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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein mulmiges Gefühl. Hatte die Abruse zwischenzeitlich das System vielleicht in einer zweiten Großoffensive vernichtet?
    Es war aber anzunehmen, daß die Barrayd kurz vor dem Untergang standen. Der würde diesmal endgültig sein. Aus dem Volk der Krieger war ein Volk der Denker geworden, das keine mächtigen Fernraumer mehr baute, um zu fliehen und woanders eine neue Existenz aufbauen zu können.
    Abgesehen davon, daß es einen solchen Ort im Arresum wohl nicht mehr gab. Die letzte Enklave war der inzwischen weiter zusammengeschrumpfte Lebensbereich der Ayindi, und auch hier war es nur noch eine abschätzbare Frage der Zeit.
    Michael Rhodan ging nervös in der Zentrale herum, auf der Suche nach irgendwelchen Auswegen. Er fuhr zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter fühlte.
    „Bei der Konferenz mit den Ayindi wolltest du mich trösten", sagte sein Vater leise. „Jetzt will ich dich beruhigen. Ich kann dir nicht sagen, weshalb, aber ich fühle, daß hier alles in Ordnung ist. Ich denke, die Abruse hat sich im Augenblick voll und ganz auf Maridur konzentriert. Sie wird sich dieser Kleingalaxis hier erst später wieder zuwenden, mit einer so großen Flotte, daß sie nicht mehr vernichtend geschlagen werden kann."
    „Sie hat so viel Zeit", murmelte Michael. „Ich habe einfach Angst. Einer solchen Konfrontation standen wir noch nie gegenüber. Ich habe mich nie zuvor so hilflos und verloren gefühlt."
    „Wir werden einen Weg finden", sagte Perry Rhodan ruhig. „Vertrau darauf. Wir werden es schaffen; irgendwie."
     
    *
     
    Tatsächlich fanden sich in diesem Raumsektor keine Schneeflocken, nicht die geringste Spur. Die Zellaktivatorträger waren erleichtert, wenngleich ein bitterer Beigeschmack blieb.
    Der friedliche Anblick war sicher nicht mehr von langer Dauer: Nunmehr von den Spähern des Kristalltodes entdeckt, gab es für die Barrayd schon bald keine Hoffnung mehr. Die Abruse würde diesen Lebensbereich auslöschen wie alle anderen zuvor auch.
    Die drei Rochenschiffe erreichten bald darauf das Dolphor-System, wo sie freundlich begrüßt und zum vierten Planeten, der Hauptwelt Yolmor, gelotst wurden. Die Barrayd hatten anerkannt, wem sie letztlich den Sieg über den Ansturm der Abruse zu verdanken hatten.
    Piior, der Geisteslenker der Quesch, hieß die Galaktiker über Funk willkommen und lud sie alle in die Schule Uttieks in Zhanth, der Millionenjährigen, der ersten auf Yolmor gebauten Stadt, ein.
    Rhodan nahm die Einladung dankend an, und alle drei Schiffe flogen den Raumhafen bei Zhanth an. Er war leicht auszumachen, denn die titanische zylindrische Silhouette von Uttieks Turm ragte exakt 4089 Meter hoch in den Himmel hinauf. Ein steiler, glatter Berg aus stellenweise erdverkrustetem, stellenweise in der Sonne funkelndem Metall, mehrfach höher als Shergen der Mächtige.
    Piior selbst verließ seinen Horchturm natürlich nicht, sondern stellte wie schon beim erstenmal den Kontakt mit einem Übermittlungsgerät her.
    Persönlich begrüßt wurden sie hingegen von Tje Minas, dem Regenten von Yolmor, und mehreren anderen hochgestellten Persönlichkeiten der Barrayd, vor allem Lehrern.
    Die Barrayd waren humanoide, haarlose Wesen, kaum über einsvierzig groß und damit ein gutes Stück kleiner als der Durchschnittsmensch. Ihre nahezu albinotisch blasse Lederhaut war sehr faltig, um die Beweglichkeit zu garantieren. Je älter Barrayd wurden, um so weniger Falten hatten sie, und um so weniger konnten sie sich bewegen. Da der Hals nicht beweglich war, drehten sie den ganzen Rumpf über das Becken. Sie besaßen sehr faltige Kugelschädel mit einem kleinen runden Mund und zwei schwarzen Augen. Die Mitte des Gesichtes wurde von individuellen Hautmaserungen geziert, die angeboren waren und im Lauf der Entwicklung zu typischen Zeichen auswuchsen. Die Beine waren überproportional lang, wodurch ein staksiger Gang entstand, die Gliedmaßen zweigeteilt, so daß man beispielsweise beim Arm zwischen Elle und Speiche den Finger hindurchstrecken konnte.
    Tje Minas trat als Autorität auf. Dennoch konnte kein Zweifel darüber bestehen, wer hier tatsächlich das Sagen hatte: der Geisteslenker der Quesch.
    Alaska Saedelaere wurde per Übermittlungsgerät von Piior besonders begrüßt, doch der Terraner reagierte eher kühl. Er hatte nicht vergessen, daß die Quesch dazu bereit gewesen waren, die Barrayd zu opfern, um selbst zu überleben.
    Sicher ein verständlicher Gedanke, der aus dem Überlebenstrieb entstand. Aber

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