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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eintagsfliege ist, dann sehen wir allen schweren Zeiten entgegen. Das könnte den Untergang der Ayindi einläuten. Eure Probleme sind dagegen lächerlich. Ich könnte sie mit einem Fingerschnippen lösen."
    „Vielleicht wird dich Lugia Scinagra darum bitten."
    „Nie und nimmer - wetten?" Mit diesen Worten schaltete Moira ihr Dunkelfeld ein und war verschwunden. Sie tauchte nahezu im selben Moment innerhalb der Hauptzentrale auf.
    Lugia Scinagra zuckte bei ihrem Anblick zusammen, obwohl sie mit ihrem Erscheinen gerechnet hatte. Sie faßte sich aber schnell und hielt Moira vor: „Du hast dich für zehn Minuten von Josephs Eskorte abgesetzt, Moria.
    Damit hast du gegen unsere Abmachung verstoßen."
    „Es war abgemacht, mich nicht in eure Angelegenheiten einzumischen", erwiderte Moira aus der Höhe von 2,73 Metern ungerührt. „Und daran habe ich mich gehalten. Die Beaumortels haben nicht bemerkt, daß ich mitten unter ihnen war. Aber Kibb hätte mich beinahe verraten..."
    „Was hat dein Symbiont angestellt?" erkundigte sich Lugia unheilvoll.
    „Besser, ich berichte der Reihe nach. Eure Beaumortels sind ganz außergewöhnliche Geschöpfe. Sie sehen inzwischen ein wenig mitgenommen aus. Ich glaube auch zu wissen, warum das so ist. Aber daß es sie überhaupt gibt, ist das unheimlichste Wunder des Universums, das ich kennengelernt habe..."
     
    *
     
    Moira glitt durch die Korridorwand und beeilte sich, auch die weiteren Hindernisse zu durchdringen, die sich ihr in den Weg stellten. Erst vor der letzten Trennwand, hinter der sich die Objekte ihres Interesses befanden, zögerte sie ein wenig, bevor sie vorsichtig hindurchglitt.
    Die Kriegerin war überrascht von dem Anblick, der sich ihr bot. Um nicht voreingenommen an die Sache heranzugehen, hatte sie nicht im voraus geortet. Nach Josephs Erzählung war sie einigermaßen vorbereitet, aber was sie jetzt sah, übertraf alle ihre Vorstellungen.
    Die Beaumortels hatten eine Kampfpause eingelegt. Hinter ihnen lag ein Korridor der Vernichtung, der sich wie eine hohle Schlange aus geschmolzenem, ausgezacktem Metall in die Tiefe der BASIS wand.
    Dachte man sich diese Schlange in die andere Richtung weiter, führte sie geradewegs zum Sitz der Hamiller-Tube. Wußten das die Galaktiker nicht? So unwissend konnten sie nicht sein. Aber sie ließen sich von der Drohung der Beaumortels, die Hauptzentrale zur Explosion zu bringen, einschüchtern. Sie waren eben keine Hasardeure.
    Wie konnte man sich vor diesem Häufchen Verlorener, die das nackte Elend personifizierten, nur fürchten? Es waren nur noch rund 30 Beaumortels am Leben. Die anderen mußten beim Vorstoß in Richtung Hamiller-Tube gefallen sein.
    Von den übriggebliebenen waren die meisten dem Tod näher als dem Leben. Sie unterhielten sich kaum miteinander, sie schienen sich auch stumm zu verstehen, und wenn doch, dann mit seltsam rauhen, kaum verständlichen Stimmen.
    Ihre Haut hatte sich schwärzlich verfärbt. An manchen Stellen hatte sich das Gewebe gelöst und ließ blanke Knochen durchblitzen. Manchen von ihnen fehlten Finger, eine Hand oder ganze Gliedmaßen. Sie waren ihnen wohl abgestorben. Manche der Münder waren nur noch lippenlose, ausgefranste Höhlen, zahnlos, und dahinter ein zerfressener Schlund. Das Gewebe der Beaumortels starb progressiv ab, einfach so. Das Seltsame dabei war, daß die absterbenden Zellen keinen Verwesungsgestank verbreiteten.
    Die beiden verbliebenen fahrbaren Geschütze waren von jeweils zwei Beaumortels besetzt. Aber es sah im Moment nicht so aus, als könnten sie diese bedienen. Sie lagen wie in Agonie da und rührten sich nicht.
    Es war ein schauriger, erbärmlicher Anblick, der sich Moira bot. Die meisten der Beaumortels wären, könnte man menschliche Maßstäbe anlegen, eigentlich nicht mehr lebensfähig gewesen. Aber das waren keine Menschen.
    Ihre Innereien waren verfault, sie hatten keinen Blutkreislauf, ihre Gehirne waren aufgequollen... Wie waren sie da überhaupt noch denkfähig?
    Schmerz schienen sie keinen zu empfinden. Sie trugen ihre Handikaps mit einer stupiden Fassung, als wären sie ihnen angeboren und seien eine alltägliche Notwendigkeit.
    Moira wollte ihre Reihe abschreiten, um sie sich genau anzusehen und sie zu durchleuchten und bei lebendigem Leib sezieren zu können - freilich, ohne daß sie etwas davon merken sollten. Moira wollte herausfinden, auf welche Weise es der Abruse gelungen war, solche widerstandsfähigen - und andererseits wiederum so

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