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1735 - Handelszentrum Eastside

Titel: 1735 - Handelszentrum Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entspricht zehn Galax", zirpte der Mund mitten in dem langen Hals.
    Die Oxtornerin lehnte sich betont lässig gegen den Tresen und musterte beharrlich den langen Hals.
    „Dreiundzwanzig Zentimeter ist höchstens dein Hals lang, Schurke. Du scheinst irgendwo aufgeschnappt zu haben, daß der letzte Einsatzort meines Schiffes in der Großen Magellanschen Wolke lag. Ich kann dich beruhigen. Das ist schon über ein Vierteljahr her. Seither halte ich mich in der Milchstraße auf und weiß also, daß dreiundzwanzig Yünan fünf bis sechs Galax entsprechen."
    „Acht Galax", krächzte der Blue, sichtlich fassungslos. „Mein letztes Wort."
    „Einverstanden." Dilja ließ ihr breitestes Grinsen sehen. „Ich will wissen, an wen ich mich wenden muß, um Auskünfte über VORACHEM zu erhalten."
    Der Blue seufzte und ließ einen Ton hören, der für oxtornischen Geschmack dem Rülpsen einer Eismeerkuh glich.
    „Das ist schwer, sehr schwer. Seit sich kein Blue mehr für den Basar interessiert, gibt es kaum noch Verlautbarungen. Die Medien berichten über alles mögliche, nur nicht über VORACHEM."
    „Du bist also ratlos."
    „Wenn du es sagst, muß es wohl so sein. Frag mich über die entlegensten Gegenden des gatasischen Reiches aus. Ich kann dir jede Auskunft geben. Aber in diesem einen Fall..."
    „Merkwürdig. Das nennt sich Auskunftei. Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich gleich ins Regierungsviertel geflogen."
    „Das ist aussichtslos, völlig aussichtslos."
    „Was du nicht sagst! Verrate mir wenigstens, wo sich das Morlock Eden befindet."
    „Das was?"
    „Mein Gott!" Diljas Erschütterung war echt. „Das Morlock Eden ist eines der größten Hotels auf Gatas. Es wird von dem Apaso Yilmadriz geleitet. Die Kosmische Hanse hält sechzig Prozent der Aktien. Jeder, der irgend etwas mit Handel zu tun hat und nach Gatas kommt, verbringt mindestens zwei Nächte in diesem Hotel, um Kontakte zu knüpfen."
    „Danke für die ‘ Auskunft", schrillte der Blue. „Wirklich nett von dir.
    Aber ich habe dich nicht gefragt. Du kannst also keine Bezahlung von mir erwarten."
    „Anfänger! DU bist kein Gataser. Welches Schiff hat dich als blinden Passagier hier verloren?"
    Die Oxtornerin ließ den vermeintlichen Auskunftsburschen stehen und kehrte zu ihrem Gleiter zurück. Ein paar knappe Befehle, und der Automat stellte erneut die Kompatibilität zum hiesigen Steuerverbund her. Das Fahrzeug hob ab und fädelte sich in das Luftstraßennetz des Planeten ein.
    Dilja Mowak flog zum Regierungsdistrikt, identifizierte sich als Hanse-Spezialistin und erhielt Landeerlaubnis auf dem Vorplatz des Ministeriums für Handelsangelegenheiten. Ein Servoroboter holte sie am Fahrzeug ab und führte sie in das Innere des Gebäudetraktes.
    „Der Minister ist stark beschäftigt", erklärte er auf Interkosmo.
    „Das macht nichts. Ich benötige nur ein paar Auskünfte."
    „Dennoch ist es ihm gelungen, sich zwei Minuten freizunehmen. Tefye Fazylü steht zu deiner Verfügung. Hier hinein, bitte."
    Eine Tür öffnete sich, und ehe Dilja sich richtig versah, schob eine der metallenen Pranken sie durch die Öffnung. Gleichzeitig bildete sich an der gegenüberliegenden Wand ein Spalt, und ein Blue in nachtblauem Gewand „schwebte" herein.
    „Dilja Mowak, ich freue mich, dich zu sehen."
    Er bot ihr einen Sitz an. Dilja zog es vor, sich nicht in dem kleinen und zerbrechlich wirkenden Sessel niederzulassen. Statt dessen ging sie in die Hocke und setzte sich anschließend auf ihren Allerwertesten.
    „Kennen wir uns?" fragte sie konsterniert.
    „Nein, natürlich nicht. Aber dein Name ist bis zu mir vorgedrungen. Du hast als Hanse-Spezialistin die erste Expedition der BASIS zur Großen Leere begleitet und bereits damals persönlichen Kontakt zu den Hamamesch gehabt. In letzter Zeit bist du dadurch aufgefallen, daß du die legendäre Kosmokratenfabrik GONDARAK entdeckt und die Pläne für den Bau dieser Maschine besorgt hast."
    „Du hast gute Verbindungen zum Galaktikum und zur Kosmischen Hanse. Sonst würdest du diese Einzelheiten nicht kennen."
    „In der Tat. Erst vor zwei Wochen traf ich mit Homer G. Adams zusammen, um neue Konditionen für den Handel zwischen Gatas und der Hanse festzulegen. Adams ist ein kluger Mann, und wir haben uns glänzend unterhalten."
    Im Klartext hieß das, daß beide Seiten aus den neuen Vereinbarungen Vorteile zogen.
    „Ich brauche Informationen über VORACHEM", lenkte Dilja das Gespräch auf das, was für sie wichtig war.

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