die Galaktiker Philips ersten Sätzen fast so reserviert zuhörten, wie sie ihn begrüßt hatten.
Das änderte sich allerdings sehr, sehr schnell.
Philip begann damit, daß er am 15. Juli von Terra „abgegangen" sei, zu einem
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