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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweiten Gegner, der wieder auf die Beine gekommen war und nicht aufgeben wollte.
    Wenn es etwas heller wurde, sah ich die Veränderungen in seinem Gesicht. Das aus der Nase quellende Blut hatte sich mit der goldenen Schicht vermischt. Es war ein Schmier zu sehen, als wären zwei Farbbeutel ausgelaufen.
    Sehen konnte er noch, und er wollte trotz der Verletzung nicht aufgeben.
    »Lass es sein!«, warnte ich ihn. »Es hat keinen Sinn! Du wirst nur den Kürzeren ziehen.«
    Er sagte etwas, das ich nicht verstand. Es glich mehr einem Röhren, und dann sprang er vor. Diesmal wollte er es geschickter anstellen und mich mit einem heftigen Tritt aus dem Weg räumen.
    Ich war schneller und wich aus. Er und das Messer verfehlten mich, und er wollte sich wieder umdrehen, um einen erneuten Angriff zu starten, als der Fahrer seinen Wagen abbremste.
    Es war für den Maskenmann nicht der richtige Augenblick. Für einen Moment stand er unbeweglich, dann trieb ihn die Kraft nach hinten, und er war nahe an der Tür.
    Das Goldgesicht tat genau einen Schritt zu viel. Die linke Hälfte der Tür war zwar geschlossen, aber nicht verschlossen. Sie schwang in dem Moment auf, als der Mann sie berührte.
    Dann gab es keinen Halt mehr für ihn. Er kippte nach hinten. Ich sah noch seine wilde Armbewegung, dann war er nicht mehr zu sehen. Ich bekam auch nicht mit, dass er auf die Straße prallte.
    Ich wollte nicht auch nach draußen geschleudert werden und hielt sicherheitshalber Abstand von der Tür. Ich hatte es geschafft, das wurde mir erst jetzt richtig bewusst, aber es war schon in den Knochen hängen geblieben.
    Ich spürte das Zittern und hockte mich nieder, um wieder zu mir selbst zu finden. Diesen Kampf hatte ich gewonnen, doch ich war keine Maschine und musste ihn erst mal verkraften.
    Okay, ich hatte überlebt. Das Leben ging weiter. Ich war gespannt, was es mir in der nächsten Stunde bringen würde. Dass die Dinge vorbei waren, daran glaubte ich nicht. Ich steckte mittendrin, und ich war gespannt darauf, wo die Fahrt des Transporters enden würde. Dass wir uns noch in London befanden, das hatte ich gesehen, denn beim Öffnen der Türen war mir immer wieder ein Blick nach draußen gelungen, und er hatte mir auch in der kurzen Zeit etwas gebracht.
    Das Goldgesicht, das auf dem Boden lag, war für die nächsten Minuten erst mal ausgeschaltet. So schnell würde der Kerl nicht wieder erwachen. Ich konnte mich ab jetzt um meine eigenen Probleme kümmern.
    Im Moment sah ich körperlich keine. Ich war nur gespannt, wo das Ziel des Fahrers lag. Jedenfalls innerhalb von London. Und jetzt kam mir auch wieder Mandra Korab in den Sinn. Bisher war er wie ein Phantom durch den Fall gegeistert, und ich hoffte, dass sich das irgendwann mal ändern würde.
    Ich bewegte mich in Richtung der beiden Türhälften, hielt eine auf und schaute nach draußen.
    Wir rollten durch eine recht ruhige Gegend und die Einbahnstraße war ebenfalls kaum befahren. Hinter einigen Fenstern der Häuser rechts und links schimmerten Lichter, andere waren dunkel.
    Ich wollte mich wieder zurückziehen, als sich mein Handy durch Vibration meldete.
    Einige Minuten zuvor hätte ich mich nicht melden können, das sah jetzt anders aus.
    Anhand der Nummer auf dem Display sah ich, dass Suko etwas von mir wollte.
    »Ja?«, sagte ich nur.
    »Du bist okay, John?«
    »Einigermaßen.«
    »Ich kenne die Geschichte von Bill. Wo steckst du überhaupt?«
    Mein Lachen klang leicht kratzig. »Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser. Jedenfalls bin ich auf dem Weg zum Ziel, aber frag mich nicht, zu welchem.«
    »Du hast also den Wagen geentert und bist noch da.«
    »Ja.« Ich erklärte ihm kurz, was ich hinter mir hatte und dass ich darauf wartete, endlich ein Ziel zu erreichen.
    »Hast du eine Vorstellung davon, wo es sein könnte?«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Okay, wir bleiben in Verbindung. Das heißt, ich bin auf dem Sprung. Solltest du Hilfe brauchen, ruf an.«
    »Werde ich.«
    Das Gespräch war vorbei, und ich drückte mich gegen die Wagenwand. Erst jetzt war ich froh, es richtig geschafft zu haben, und konnte mich innerlich auf das vorbereiten, was auf mich zukommen würde.
    Ich schaute ab und zu nach draußen, ohne etwas erkennen zu können. Es war ärgerlich, aber nicht zu ändern. Und so musste ich weiterhin abwarten.
    Allerdings nicht mehr lange. Ich merkte, dass der Wagen an Tempo verlor. Auch das Pflaster veränderte sich. Es wurde noch schlechter, und wir holperten darüber

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