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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mantel.
    Ihre Hände glichen den großen Schaufeln von Maulwürfen, und viele von ihnen lebten unter der Erde, vor allem unter Friedhöfen, in die sie weitverzweigte Ganglabyrinthe gruben und sich über jeden neu begrabenen Toten hermachten.
    Diese hier hatten eine bequemere Möglichkeit entdeckt, an Nahrung zu kommen. Allnächtlich suchten sie den Richtplatz auf, um nachzusehen, ob es hier wieder einen Toten für sie gab.
    Heute wurden sie enttäuscht, Chrysa lebte noch.
    Aber wenn sie morgen wiederkamen…
    Man hörte ab und zu von Gaddol, dem Oberghoul, dessen Aufgabe es sein sollte, das schlechte Image der Leichenfresser zu heben, denn Ghouls waren die rangniedrigsten Dämonen, alle schauten auf sie hinab und verachteten sie.
    Gaddol plante, die Sippen zu vereinen, denn Einigkeit macht stark. Unter seiner Führung sollten die Leichenfresser an Ansehen gewinnen, doch kaum einer glaubte, daß ihm das gelingen würde.
    Niemand rechnete damit, daß aus den Ghouls eines Tages ein geachteter Dämonenstand werden würde. Nur Gaddol glaubte daran; das mußte er, sonst wäre sein Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Chrysa lauschte gespannt in die Dunkelheit.
    Es war nicht mit Sicherheit auszuschließen, daß ihr die Ghouls etwas antaten. Nicht alle Leichenfresser warteten, bis ihr Opfer tot war. Es gab einige Ungeduldige unter ihnen, die auch schon mal nachhalfen.
    Die weiße Hexe beobachtete das bernsteinfarbene Leuchten in der Dunkelheit. Die Ghouls schlichen durch die Nacht und suchten nach Nahrung.
    Chrysa nahm plötzlich einen so intensiven Verwesungsgestank wahr, daß das nur einen Schluß zuließ: Einer der Leichenfresser mußte sich in ihrer unmittelbaren Nähe befinden.
    Erschrocken drehte sie sich um – und hatte die schleimige Fratze des Dämons direkt vor sich.
    ***
    Shavenaar hätte Burt Bellamy töten können, aber es begnügte sich damit, ihm einen starken, schmerzhaften magischen Schlag zu versetzen, der ihn zurückstieß und zu Boden warf, wo er verdattert liegenblieb.
    »Dad!« schrie Mel entsetzt.
    Im selben Moment erschien Eve Bellamy, Mels Mutter, in der Garage. Als sie ihren Mann neben dem Escort auf dem Boden liegen sah, war sie einem Nervenzusammenbruch nahe.
    »Burt!« krächzte sie. »Um Himmels willen, was ist mit dir?«
    Burt Bellamy konnte nicht antworten, er stand unter Schock.
    »Mel, was ist mit deinem Vater?« wollte Eve Bellamy wissen.
    »Er hat das Schwert angefaßt.«
    »Welches Schwert?« fragte Eve Bellamy verwirrt.
    Der Junge zeigte auf die Waffe im Auto.
    »Wem gehört das?« fragte Eve Bellamy.
    »Mir. Ich habe es gefunden. Ich habe Dad gewarnt, aber er hörte nicht auf mich. Das Schwert läßt sich nur von mir berühren.«
    »Hör mal, was redest du denn da für einen Unsinn?« sagte Eve Bellamy ärgerlich. »Was machst du überhaupt um diese Zeit in der Garage? Was hat das alles zu bedeuten, Mel?«
    Obwohl Mel damit rechnete, daß ihm seine Mutter nicht glauben würde, versuchte er es doch mit der Wahrheit, während sie sich um ihren Mann kümmerte.
    Es hatte den Anschein, als würde sie ihrem Sohn nicht zuhören, aber diesen Eindruck hatte er oft, und hinterher stellte sich stets heraus, daß seine Mutter jedes Wort wußte, das er gesprochen hatte.
    Burt Bellamy betrachtete verstört seine Hand. Endlich fand er seine Stimme wieder. »Das geht nicht mit rechten Dingen zu. Was hast du uns da ins Haus gebracht, Mel? Es muß weg, muß schnellstens weg. Bring es dorthin zurück, wo du es gefunden hast.«
    »Damit es jemand anderem gefährlich wird?« sagte Eve Bellamy und half ihrem Mann aufzustehen.
    »Es darf nicht hierbleiben!« sagte Burt Bellamy heiser. Er hatte zum erstenmal im Leben Todesangst.
    »Es will auch weg«, sagte Mel. Er wunderte sich, daß er das auf einmal wußte. »Du hättest mich nicht daran hindern sollen, es fortzubringen, Dad. Es hätte mich wahrscheinlich gelenkt, so daß ich es dorthin gebracht hätte, wohin es möchte.«
    »Du fährst auf gar keinen Fall allein!« sagte Eve Bellamy. Sie hatte sich von ihrem großen Schrecken glücklicherweise schnell erholt.
    »Dad kann mich nicht begleiten«, sagte Mel.
    »Ich komme mit dir«, entschied Eve Bellamy spontan.
    Burt Bellamy protestierte zwar, aber viel zu schwach, und so setzte Mrs. Bellamy diesmal, was nur ganz selten vorkam, ihren Willen durch.
    »Wir bringen das Schwert fort und kommen umgehend nach Hause«, versprach Eve Bellamy. Sie versuchte nicht zu begreifen, wieso es möglich

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