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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingekehrt in den hunderttausend Schiffen. Wir haben unsere Aufgabe; nicht die, für die wir ausgebildet wurden. Aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das Böse wartet ab. Es belauert uns und will herausfinden, was wir planen. Noch besteht keine Gefahr. Sobald jedoch die Projektoren arbeiten, müssen wir uns vorsehen. Dann wird die Abruse unbarmherzig zuschlagen.
    (Aus Leviganos Hymnen der letzten fünfzig Flugjahre) Dort, wo sich das Zentrum der Armada und das Flaggschiff der Heerführerin befanden, sollte das Zentrum des Bollwerks entstehen. Der Plan sah es so vor, und Avanata ließ ihn als riesiges Hologramm in alle Schiffe und hinaus in das All projizieren. Das Zentrum stellte sich als gelb leuchtender Fleck dar, und von ihm aus führten siebzehn Röhren in dunkelroter Farbe hinaus ins All, verschieden lang und von unterschiedlichem Durchmesser.
    „Delacre an die GLANZ DER HEIMAT", klang die Stimme der Chefwissenschaftlerin auf. „Die Berechnungen für die Verankerung der Sonnen werden binnen Tagesfrist abgeschlossen. Die Vorarbeiten für das Projekt sind dann beendet."
    „Ich danke dir", sagte Avanata schlicht und gab das Zeichen für die Zugschiffe.
    In allen siebzehn Pulks standen Reghorschiffe von besonderer Art.
    Diese Schiffe, jeweils achtundzwanzig an der Zahl, stellten die eigentliche wissenschaftliche und technische Leistung der Ayindi dar. Mit Hilfe solcher Einheiten hatten sie schon manche Pioniertat begangen, und immer wieder war es ihnen gelungen, von der Abruse bedrohte Sonnensysteme auf diese Weise wenigstens vorläufig in Sicherheit zu bringen, bis die Planeten evakuiert worden waren.
    Den kleinen weißen Stern in achtzig Lichtjahren Entfernung bezeichnete Avanata als Anfänger. Als sie ihn in einem Funkspruch an Delacre wenig später so nannte, übernahmen ihn alle Kommandantinnen und damit auch die Besatzungen der hunderttausend Schiffe. Er stand als erster auf der Liste. Planeten besaß er keine. Überhaupt hing das Gelingen des Vorhabens davon ab, ob auf einem der Planeten Leben existierte. In welch niederer Form - das spielte eine untergeordnete Rolle.
    Die Kommandantinnen der Zugschiffe warteten auf die Berichte der Testschiffe. Ein Teil von ihnen war noch nicht zur Armada zurückgekehrt.
    Avanata selbst machte sich auf den Weg und holte mit einem kleinen Kurierschiff die noch ausstehenden Meldungen ein. Einer der Explorer war verschwunden. In dem Sonnensystem, das er erkunden sollte, fanden sich keine Spuren, und so blieb der Heerführerin nichts anderes übrig, als einen Unfall im Überraum zu vermuten und das Schiff und seine Besatzung vorläufig oder für immer abzuschreiben. Sie nahm die notwendigen Untersuchungen des einzigen Planeten selbst vor und flog von dort unmittelbar zu dem weißen Stern, um den herum sich die vierzehn Zugeinheiten gruppierten.
    „Delacre, hörst du mich?" fragte sie.
    „Ja, ich höre dich. Mein Standort ist in der Nähe des Rasters an der Stelle, wo die Konstruktion ihren Mittelpunkt haben wird. Wir bringen die Sensorik an und prüfen die Projektoren, die erforderlich sind. Die Messungen der Gravitationslinien bestätigen die Auswahl des Standorts.
    Es handelt sich um eine stabile Gegend."
    Stabil mußte sie sein, wenn das ganze Gefüge dem Ansturm der Todesstrahlung der Abruse standhalten sollte.
    „Wir warten, bis die letzte Nachricht von dir eintrifft, Delacre."
    Der Bordtag verging, und pünktlich mit dem Beginn der Nachtphase traf die Meldung der Chefwissenschaftlerin ein. Avanata rief die Kommandantinnen aus der Ruhephase und gab ihnen das Zeichen zum Countdown. Sie selbst suchte mit dem Kurierschiff die vordersten Zugschiffe auf und postierte sich in deren Nähe.
    Die Synchronisation über die Entfernung von achtzig Lichtjahren funktionierte einwandfrei. Dreitausend Ayindi arbeiteten in der Nabe.
    Ihre Tätigkeit wurde von den Vorgängen draußen im All nicht berührt.
    Die vierzehn Bremsschiffe standen so weit entfernt, daß keine Beeinträchtigungen zu erwarten waren.
    Von diesem Augenblick an gab es keinen Kontakt mehr zur Heerführerin. Avanata hielt sich in ihrem Kurierschiff auf, doch sie reagierte nicht mehr auf das, was um sie herum geschah.
    Der Countdown lief, und er brauchte seine Zeit, in der die Technikerinnen die Synchronisation über achtzig Lichtjahre hinweg mehrfach testeten. Erst dann kam der wichtige Augenblick.
    Jetzt aber verfügte Avanata über alle Zeit der Welt. Sie suchte eine Hygienezelle auf und reinigte ihren

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