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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht nur flach. Wir würden einige Felsen sehen können und eben diese alte Kultstätte, die auch aus Felsgestein bestand.
    »Sehr gut!«, lobte ich den Kollegen. »Jetzt fehlt nur noch das Boot, mit dem wir hinkommen.«
    »Ja, ich weiß.« Er faltete die Karte zusammen und senkte dabei den Blick. »Ich stelle Ihnen eines unserer beiden Polizeiboote zur Verfügung, aber dann müssen wir noch jemanden finden, der es lenkt und...«
    »Das übernehme ich«, erklärte Suko.
    Der Konstabler schaute ihn überrascht an. »Sie?«
    »Trauen Sie mir das nicht zu?«
    »Doch, doch. Es ist hier ja auch nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen ein Boot leihen. Sie werden staunen, aber wir haben sogar Feriengäste bei uns.«
    »Super, kennen Sie auch einen Mann namens Cyril Parker?«
    Der Konstabler winkte ab, aber sein Kollege meldete sich. »Den Mann kenne ich.«
    Wir drehten uns zu Martin Banks um. Er sah dies als Aufforderung an, weiterzusprechen.
    »Du bist damals bei deiner Frau im Krankenhaus gewesen, Timo. Ich war hier, und dieser Cyril Parker hat mit mir gesprochen. Er wollte wie Sie auf die Insel. Und als er dann zurückkehrte, kam er mir etwas komisch vor.«
    »Wieso?«, fragte Jane.
    Banks hob die Schultern. »Nun ja, leicht verändert. Irgendwie gehetzt und auch ängstlich. Ich sah ihm an, dass er froh war, die Insel wieder verlassen zu können. Einmal am Tag startet eine Maschine zum Festland hin. Er war froh, sie noch pünktlich erreichen zu können.«
    »Danke für die Antwort.«
    Banks war noch nicht fertig. »Als hätte er dort etwas Unheimliches gesehen, das ihm Angst gemacht hatte. Er hat aber nicht darüber gesprochen.«
    »Wir wollen so bald wie möglich starten«, sagte ich. »Wo liegt das Boot? Im Hafen, denke ich mir.«
    »Ja, dort müssen Sie hin.«
    Timo Penhale hatte uns empfangen. Er brachte uns mit seinem Jeep auch zum Boot. Es war nicht weit. In der Nähe des Hafens wurde das steinige Grau der Häuser durch einige bunte Holzbauten aufgelockert. In diesen kleinen Häusern lebten Fischer. Aber es gab dort auch einige Geschäfte. Fisch wurde verkauft und alles, was mit einem maritimen Bedarf zu tun hatte.
    Es gab Touristen hier, die Boote mieteten und auf das Meer hinausfuhren.
    Die beiden Boote der Polizei ankerten etwas separat. Ein Bootshaus gehörte auch dazu, in großen Lettern war das Wort POLICE mit blauer Farbe auf das graue Holz gemalt worden.
    Die Boote bewegten sich schaukelnd auf dem Wasser. Wir entschieden uns für das größere, denn es war schneller.
    Voll getankt war es auch, wie uns Timo Penhale versicherte. Suko nahm den Schlüssel an sich, ich hielt die Karte, und Jane sprang als Erste an Deck.
    Suko ließ sich noch einweisen, nickte und startete den Motor erst, als Penhale das Boot verlassen hatte. Jane und ich standen am Heck und schauten auf das schäumende Wasser, das von der Schraube aufgewirbelt wurde.
    Wir kamen gut weg. Suko manövrierte uns an den anderen Booten vorbei, dann hatten wir den Hafen verlassen und schlugen den westlichen Kurs ein.
    Wir sprachen nicht darüber, aber jeder von uns war gespannt, was uns auf der anderen Insel erwarten würde...
    ***
    Einen Hang zur Seekrankheit durfte keiner von uns haben, als wir an zahlreichen Inseln vorbeifuhren. Untiefen gab es nicht, aber man hatte uns geraten, die aus dem Wasser ragenden Felsen weit zu umfahren, was Suko auch tat.
    Jane und ich hielten uns am Heck auf. Der Wind wurde kühler, und wir waren froh, die Jacken übergezogen zu haben. Ich blickte hin und wieder auf die Karte und versuchte, mir eine Vorstellung von der Insel zu machen.
    Auf der Zeichnung sah sie aus wie ein halber dicker Finger. Den natürlichen Hafen mussten wir nicht suchen, der Konstabler hatte dort einen Pfeil eingezeichnet.
    Schon wieder eine Insel, dachte ich und erinnerte mich daran, manch hartes Abenteuer auf einsamen Flecken im Meer erlebt zu haben. Jetzt war ich gespannt, was uns erwartete. Möglicherweise trafen wir auf die Unsichtbaren, denn es war durchaus möglich, dass Kira Simmons nicht die einzige Person war, die zu diesem Kreis gehörte.
    Bei der Fahrt aus dem Hafen hatten wir noch Segelboote passiert. Die waren jetzt nicht mehr zu sehen, denn die offene See war für die kleinen Boote doch zu rau. In der Ferne sahen wir den Umriss eines Kreuzfahrers, der von Osten kam und sicherlich die Hafenstädte in England ansteuerte.
    Der Himmel zeigte eine helle Bläue, über die weiße Wattebäusche trieben. Die Luft schmeckte leicht salzig, tat

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