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1734 - Kampagne der Hamamesch

Titel: 1734 - Kampagne der Hamamesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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TERRA NOVA BANK, Zweigstelle Lhasa, konnten sie mit ihrem Besitz wenig anfangen. Sie durften ihr Schiff betreten, aber sie konnten es selbst nicht benutzen.
    Oystersick war ein vierschrötiger Typ, aber ein ausgezeichneter Techniker. Sein jüngerer Bruder Prydonnes hingegen wirkte schmächtig. Er verstand eine Menge von Syntrons und war außerdem ein erfahrener Pilot, der mehrere Jahre für eine Transportfirma auf Olymp gearbeitet hatte.
    Die beiden Brüder hockten mit geschlossenen Augen auf einer Bank vor der kleinen Halle und dösten in der Mittagssonne. Batchalor Mynk trat vor sie hin und räusperte sich, aber die beiden schliefen zu fest.
    Der Besucher blies ihnen seinen Pfeifenqualm in die Gesichter, aber auch darauf reagierte keiner der beiden Männer. Dann entdeckte Mynk eine leere Flasche, die zwischen den beiden auf der Bank lag.
    Er ging in die Halle. Am Kran hing ein halbdemontierter kleiner Personengleiter. Und ein zweites Gefährt, dessen ursprüngliche äußere Form nicht mehr zu erkennen war, lag in einer Ecke. Die beiden Reparaturroboter waren desaktiviert.
    Von der kleinen Halle ging es durch einen Korridor zur großen Halle.
    Auch die war von den Brüdern unter dubiosen Umständen erworben worden. Die Eingangstür hier war verschlossen, aber Mynk kannte von seinen früheren Besuchen den Öffnungskode. Die Stahltür glitt zur Seite.
    Vor dem Mann mit dem Narbengesicht wölbte sich der Rumpf der LORD OF LIGHT. Das Schiff machte einen tadellosen Eindruck. Mynk zweifelte nicht daran, daß es sich auch in jeder technischen Beziehung in einem guten Zustand befand.
    Das Bodenschott war geöffnet. Batchalor Mynk betrat den Kugelraumer. Durch den Antigravschacht glitt er zur Kommandozentrale, die hier im obersten Deck untergebracht war und nach außen hin mit einer Panzerplasthaube, ähnlich wie bei Space-Jets, abgeschlossen war.
    Auch hier war alles in einem hervorragenden Zustand. Er aktivierte den Bordsyntron. Ein Blinklicht signalisierte die Empfangsbereitschaft.
    „Wie viele Passagiere kann die LORD OF LIGHT befördern?" fragte er.
    „Im Normalfall stehen einhundertfünfzig Kabinen zur Verfügung", antwortete der Bordsyntron. „Diese Zahl kann um fünfzig weitere Kabinen erweitert werden, wenn ein Teil der Lagerhallen umstrukturiert wird. Jede Kabine kann mit maximal zwei Personen belegt werden."
    „Verstanden", antwortete Batchalor Mynk und schaltete den Syntron wieder in die Bereitschaftsphase.
    Nachdenklich verließ er das Raumschiff. In der kleinen Halle kamen ihm die Eyck-Brüder entgegen, die nicht schlecht staunten, als sie den Besucher erkannten. Zudem kam Mynk aus einer Richtung, in der gar kein Zugang geöffnet war.
    „Ich habe mich ein wenig umgesehen", sagte Mynk anstelle einer Begrüßung. „Ich wollte einmal sehn, wie es meinen 15.000 Galax geht."
    „Wir haben ein Problem", gestand Oystersick und rieb sich verlegen die schmutzigen Hände an seiner Arbeitskombi.
    „Ich glaube", versetzte Mynk, „ihr habt mehrere Probleme."
    Die Brüder blickten sich irritiert an und schwiegen.
    „Der Rückzahlungstermin ist überschritten", fügte Batchalor Mynk hinzu.
    Prydonnes machte fahrige Bewegungen mit den Händen.
    „Das wissen wir natürlich", meinte er. „Wir haben das Geld fast vollständig zusammen. Aber wir wollten mit dir über eine eventuelle Verlängerung sprechen. Natürlich sind wir zu Gegenleistungen bereit."
    „Ich habe schon versucht", fügte Oystersick eifrig hinzu, „mit dir zu sprechen. Leider bekam ich keine Verbindung nach Komol-Ton."
    „Genug der Lügen", sagte Batchalor Mynk barsch. „Ihr habt weder das Geld parat, noch habt ihr versucht, mit mir zu sprechen. Statt dessen habt ihr euch gewünscht, daß mich irgendein Gangster um die Ecke bringt.
    Ich kenne viele Leute in Lhasa, die für mich die Ohren und Augen aufhalten. Ihr seht, ich bin gut informiert."
    „So etwas würden wir nicht einmal im Traum denken", versicherte Prydonnes.
    Er versuchte ein treuherziges Gesicht aufzusetzen. Als zusätzliche Beteuerung legte er eine Hand auf die Brust.
    „Lassen wir das Thema", meinte Mynk ein wenig gönnerhaft. „Setzen wir uns und besprechen wir, wie wir alle Probleme lösen können. Vielleicht gibt es da einen Weg."
    Die Eyck-Brüder blickten sich hoffnungsvoll an. Einen so versöhnlichen Ton hatten sie eigentlich nicht erwartet.
     
    *
     
    Oystersick beeilte sich, einen Tisch freizuräumen und drei Stühle zurechtzurücken. Sein Bruder holte drei Gläser und eine

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