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1729 - Totenliebe

1729 - Totenliebe

Titel: 1729 - Totenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn?«
    Ich schaute sie an und sagte: »Ich brauche dir nicht zu erklären, dass es Fälle gibt, in denen die Toten gar nicht tot sind. Dass noch etwas von ihnen zurückgeblieben ist. Und das auf einer anderen Ebene.«
    Glenda lächelte jetzt. »Du gehst von dieser geistigen Ebene aus.«
    »Genau.«
    »Und das willst du bei diesem Grab herausfinden?«
    »Ja, ich möchte noch mal zurückfahren, weil ich das Gefühl habe, etwas vergessen zu haben. Ist das in deinem Sinne oder…«
    »Du bist der Chef.« Glenda stellte sich in Positur. »Ich begleite dich nur.«
    »Ach, du willst mit?«
    »Hast du etwas anderes gedacht?«
    Ich grinste schief. »Nein, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Dann lass uns fahren…«
    ***
    Wir hatten die Fahrt hinter uns und den alten Friedhof erreicht. Diesmal kannte ich mich aus. So schnell wie möglich bewegten wir uns auf das alte Templergrab zu.
    Die Zeit war natürlich verstrichen, aber im Frühsommer fingen die langen Tage an, und so war es erst spät dunkel geworden. Auch ruhiger, was wir auf der Fahrt erlebt hatten, denn wir waren gut durchgekommen.
    Der Friedhof war eine geheimnisvolle Welt. Sie steckte voller Geräusche, die irgendwelche für uns nicht sichtbaren Tiere verursachten. Hinzu kam die Luft, die noch schwerer geworden war. Gerüche nach Erde und Pflanzen wehten in unsere Nasen. Ich hielt meine Lampe in der Hand und folgte dem tanzenden Kreis bis zum Ziel hin, das sich nicht verändert hatte.
    Als ich stehen blieb, trat Glenda an meine Seite. Sie atmete etwas heftiger und nickte zum Grab hinab.
    »Das also ist es. Komisch, ich habe es mir sogar so vorgestellt.« Sie beugte sich etwas vor und legte ihre Hände dabei gegen die Oberschenkel. »Toll nachgebildet, John. Die Figur sieht sehr echt aus. Das ist klasse gemacht, und sie strahlt einen seltsamen Glanz aus. Ist dir das nicht auch aufgefallen?«
    »Wieso?«
    »Lösch mal das Licht.«
    Den Gefallen tat ich ihr. Die Dunkelheit fiel über uns zusammen, und jetzt konzentrierte auch ich mich auf die Steinfigur, die im Dunkeln vor uns lag.
    In den ersten Sekunden fiel mir nichts auf, dann hatten sich meine Augen an die neue Umgebung gewöhnt, und ich musste Glenda Perkins recht geben. Die Steinfigur hätte dunkler sein müssen, was sie aber nicht war.
    Ich wollte nicht sagen, dass ein Leuchten von ihr ausging, das nicht gerade, aber ein schwacher Schein war schon zu sehen, und er traf das Kunstwerk nicht von außen. Das schwache Licht drang aus dem Innern der Figur und hatte ihren Schein vom Kopf bis zu den Füßen ausgebreitet, sodass alles erhellt wurde. Erhellen war vielleicht nicht das richtige Wort. Hier ging es um einen schwachen Glanz, der sich über die Gestalt gelegt hatte wie von einem dünnen Pinsel hinterlassen.
    »Was sagst du, John?«, flüsterte Glenda.
    »Das ist schon ungewöhnlich. Ich habe diesen Glanz beim ersten Besuch hier nicht bemerkt.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Sie lachte leise. »Dann ist es doch gut gewesen, dass wir hierher gekommen sind. Ich sage dir was, John. Dieser Glanz ist erst der Anfang. Da wird noch was passieren, dessen bin ich mir sicher. Dieses Grab ist nicht normal. Das hat ein Geheimnis, und wir werden es finden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass auch diese Elisa es herausgefunden hat.«
    »Warum hat sie mir dann nichts gesagt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ich nickte nur und machte mir meine Gedanken. Glenda war wohl auf dem richtigen Weg, und auch ich konnte mir vorstellen, dass dies hier so etwas wie ein Beginn war.
    Die Quelle des Glanzes hatten wir nicht herausgefunden, aber eine Erklärung war nicht schwer zu finden. Sie musste innerhalb der Figur liegen, wobei ich nicht glaubte, dass sie innerhalb des Grabes lag. Hier spielte die Figur eine übergeordnete Rolle.
    »Wenn sie so strahlt, will sie uns etwas sagen, John.«
    »Und was?«
    »Dass wir uns intensiver um sie kümmern sollen. Davon gehe ich aus. Sie birgt ein Geheimnis. Davon lasse ich mich nicht abbringen. Irgendwas steckt darin.«
    Der Meinung war ich auch. Es konnte auch sein, dass der geheimnisvolle Glanz so etwas wie eine Nachricht für uns war.
    Glenda trat etwas zurück. Dann umging sie das Grab und fragte mich, ob ich etwas spürte.
    »Nein.«
    »Und was ist mit deinem Kreuz?«
    Daran hatte sie mich nicht zu erinnern brauchen. Ich hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, es hervorzuholen und einen Test zu starten. Wie er ausfallen würde, das wusste ich nicht. Ich hoffte jedenfalls, dass er uns einen

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