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1734 - Kampagne der Hamamesch

Titel: 1734 - Kampagne der Hamamesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hälfte des Lokals gehört werden konnten. Die Besucher konnten so zwei verschiedene Programme verfolgen.
    Weiter hinten gab es weitere Räume, in denen man keine Bildschirme aufgestellt hatte. Auch hierher konnten sich die Spieler zurückziehen; oder wer immer dem Trubel im Hauptraum entfliehen wollte.
    Batchalor Mynk hatte vor vier Tagen von seinem Stammplatz aus die TNT-Sendung über die Hamamesch verfolgt. An der anschließenden Diskussion, die - wie üblich - an der Theke entbrannte, hatte er sich kaum beteiligt. Das entsprach zwar nicht seinem normalen Verhalten, denn in der Regel hatte er zu allem etwas zu bemerken. Aber seine Zurückhaltung war nicht weiter aufgefallen.
    Der Schlitzäugige hatte statt dessen etwas getan, was bei ihm die Ausnahme war: Er hatte begonnen, intensiv nachzudenken.
    Auch in den folgenden Tagen hatte er nicht nur die Nachrichtensendung aller möglichen Sender aufmerksam verfolgt, sondern auch auf das Gerede der Leute geachtet.
    Dann war er per Transmitter nach Lhasa gegangen. In der Großstadt erledigte er ab und zu Geschäfte. Er kannte verschiedene Lokale und eine Reihe von Personen. Auch hier achtete er auf das, was die Leute zum aktuellen Geschehen in der Milchstraße sagten, wenn es im Zusammenhang mit dem Auftauchen der Hamamesch stand.
    Batchalor Mynk erkannte etwas - und zwar in aller Deutlichkeit: Die Mehrheit der Bevölkerung verstand die Entscheidungen der LFT und der Kosmischen Hanse nicht. Diese Mehrheit wünschte sich einen Hamamesch-Basar in der Nähe des Solsystems, wohin man ohne zu großen finanziellen Aufwand hätte reisen können. Die Aussichten für den Bau eines Hamamesch-Basars „vor der eigenen Tür" wurden aber von Tag zu Tag schlechter, wenn man den offiziellen Mitteilungen der terranischen Regierung glauben durfte.
    Der Wunsch, einen Hamamesch-Basar kennenzulernen, wurde dadurch beim sogenannten Mann von der Straße noch größer. Die Tendenz setzte sich in dieser Richtung weiter fort.
    Und im Kopf des Mannes mit dem entstellten Gesicht nahm ein Plan erste grobe Formen an. Hier ließ sich bestimmt ein Geschäft machen.
    Vielleicht sogar ein so gutes, daß er dann bis an das Ende seiner Tage ausgesorgt hatte.
    Batchalor Mynk machte sich auf den Weg zum kleinen Raumhafen von Lhasa, an dessen Rand die Eyck-Brüder Oystersick und Prydonnes einen Reparaturservice für Raumfahrzeuge, Gleiter und ähnliche Fahrzeuge betrieben.
    Es war ein kleiner Betrieb, der mehr schlecht als recht lief. Dementsprechend heruntergekommen sah es nicht nur in den beiden Werkhallen aus. Auch Oystersick und Prydonnes machten einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck. Sie konnten nur deshalb existieren, weil es im Umkreis von einigen hundert Kilometern keine Konkurrenzfirmen gab.
    Batchalor Mynk hatte den Eyck-Brüdern vor einem Jahr eine beachtliche Summe geliehen, damit sie neue robotische Werkzeugsysteme erstehen konnten. 15.000 Galax waren es gewesen; die Rückzahlfrist war längst überschritten. Oystersick und Prydonnes hatten sich zum fälligen Termin erwartungsgemäß nicht gemeldet.
    Der Händler, der bestimmt nicht großzügig war, hatte nicht nur damit gerechnet. Daß die Werkzeuge tatsächlich angeschafft worden waren, wußte er. Und in dem Vertrag stand, daß sie sein Eigentum blieben, bis sie vollständig bezahlt waren.
    In Mynks Hinterkopf hatte damals die Idee herumgespukt, durch den Kredit allmählich den ganzen Betrieb in die eigenen Hände zu bekommen.
    Leute, die den Laden betreiben würden, kannte er in ausreichender Zahl.
    Außerdem war es immer gut, mehrere Eisen im Feuer zu haben. Oder er hätte etwas aus den beiden Reparaturhallen gemacht, von denen die eine ein Betonwürfel von einhundert Metern Kantenlänge war.
    Nun paßten die Eycks aber in seinen neuen Plan, denn die Brüder hatten das Zugangsrecht zu einem kleinen Raumschiff, ein Kugelraumer von fünfzig Metern Durchmesser. Das Schiff war auf den Namen LORD OF LIGHT getauft worden, und es war nicht einmal zehn Jahre alt.
    Oystersick und Prydonnes hatten es von einem reichen Reeder erwerben können, dem sie in einer Notlage schnell und wirkungsvoll geholfen hatten. Was der Reeder in seinem Leben nie erfahren würde, war, daß die gerissenen Brüder den Notfall selbst herbeigeführt hatten.
    Allerdings warteten sie seit Jahren auf einen Käufer für den Personentransporter. Da sie die LORD OF LIGHT inzwischen zweimal beliehen hatten, war ihr Verhandlungsspielraum sehr eingeengt. Ohne die Erlaubnis der

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