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1729 - Totenliebe

1729 - Totenliebe

Titel: 1729 - Totenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war die Chance vertan.
    Sie konnte es drehen und wenden, wie sie wollte, die Blake saß am längeren Hebel. Alle Trümpfe lagen bei ihr, und sie sah so aus, als hielte sie die Waffe nicht zum ersten Mal in den Händen. Sie machte einen absolut sicheren Eindruck. Der Blick ihrer Augen war so etwas wie ein Versprechen.
    Eine falsche Bewegung, und es war aus.
    Glenda drehte sich auf der Bettkante und streckte ihre Arme langsam in die Höhe. So hoffte sie, der Frau klarzumachen, dass sie nicht daran dachte, etwas zu unternehmen.
    Die Blake war zufrieden, sie nickte. »Sehr gut«, sagte sie und kam etwas näher. »So habe ich mir das gewünscht.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so dumm sein, zu denken, dass man mich reinlegen kann.«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Ach, was denn sonst?«
    »Ich wollte nur nach Elisa schauen.«
    »Die du ja kennst.«
    »Stimmt.«
    »Und woher?«
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt. Wir haben uns auf dem Friedhof getroffen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts. Wir haben uns unterhalten. Elisa hat mir erzählt, woher sie kommt, und sie hat mich eingeladen, sie zu besuchen. Das ist alles gewesen. Dann haben wir uns getrennt.«
    Harriet Blake lächelte süffisant. »Was habt ihr denn auf dem Friedhof gewollt?«
    »Ein Grab besuchen. Was soll man sonst dort tun?«
    »Auch Elisa?«
    »Klar.«
    »Und welches?«
    Der lauernde Tonfall in der Stimme war Glenda nicht entgangen, deshalb rückte sie nicht mit der Wahrheit heraus.
    »So genau hat sie mir nichts darüber gesagt. Ich weiß nur, dass es ein altes Grab war.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich wollte dann gehen, denn ich hatte noch etwas zu tun.«
    »Wie schön.« Harriet schüttelte den Kopf. »Wie schön, dass ich dir nicht glauben kann. Du versuchst mich hier einzuseifen, aber das wird dir nicht gelingen. Schon bei deiner Ankunft habe ich bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Dass du genau gewusst hast, was Sache ist. Dass Elisa ihr Maul nicht halten konnte, und das ist für dich leider nicht gut, Glenda.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Du bist eine Zeugin. Du bist eine nicht Eingeweihte. Du gehörst nicht zu uns und deshalb muss ich dich leider aus dem Weg schaffen.«
    Glenda wusste, was damit gemeint war, dennoch fragte sie: »Und was heißt das?«
    »Dass ich dich erschießen werde.« Sie lachte. »Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du hättest deine Neugierde im Zaum halten sollen. Das hast du nicht getan. Also wirst du die Konsequenzen tragen.«
    Glenda sagte nichts. Sie schaute nur in das dunkle Loch der Pistolenmündung, und für sie stand fest, dass die andere Seite nicht bluffte. Für sie stand zu viel auf dem Spiel. Nichts durfte an die Öffentlichkeit dringen. Hier lief etwas ab, von dem bisher kein Außenstehender etwas erfahren hatte.
    Glenda gab sich unwissend und zugleich hilflos. »Aber was habe ich denn so Schlimmes gesehen, dass Sie mich umbringen wollen? Ich bin ein Mensch, und den bringt man nicht so einfach um.«
    »In diesem Fall schon. Du weißt zu viel.«
    Es war eine Plattitüde, und trotzdem hakte Glenda Perkins nach. »Was soll ich denn alles wissen? Ich bin hergekommen, weil ich Elisa besuchen wollte. Sie hat mich praktisch eingeladen, und jetzt schaue ich in die Mündung einer Waffe. Das kann ich alles nicht begreifen.« Sie ließ die Arme wieder sinken, was die Blake zur Kenntnis nahm und nichts dagegen sagte.
    »Es darf sich niemand in unsere Angelegenheiten mischen. Ist das klar? Du bist zu weit gegangen, auch wenn dir das möglicherweise nicht klar gewesen ist. Schade, dass du dich nicht mehr bei ihr beschweren kannst, denn Elisa hat dich hergelockt.« Die Blake kicherte. »Kann sein, dass sie gedacht hat, dass du etwas reißen könntest. Aber da hat sie sich gründlich verrechnet. Wir haben nicht gut genug aufgepasst. Sie ist uns entwischt, doch wir haben sie zurückholen können. Ach ja, noch etwas. Was genau hat sie auf dem Friedhof gemacht?«
    »Ein Grab besucht, das sagte ich bereits.«
    »Und wer liegt dort?«
    Glenda hatte sich entschlossen, die Wahrheit zu sagen. Sie war sehr gespannt darauf, wie die andere Seite reagieren würde.
    »Ihr Freund…«
    Harriet Blake schwieg. Durch ihre leicht kantige Nase saugte sie die Luft ein. Dabei schüttelte sie den Kopf, als könnte sie es nicht glauben.
    »Sie hat einen Freund auf dem Friedhof liegen?«
    »Es sieht so aus.«
    »Und wie heißt er?«
    »Eric Turner.«
    Harriet Blake überlegte. Dabei sprach sie den Namen leise aus und gab schließlich

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