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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maschinenraum war wie zufällig auch Zacharias Crichton aufgetaucht und hatte ihre Bemühungen aus der Ferne beobachtet. Zach galt unter den Beausoleils als technisches Genie. Er hatte mal eine Wette darüber abgeschlossen, daß er das Geheimnis der Hamiller-Tube lüften würde.
    „He, Zach", hatte ihm Lyle Storck zugerufen. „Wir könnten die Hilfe eines Genies brauchen."
    Zach war daraufhin verschwunden wie ein Geist.
    Joseph wagte nicht daran zu denken, ob es da irgendwelche Zusammenhänge geben könnte. Er wollte die Sache auch nicht übertreiben. Jetzt hatte er erst einmal das Bedürfnis, sich in seine Kabine zurückzuziehen und eine Liste mit allen bedenklichen Punkten zu erstellen.
    Am Ausgang des Freizeitparks wurde er von Clark Murdock gestellt.
    „Ich muß dich unter vier Augen sprechen, Joseph", bat der Astronom.
    Sein linkes Auge war geschwollen, das Gesicht und die Hände wiesen Kratzspuren auf. „Es ist dringend. Es geht um Karla."
    Joseph hätte gute Lust gehabt, Clark abzuwimmeln und ihm deutlich zu machen, daß ihm Clarks private Probleme mit der kleinen Karla piepegal seien. Aber Karla gehörte immerhin zu Alex’ Gruppe.
    „Du kannst mich in meine Kabine begleiten", sagte Joseph ergeben.
    Wenn Clark etwas Wichtiges zu sagen hatte, konnte er seine Aussage in Bild und Ton aufzeichnen. Als sie die Kabine erreichten und Joseph die Aufnahmegeräte einschalten wollte, begehrte Clark auf.
    „Die Angelegenheit ist sehr intim. Das war auch der Grund, warum ich mit niemandem darüber sprach. Aber zu dir habe ich Vertrauen. Ich muß mich jemandem mitteilen. Ich möchte nur nicht..."
    „Die Aufnahmen lassen sich wieder löschen", sagte Joseph müde. „Ich werde sie vor dem Zugriff von Voyeuren sichern. Also, schieß los."
    Als die kleine Karla von ihrem Einsatz im Arresum zurückkam, da sprühte sie vor Energie und war voller unbändiger Leidenschaft. Ihre erste Liebesnacht nach Karlas Rückkehr wurde zu einem unvergeßlichen Rausch der Sinne.
    „Es war wie ein Kampf der Geschlechter", erzählte Clark. „Wir wollten jeder nur Gutes für den anderen, aber tatsächlich bekriegten wir einander. Es war.... als würde Materie auf Antimaterie treffen. Aber zuletzt überwog doch das Wonnegefühl. Der Schmerz war schnell vergessen..."
    Joseph verstand. Der „kalte Griff" mußte bei einer geschlechtlichen Vereinigung noch viel stärker zum Tragen kommen.
    Ihre nächste Zweisamkeit war eine einzige Ernüchterung. Karlas Leidenschaft war gebremst, sie wirkte puppenhaft und völlig abwesend.
    Sie war nur körperlich vorhanden, und am Ende überwog der Schmerz der körperlichen Verbindung alles andere.
    „Ich wollte trotzdem einen neuen Versuch unternehmen", fuhr Clark fort. „Ich dachte, daß wir wiederholen könnten, was wir beim erstenmal erlebten. Ich liebe Karla. Also verabredeten wir uns. Aber es kam alles nur noch schlimmer. Es war der totale Krieg. Karla kratzte und schlug und biß - ich dachte, sie wolle mich umbringen. Aber wie du siehst, bin ich mit einem blauen Auge davongekommen."
    Er versuchte, seinen Scherz mit einem Lächeln zu unterstreichen. Aber er wurde sofort wieder ernst.
    „Dann passierte etwas, das mir wirklich angst machte", fuhr er mit leicht zitternder Stimme fort. „Es war der reinste Horror. Bei unserer Rangelei verletzte sich Karla ernsthaft. Ich weiß nicht mehr genau, wie es passierte, aber plötzlich klaffte an ihrem rechten Unterarm eine zwanzig Zentimeter lange Schnittwunde. Sie war tief, reichte bis zum Knochen.
    Aber Karla merkte überhaupt nichts davon. Eine Ohrfeige von mir brachte sie zum Kreischen, die ernste Verletzung ignorierte sie jedoch. Der Anblick der Wunde brachte mich zur Besinnung. Aber gleichzeitig auch um den Verstand. Denn, Joseph: Die Wunde blutete nicht. Als ich Karla entsetzt darauf aufmerksam machte, tat sie es mit einem Achselzucken ab.
    Und erst daraufhin begann die Wunde zu bluten. Ich leistete ihr Erste Hilfe und wollte sie zur Krankenstation bringen. Aber das verbot sie mir unter irgendeiner Drohung. Ich weiß nicht mehr, was sie sagte, ich war ja wie vor den Kopf gestoßen. Aber es war eine sehr ernste Drohung. Wenig später hatte sie alles vergessen, tat, als sei nichts vorgefallen. Sie nahm das Bioplast ab, das ich über ihre Wunde gesprüht hatte, und zeigte mir ihren Arm. Es gab keine Wunde mehr. Dann erklärte sie, daß es zwischen uns aus sei, und ging einfach weg. Ich lief ihr nach, um mit ihr zu reden, sie dazu zu bringen, sich

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