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1737 - Das Corrax-Rätsel

Titel: 1737 - Das Corrax-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Erregung gerade so stark dämpfte, daß er nicht einschlief.
    Die Kartanin hatte ihn bisher kein einziges Mal selbst berührt - Tek und ich auch nicht. Es mochte unsere Scheu gewesen sein, dieses erbarmungswürdige Wesen zu verletzen oder ihm ungewollt weh zu tun, obwohl dazu kein Grund vorhanden war.
    Wir landeten in der Nähe der Kannibalensiedlung, jedoch noch weit genug entfernt, um diesmal nicht gehört werden zu können.
    Das war bei dem Lärm, der zu uns herüberkam, auch kaum möglich.
    Wir hätten schon direkt vor der Nase eines Wilden aussteigen müssen, der sich vor der Feier drückte, die bei den Feuern stattfand.
    Feier!
    Es war ein Fest, ja. Aber eines von der grausamen Sorte.
    Es war das Opferfest für die an Land gespülte und gefangengenommene Corrax-Frau; wahrscheinlich gab es als Beigabe, als richtigen Sattmacher, die am Abend am Strand zerrissenen eigenen Stammesgenossen.
    Wir gingen alle drei hin. Dao hatte Kaghoul von den Medos eine Portion tiefen Heilschlaf bescheren lassen. Sie hatte nichts Neues mehr aus ihm herausbringen können - bis auf die Erinnerung an eine Art Hörn, das geblasen worden war, als die Wilden ihn und Ismegh schon so gut wie sicher hatten. Daraufhin hatten sie sich abgewandt und waren verschwunden.
    Wir ließen uns von den SERUNS tragen, bis wir die Feuer vor uns sahen - jetzt aus einer anderen Perspektive. Wir hatten zwischen Korallenfelsen und hoch aufgetürmten Haufen von schwarzem Tang hindurchfliegen müssen, manchmal fast so dicht wie ein Urwald. Der Shift war versiegelt und so unsichtbar wie wir.
    Was mich stutzig machte, und was mir viel früher hätte auffallen müssen: Der Tang, wahrscheinlich seit Tagen hier in der Sonne, müßte eigentlich faulen.
    Aber er stank nicht.
    Mein SERUN hätte es ausgewiesen. Ich bekam von ihm die Anzeigen aller nur denkbaren Umweltwerte, wenn ich in ihm hermetisch von der Umgebung abgeschnitten war.
    Ich wunderte mich nur kurz, denn jetzt waren wir an den meterhohen Korallengebilden und dem Tang vorbei; vor uns öffnete sich eine Art Lichtung, deren Boden aus feinem Korallensand bestand, im Laufe der Jahrtausende von den Kalkgebirgen erodiert oder ausgewaschen und vom Wind hier in die Mulde hereingetragen.
    „Unglaublich", sagte Tekener. Wir lagen nebeneinander im Kalk, Tek links, Dao rechts von mir. „Sie sind völlig in Ekstase! Sie würden uns vielleicht gar nicht bemerken, wenn wir ohne Deflektoren mitten zwischen ihnen erscheinen und uns die Corrax-Frau holten."
    „Wir machen es auf die elegantere Tour", schlug ich vor. „Solange wir nicht mit Perry, Bull und den anderen geredet haben, unternehmen wir nichts, um unsere Anwesenheit auf Coral nicht noch bekannter zu machen.
    Wir befreien die Corrax und fliegen mit ihr auf der Stelle zurück. Ich will nur hoffen, daß es tatsächlich diese Ismegh ist."
    „Wir müssen uns beeilen", drängte Dao.
    Die wilden Corrax, es waren vielleicht fünfzig, tanzten um einen Pfahl herum, an den ihre Gefangene gebunden war, nackt wie ihre Peiniger, nackt wie Kaghoul. Einige andere Kannibalen schlugen dumpf mit den Fäusten auf schwere Trommeln, einen hämmernden, monotonen Rhythmus. Über einigen der Feuer wurden große Spieße gedreht, und mir drehte sich der Magen allein vom Hinsehen um, weil ich wußte, was für ein Fleisch da an ihnen gebraten wurde - und weil ich uns selbst Vorwürfe machte.
    „Seht dort!" Dao flüsterte trotz Helmfunk und zeigte auf eine Statue, die wir erst jetzt sehen konnten. Wir waren rund zwanzig Meter weit auf die Siedlung zugerobbt. Um die Feuer herum, in deren Mittelpunkt der Pfahl mit der Gefangenen stand, waren niedrige Hütten gebaut, kaum überdacht und mehr Gruben im purpurroten Kalksand.
    Die Statue war durch den Pfahl und die an ihn Gefesselte verdeckt gewesen. Sie war zweifellos aus dem gleichen Material gehauen worden wie dieser Pfahl und alles andere hier auf der Insel, abgesehen vielleicht von einigen Waffen und Werkzeugen. Es schien nur ein einziges Rohmaterial zu geben, nämlich Korallen.
    Die Statue konnte nur ein Götzenbild darstellen - mit etwas Phantasie einen oder eine Corrax mit einem gewaltigen Schoß. Direkt vor ihr gab es einen fast quadratischen Block aus Korallenstein, und ich konnte mir leider gut genug vorstellen, wozu dieser ein Meter hoher Quader diente.
    „Eine Fruchtbarkeitsgöttin", vermutete Ronald, „und sie bringen ihr ein Opfer dar, um reichlich gesunden Nachwuchs zu erbitten." Er stand langsam auf. „Aber diese

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