1732 - Zombie-Theater
flatterige Schemen. Dahinter baute sich dann die kompaktere Masse auf.
Der Nebel kam und ich schritt ihm entgegen. Irgendwann würden wir zusammentreffen. Ich konnte es mir auch schon ausrechnen, ging etwas schneller und hatte schon bald die ersten Ausläufer erreicht.
Sie glitten mir wie Tücher entgegen, die über dem Rasen schwebten. Ich merkte in diesem Augenblick, dass es kein Todesnebel war, denn ich testete ihn mit dem Kreuz. Das hielt ich den dünnen Fahnen entgegen, die sich nicht auflösten und auch nicht zurückwichen. Demnach musste ich den Nebel als normal ansehen, auch wenn ich nicht wusste, woher er so plötzlich gekommen war.
Ich wartete darauf, dass er mich umgeben würde. Aber das geschah nicht. Er stoppte plötzlich so dicht vor mir, dass ich hineingreifen konnte, und das war auch alles. Feuchtigkeit kroch über mein Handgelenk. Auch das empfand ich als normal und überlegte jetzt, weshalb dieser Dunst überhaupt erschienen war, welchen Sinn er also hatte.
Bisher war mir innerhalb der weißgrauen Suppe nichts aufgefallen. Es gab zwar Bewegungen, die jedoch wurden vom Nebel selbst produziert, bis ich dann genauer hinschaute und mir plötzlich etwas auffiel, was ich auch nur sah, weil ich nahe an den Rand herangetreten war.
Innerhalb dieser Masse zeichnete sich etwas ab. Weil es dunkler war als die Umgebung, sah ich es, und plötzlich fiel mir wieder ein Vergleich ein, der schon öfter durch meinen Kopf gespukt war. Vor mir sah ich eine breite und mit Nebel erfüllte Bühne, und diese dunklen Schatten dort schienen die Akteure zu sein.
Ich ging nicht weiter und konzentrierte mich auf die fünf Schatten. Sie standen vor mir, aber sie hielten sich nicht in einer Reihe auf. Selbst die Schwaden hinderten mich nicht daran zu erkennen, dass sie versetzt voneinander standen. Und ich erkannte, dass sie nicht alle gleich aussahen.
Bei zweien dieser Gestalten wirkten die Köpfe etwas anders. Als hätten sie sich Hüte aufgesetzt, und mir fiel sofort die Beschreibung ein, die Maxine mir von dem Dämon gegeben hatte. Auch er hatte als Mensch einen Hut getragen.
Er konnte also einer von ihnen sein. Aber wer waren die anderen vier Gestalten? Ich rechnete damit, dass er Verstärkung geholt hatte. Froh war ich darüber nicht.
Nach wie vor kam ich mir wie ein Zuschauer vor. Ich überlegte, ob ich in den Nebel hineingehen sollte, als mir erneut etwas auffiel. Im Hintergrund zeigte sich die Umgebung heller, als befände sich dort eine Lichtquelle. Das Tageslicht war es nicht, das sah nicht so gelb aus, was jedoch im Hintergrund der Fall war. Und dort entdeckte ich auch Konturen irgendwelcher Gegenstände, ohne jedoch erkennen zu können, was es genau war.
Ich wollte es wissen.
Der Gedanke war kaum in meinem Kopf entstanden, als ich in den Nebel hineinschritt. Jetzt hätte ich die Feuchtigkeit merken müssen, aber ich spürte sie nicht. Das wiederum war ein Zeichen, dass ich es hier nicht mit einem normalen Dunst zu tun hatte. Ich dachte sogar einen Schritt weiter und vermutete, dass diese graue Masse nicht von dieser Welt stammte, sondern aus einem anderen Reich mitgebracht worden war.
Hier spielte Magie eine große Rolle, und ich steckte mittendrin. Ich wollte sehen, was es mit den fünf Gestalten auf sich hatte, und konzentrierte mich auf die mir am nächsten Stehende.
Sie war groß, sie trug auch eine Kopfbedeckung, aber das war alles, was ich sah. Von ihrem Gesicht erkannte ich nichts. Wie weit die Gestalten von mir entfernt standen, konnte ich nicht mal erahnen. Der Nebel verzerrte alles.
In Gefahr fühlte ich mich nicht. Nur als Zuschauer, der die Bühne betreten hatte, um sich bei den Akteuren umzuschauen. Es war nichts zu hören oder zu spüren. Es gab keine Begrüßung. Es war nur die grauweiße Masse vorhanden und die Gestalten, die sich darin zeigten und auf etwas zu warten schienen.
Auf mich?
Nein, das war nicht der Fall, denn jetzt geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Dabei war ich schon recht tief in den Nebel eingedrungen, sah auch den Hintergrund und glaubte, dort einen alten Friedhof zu sehen mit schiefen Grabsteinen in verschiedenen Größen. Das war der letzte Eindruck, den ich mitbekam, denn plötzlich löste sich der Nebel auf. Das lief blitzschnell ab, als wäre er von einem gewaltigen Windstoß weggefegt worden. Da bildeten sich auch keine Reste, die zurückblieben, der Dunst war einfach weg, und ich stand im Freien und musste mich zunächst zurechtfinden.
Es war
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