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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellte Myles Kantor fest.
    „Alarmstufe Rot!" Das war Bully. Atlan sprach fast gleichzeitig.
    „Angriff einleiten. Wir sind bedroht."
    Automatisch schlossen die SERUNS die Helme. Die drei Schiffe beschleunigten und rasten den Eiszapfen entgegen.
    Äußerlich wirkten die Eiszapfen eher harmlos, aber bei den Einsätzen der letzten Wochen und Monate hatten die Galaktiker aus dem Parresum gelernt, alles als gefährlich zu betrachten, was aus den für die Abruse charakteristischen Kristallstrukturen bestand.
    Die drei Schiffe stürzten sich auf die Eiszapfen wie Raubvögel auf ihre Beute. Gleichzeitig eröffneten sie das Feuer aus den ayindischen Bordgeschützen. Nacheinander zerplatzten acht der Gebilde. Das neunte entzog sich der Vernichtung durch Flucht in den Überraum.
    Was im ersten Augenblick wie ein Erfolg aussah, entpuppte sich im zweiten als tödliche Bedrohung.
    Der Eiszapfen kehrte als Eventail in den Normalraum zurück und verlegte der CIRIAC den Weg.
    „Scheiße!" hörten sie Bully toben. „Bloß weg, Perry!"
    Rhodan und Tolot arbeiteten wie die Besessenen an der Steuerung. Der Rochen stellte sich steil und raste zur Seite davon. Der Terraner und der Haluter wußten, daß es ums Ganze ging.
    Dennoch schafften sie es nicht. Perrys einziger Gedanke war, daß sie nun erneut vor die Ayindi treten mußten, um sich Predigten über ihre Sorglosigkeit anzuhören. Daran, daß sein eigenes Leben in Gefahr war, dachte er überhaupt nicht. Situationen wie diese hatte er tausendmal in seinem langen Leben mitgemacht. Eine merkwürdige Ruhe überkam ihn, während seine Gedanken präzise und schnell arbeiteten wie die eines Automaten.
    Eine Flut greller Lichtblitze blendete die Insassen der CIRIAC. Einer der Glutfinger streifte die Schirme des Rochens. Wenige hundert Kilometer entfernt zerplatzte der Kristallfächer in tausend glitzernde Kaskaden aus feinen Splittern.
    Sie trieben nach allen Richtungen davon, aber wesentlich langsamer als bisher. Die CIRIAC beschleunigte noch immer, änderte aber den Kurs und flog den beiden anderen Schiffen hinterher.
    „Danke, Voltago", sagte Perry laut.
    In unmittelbarer Nähe der CIRIAC tauchte die MAMERULE auf.
    Rhodan wußte, daß Voltago immer in der Nähe gewesen war. Er hatte den Weg des Eiszapfens mittels der Überraumortung verfolgt und nach dem Auftauchen des Eventails sofort eingegriffen.
    Bei einem einzigen Kristallfächer ließ sich so etwas machen. Bei mehreren nicht. Dann war ein einzelnes Schiff wie die MAMERULE völlig überfordert.
    „Die Abruse stellt sich immer besser auf uns und unsere Möglichkeiten ein", sagte Myles Kantor über Helmfunk, sichtlich froh, daß die Gefahr vorüber war.
    Und Michael Rhodan fügte hinzu: „Wir stehen in einem Wettlauf mit der Zeit. Wenn wir nicht bald wirksame Ergebnisse im Kampf gegen das Todesreich der Kristalle erzielen, können wir einpacken."
    „Eine ständige Überwachung des Überraums wird nötig sein", grollte Icho Tolot.
    Er bemühte sich, leise zu sprechen, aber es gelang ihm nicht. Zum Glück dämpfte der Helmfunk automatisch seine Stimme.
    „Ihr redet zuviel", warnte Atlan in der CAJUN. „Auf Schneemann weiß man inzwischen, daß wir kein Kristalleben sind und folglich als Gegner betrachtet werden müssen. Eine zweite Horde Eiszapfen können wir uns nicht leisten. Achtung, die Strukturbombenwerfer der CAJUN werden aktiviert."
    „Feuer frei", bestätigte Rhodan.
    Die drei Rochenschiffe beschleunigten, brachten sich in Schußpositionen und rasten tangential an Schneemann vorbei. Die Strukturbombenwerfer jagten ihre brisante Ladung nach Schneemann hinüber. Acht Bomben aus jedem Schiff machte insgesamt vierundzwanzig. Die MAMERULE beteiligte sich nicht an dem Angriff.
    Die Bomben schlugen gut verteilt auf dem zweiten Planeten ein und verschwanden unter der flüssigen Oberfläche. Dort detonierten sie und lösten in der Art einer Kettenreaktion den Kristallbrand aus.
    „Und jetzt verschwinden wir am besten", sagte Perry und warf einen flüchtigen Blick auf die Ortung.
    Aus dem Planetenschatten tauchte eine Flotte von etlichen hundert Eiszapfen auf. Der Planet hatte sie offenbar noch schnell auf den Weg geschickt, bevor er seine Fähigkeiten als Geburtswelt von Eventail-Eiszapfen verlor.
    In einer knapp dreißig Sekunden dauernden Aktion dockte Voltago seine MAMERULE auf der Oberfläche der CIRIAC an, dann verschwanden die drei Rochenschiffe im Überraum und setzten ihren Flug fort.
     
    4.
     
    Jetzt ist Ruhe

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