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1729 - Totenliebe

1729 - Totenliebe

Titel: 1729 - Totenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen.
    Ein Taschenmesser trug ich nicht bei mir. Aber ich konnte an den Ventilen drehen, und das tat ich sofort am linken Vorderrad des ersten Lieferwagens.
    Es war das zischende Geräusch der herausströmenden Luft, das mich beinahe glücklich machte. Als der Reifen platt war, kümmerte ich mich um das linke Hinterrad.
    Auch da zischte es bald. Der Wagen würde eine leichte Schlagseite bekommen, und ich hoffte, dass den Männern dies in der Hektik ihres Jobs nicht auffiel.
    Den ersten Wagen hatte ich manipuliert. Jetzt nahm ich mir den zweiten vor. Auch hier empfand ich das Zischen wie die schönste Musik, schaute aus meiner geduckten Haltung nach oben und sah, dass die nächsten Männer kamen und schon die Hälfte der Treppe hinter sich gelassen hatten.
    Das ging mir zu schnell. Ich ließ das Ventil los, und das Geräusch verstummte. Dann zog ich mich bis in Höhe des Fahrerhauses zurück und wartete ab.
    »Noch sechs«, hörte ich eine raue Stimme.
    »Die packen wir auch noch. Dann haben wir die Scheiße hinter uns, und es gibt Schotter.«
    »Sie müssen noch zum Schiff.«
    »Ja, ja, das wird schon klappen. Ich fange nur langsam an, die Treppe zu hassen.«
    »Da können wir uns die Hand reichen.«
    Die Frauen wurden eingeladen. Ich hockte da wie auf glühenden Kohlen. Bisher hatten die Männer noch nicht bemerkt, dass ein Lieferwagen etwas schräg stand, es war nicht derjenige, in den sie ihre Beute luden. Dann gingen sie wieder zurück.
    »Um die nächsten sollen sich mal die anderen kümmern.«
    »Meine ich auch.«
    Die Männer verschwanden wieder aus meiner Hörweite, und ich konnte mich erneut an meine Aufgabe machen. In den nächsten Sekunden ließ ich die Luft aus zwei anderen Reifen. Ich hörte dem Zischen zu und dachte darüber nach, wo ich am besten in Deckung ging, wenn die Typen abfahren wollten.
    Der verwilderte Teil des Grundstücks lag wie auf dem Präsentierteller vor mir. Gestrüpp hatte sich ausbreiten können. Dazwischen wuchsen hohe Gräser, auch kleinere Bäume, die wie abgeschnitten aussahen.
    Das war gut für mich.
    Jetzt schaute ich zurück. Da gingen die Männer wieder die geländerlose Treppe hinab. Diesmal zwei andere Typen. Sie hatten die Körper nicht über ihre Schultern gelegt, sondern trugen sie vor sich auf den ausgesteckten Armen.
    Die Gelegenheit für eine Flucht war günstig. Ich sah zu, dass ich immer in Deckung der beiden Lieferwagen blieb, und hoffte erneut auf mein Glück.
    Das stand mir auch jetzt zur Seite, denn ich tauchte unter, ohne entdeckt worden zu sein. Und ich hatte mir eine gute Position ausgesucht, denn von meinem Platz aus war die Fläche hinter dem Haus gut zu überblicken.
    Die Reifen waren platt. Sie würde nicht wegfahren können, und ich fragte mich, wie sie sich verhalten würden. Es konnte sein, dass sie durchdrehten, doch es war auch möglich, dass sie Verstärkung holten oder ein Fahrzeug mit zwei Ersatzreifen bestückten und die Frauen dann umluden.
    Mir blieb also etwas Zeit, in der ich ein wenig zur Ruhe kommen und mir auch Gedanken über Glenda Perkins machen konnte. Der Kontakt zwischen uns bestand nicht mehr, aber wo hielt sie sich auf? Was hatte sie erlebt? Ich hoffte stark, dass sie Elisa gefunden hatte und sich nun um sie kümmerte. In einem der oberen Zimmer schien sie wohl nicht gelegen zu haben, das hätte ich mitbekommen. Das Haus war groß genug, um noch andere Zimmer beherbergen zu können.
    Vielleicht würde es den Männern auffallen, dass jemand fehlte, wenn sie alle Frauen aus ihren Zimmern geholt hatten. Da kam vieles zusammen, und ich wartete erst mal ab.
    Ich dachte auch an Suko, mit dem ich telefoniert hatte. Er war längst unterwegs, und ich wünschte mir, dass er früh genug eintraf. Das Handy hatte ich stumm geschaltet. Wenn ich angerufen wurde, würde es sich durch Vibrieren melden.
    Wieder wurden zwei Frauen die Treppe herabgetragen. Wenn mich nicht alles täuschte, waren es die letzten. Also würden zehn entführte Personen in den beiden Lieferwagen verteilt liegen.
    Elisa fehlte. Davon ging ich aus. Ich war davon überzeugt, dass Glenda es nicht zugelassen hätte. Irgendwie hätte sie sich bemerkbar gemacht.
    Auch die letzten beiden wurden im Lieferwagen verstaut. Danach klappten die Türen zu, und einer der Männer fragte: »Sind das wirklich alle gewesen?«
    »Ja, die Zimmer sind jetzt leer.«
    »Okay. Aber der Bau hier ist groß. Kann es nicht sein, dass wir noch mehr von ihnen abholen müssen?«
    »Nein.«
    »Warum hat

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