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1729 - Totenliebe

1729 - Totenliebe

Titel: 1729 - Totenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du vergessen.«
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, da geschah etwas. Eric Turners Geist bewegte sich. Es war eine kurze halbe Drehung, die er vollführte, dann nicht mehr stehen blieb, sondern losging.
    »Was ist das denn jetzt?«, flüsterte Glenda.
    »Er will uns etwas zeigen.«
    »Meinst du?«
    »Komm mit.«
    Wir hatten keine andere Wahl. Wir mussten uns fügen, denn dieses feinstoffliche Wesen war so etwas wie ein Führer für uns, dem wir uns anvertrauen mussten und der uns zu einem bestimmten Ziel führen würde.
    Der Weg führte über den Friedhof hinweg, und immer wieder tanzte der feinstoffliche Umriss vor uns. Wenn er nicht bald stoppte, hatten wir bald das Ende erreicht, und das traf auch zu. Wir sahen schon den freien Platz vor dem Friedhof, auf dem wir unseren Rover abgestellt hatten.
    Glenda schüttelte den Kopf. Sie sah aus, als wollte sie etwas sagen, hielt sich aber zurück und schaute mich an.
    »Ich denke wir sollten in den Wagen steigen und losfahren.«
    »Ha, und er?«
    »Wird uns nicht aus den Augen lassen und führen. Davon bin ich überzeugt.«
    Glenda wollte etwas antworten, aber sie verschluckte ihre Worte, denn der feinstoffliche Körper hielt sich tatsächlich nahe unseres Wagens auf.
    Ich sah es als eine Aufforderung an, einzusteigen.
    »Zu was Templer alles fähig sind«, flüsterte Glenda und öffnete dabei die Beifahrertür.
    Ich setzte mich hinter das Lenkrad.
    Noch starteten wir nicht. Vor uns stand der Geist des Templers Eric Turner. Ich hätte einen feinstofflichen Körper nicht überfahren können, das wäre unmöglich gewesen. Trotzdem fuhr ich noch nicht an, weil ich das Gefühl hatte, dass er bestimmen wollte, wann es losging.
    So war es dann auch. Lautlos drehte er sich um, zeigte uns seinen Rücken und bewegte sich nach vorn.
    »Jetzt bin ich mal gespannt, wo das enden wird«, flüsterte Glenda.
    Genau das war ich auch…
    ***
    Viel Sinn hatte es nicht, wenn wir zahlreiche Möglichkeiten durchspielten. Es war besser, wenn wir uns überraschen ließen. Wir waren uns sicher, dass diese Gestalt ein Ziel hatte, wo sie uns etwas zeigen wollte.
    Glenda war von einer gewissen Spannung erfasst worden. Das zeigte sich auch in ihrer Haltung. Sie war angeschnallt, hatte ihre Hände gegen das Handschuhfach gedrückt und sich nach vorn gebeugt, um alles mitzubekommen.
    Ich gab mich da gelassener. Mit dem Rover nahmen wir die Verfolgung auf, und ich musste zugeben, dass ich so etwas auch noch nicht erlebt hatte. Aber man lernt eben nie aus, und so blieb uns nichts anderes übrig, als der Erscheinung zu folgen und darauf zu hoffen, dass sie uns zum Ziel führte, das uns dann weiterbrachte.
    Auch Glenda entspannte sich. Sie schüttelte dabei den Kopf und lachte. »Das ist wirklich ein Hammer, John, das darfst du keinem erzählen. Wir folgen einem Geist.«
    »Das Leben ist eben bunt.«
    »Und spannend«, fügte sie hinzu.
    »Du sagst es.«
    »Hast du denn eine Vorstellung oder Ahnung, wohin uns dieser Geist führen könnte?«
    »Nicht direkt.«
    Glenda warf mir einen schnellen Blick zu. »Aber du hast dir schon was gedacht. Ebenso wie ich. Und ich glaube fest daran, dass wir bald einer gewissen Elisa gegenüberstehen werden. Er weiß, dass er geliebt wird. Auch wenn er ein Geist ist. Wahrscheinlich liebt er sie auch. Da will er nicht, dass ihr etwas passiert. Kannst du dieser Logik folgen, John?«
    »Ich denke schon. Zumal es keine Alternative für mich gibt.«
    »Genau.«
    So fuhren wir weiter. Es hatte erst so ausgesehen, als wollte man uns in den Ort Biggin Hill führen. Das traf jedoch nicht zu. Wir erreichten eine Straße, die am westlichen Ortsrand verlief und in Richtung eines Kaffs führte, das Tatsfield hieß. Ein Ort, der als solcher kaum den Namen verdiente. Es war mehr eine kleine Ansammlung vor Häusern, die wir bald erreicht hatten.
    Die feinstoffliche Gestalt blieb vor uns. Einen besseren Führer als sie konnte es gar nicht geben. Durch die hellen Umrisse war sie im Grau der Dunkelheit gut zu erkennen, und wir beide gingen davon aus, dass sie das Ziel bald erreicht hatte. In Tatsfield lag es nicht, und beide zeigten wir uns leicht enttäuscht.
    Glenda schüttelte den Kopf. »Wie heißt denn wohl das nächste Kaff?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber irgendwo muss das Ziel sein.«
    »Hast du das Kloster vergessen?«
    Glenda stieß einen Pfiff aus. »Du hast recht. Es kann ein Kloster sein. Und solche Bauten liegen in der Regel auch etwas einsam.«
    »Eben.«
    Das kleine Kaff, in

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