1729 - Kristallbrand
der letzten Zeit der ursächliche Grund für die Ablehnung war, mußte ihm niemand sagen. Er wußte es.
Ronald Tekener, Dao-Lin-H’ay und Julian Tifflor erwarteten ihn und Philip an Bord der TYRONA. Wenigstens vier Zellaktivatorträger waren notwendig, das Raumschiff zu lenken. Die Schwierigkeiten, die sie anfänglich mit den Rochenschiffen gehabt hatten, waren allerdings längst überwunden, und sie kamen von Tag zu Tag besser mit den Raumschiffen zurecht. Das Innere der Rochenschiffe hatten sie nach eigenen architektonischen Vorstellungen mittels Formenergie gestaltet und so die nötigen Unterkünfte mit den entsprechenden Dienstleistungseinrichtungen wie etwa den Forschungs- und Informationszentren, automatischen Küchen, den Messen, kleinen Bars, Freizeiträumen oder Medo-Centern ausgestattet.
In der kugelförmigen Zentrale hielten sich nur die Zellaktivatorträger auf. Philip hatte keinen eigenen Sessel, der auf ihn wartete, doch ein solcher war rasch aus Formenergie gestaltet und seinen körperlichen Bedürfnissen angepaßt.
An den Wänden der Hohlkugel dienten die nötigen Projektionen zu ihrer Orientierung. An ihnen zeigten entsprechende Holografien an, wie das Raumschiff gesteuert und die verschiedenen Defensiv- und Offensivwaffensysteme gelenkt werden konnten.
Atlan hatte das Kommando über die TYRONA. Von seinem Sessel aus, in dessen Lehnen Sensorfelder eingebaut waren, gab er die Befehle.
Mit hoher Beschleunigung verließen die CADRION unter dem Kommando von Julian Tifflor und die TYRONA das Aariam-System und nahmen Kurs auf die Todeszone.
An Bord der CADRION befanden sich außer Tifflor und 50 Mann Landetruppe noch Mila und Nadja Vandemar, Alaska Saedelaere und Gucky.
Paunaro blieb zurück, um sich zusammen mit den Ayindi ganz auf die Datenauswertung zu konzentrieren.
Mit Überlichtgeschwindigkeit stießen die beiden Raumschiffe in einer einzigen Sprungetappe tief in die Galaxis Maridur vor, die am stärksten gefährdete, kugelförmige Galaxis im Lebensbereich der Ayindi.
Am Rande eines Sonnensystems mit zwölf Planeten beendete die TYRONA den Vorstoß zunächst, während die CADRION sich für ein anderes Ziel entschied. In der Zentrale begann eine fieberhafte Erfassungsarbeit, während der in wenigen Stunden Hunderttausende von Informationen über das Sonnensystem und die Umgebung gesammelt wurden.
„Wie sieht’s aus, Philip?" fragte Atlan den Ennox. „Wir brauchen ein paar Eindrücke vom dritten Planeten. Du könntest den Kurzen Weg gehen und uns das besorgen, was wir haben wollen."
Philip schüttelte den Kopf. Er blieb in seinem Sessel sitzen und blickte unverwandt auf die Bildwand, die optische Eindrücke von den verschiedenen Planeten vermittelte. „Nein", lehnte er ab. „Du denkst immer noch an deinen Unfall", sagte der Arkonide. „Und dabei entwickelst du allmählich eine Phobie vor dem Kurzen Weg im Arresum.
Du solltest es nicht soweit kommen lassen, bis du diese Phobie nicht mehr überwinden kannst."
„Es tut mir leid", widersetzte sich der Ennox, und dabei wurden seine Lippen schmal. „Ich kann den Kurzen Weg jetzt nicht gehen."
„Es ist eine Frage des Willens."
„Du verstehst nicht, Arkonide! Es ist nicht die Angst, die mich daran hindert, den Kurzen Weg zu gehen. Es ist die reine Vernunft."
„Das verstehe ich nicht", gab Atlan zu. „Erklär’s mir."
„Ich muß mit meinen Kräften haushalten, um sie für den Ernstfall zu schonen", behauptete der Ennox. „Was hätte es für einen Sinn, wenn ich meine Kräfte jetzt verschwende, um dir Informationen zu beschaffen, die du dir auch mit Hilfe von Robotern und der Bordinstrumente besorgen kannst? Später, wenn es vielleicht lebenswichtig ist, daß ich den Kurzen Weg gehe, fehlen mir dann die nötigen Kräfte! Ich möchte nicht so bald wieder nach Mystery zum Auftanken müssen."
Er lügt! signalisierte der Logiksektor des Arkoniden. Er hat Angst vor einem neuen Unfall, und damit wird er nicht fertig. Du mußt ihm mehr Zeit lassen. Er redet sich heraus. Allerdings hat er eine gute Ausrede gefunden!
Am 19. August des Jahres 1217 NGZ kehrten sowohl die TYRONA als auch die CADRION zur BASIS im Parresum zurück. Das Ergebnis der Expedition konnte nur als dürftig bezeichnet werden. Es gab keine neuen Erkenntnisse, sah man einmal davon ab, daß der Ennox Philip sich nicht in der Lage sah, innerhalb des Arresums den Kurzen Weg zu gehen.
*
Am 20. August verspätete sich Nina Kessel zum gemeinsamen Training im
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