Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
innerhalb kurzer Zeit ein Millionen Jahre altes Gefüge zu erschüttern."
    Von der ATLANTIS meldete sich Atlan. Er konnte sich eines sarkastischen Tons nicht enthalten, als er sagte: „Nun, wie es scheint, beißt du dir hier an der Großen Leere die Zähne aus, Beuteterraner."
    „Ich werde diesen Thean so lange anrufen, bis er vor Verzweiflung aufgibt und mir zuhört", versprach Rhodan. „Und ich werde ebenso Ryundy zur Kooperation zwingen. Irgendwann müssen die doch begreifen, um was es wirklich geht, verdammt noch mal!"
    „So kenne ich dich, alter Freund", sagte Atlan und lachte schallend.
    Rhodan lachte nicht. „Damit entschärfst du die Situation keineswegs!" schnaubte er.
    „Den Versuch war’s wert", blieb der Arkonide gleichmütig. „Bewahr die Ruhe, Perry! Noch ist nicht alles verloren."
     
    *
     
    Nachdem das Holo erloschen war, redeten alle Kommandanten durcheinander. Pi-Poul kümmerte sich nicht darum, sondern ging einige Zeit schweigend auf und ab.
    Seit er in diese Region gekommen war, gab es immer mehr Dinge, die er nicht verstand. Weshalb mischte sich nun ausgerechnet der Tabuverbrecher ein? Wovor wollte er warnen?
    Was hatte diese ganze Aktion zu bedeuten?
    Obwohl er es sich einreden wollte, war der alte Thean nicht wirklich überzeugt, daß Perry Rhodan dies nur aus Eigennutz tat, um sich Straffreiheit zu verschaffen. Pi-Poul hatte sich ausführlich mit diesem Fall beschäftigt; er war zu dem Schluß gekommen, daß sich diese Fremden zu keinem Zeitpunkt irgendeiner Schuld bewußt gefühlt hatten.
    Nicht, weil sie keinen Sinn für „Gut" oder „Böse" hatten, sondern weil ihre Moralbegriffe sich total von der Damurial unterschieden. Sie handelten aus der selbstverständlichen Gedankenlosigkeit neugieriger Eindringlinge heraus, die sich wenig um die Traditionen der ihrer Ansicht nach wahrscheinlich „primitiven" Ansässigen scheren.
    Um so mehr Zorn empfand er darüber. Wie kamen diese Fremden dazu, einfach sämtliches Gedankengut zu mißachten und sich zu benehmen, als gehörte ihnen alles?
    Im Gegensatz zu den anderen Theans war er nicht der Ansicht, daß sie wirkliche Verbrecher waren. Sie waren nicht wirklich böse, nur absolut rücksichtslos. Trotzdem widersprach er dem Strafmaß nicht; ein solches Verhalten konnte keinesfalls hingenommen werden. Sie mußten erfahren, was es bedeutete, die Gesetze anderer Völker zu mißachten.
    Als er sich wieder seinen Untergebenen zuwandte, bemerkte er, wie aufmerksam sie auf seine Entscheidung warteten.
    Um so mehr würde er sie überraschen.
    „Wir werden mit ihnen reden", verkündete er.
    Normalerweise stellten sie niemals Fragen. Doch dies überraschte sie so sehr, daß Dag-Rorn allen Mut zusammennahm.
    „Weshalb, ehrwürdiger Thean?"
    „Ich will wissen, was sie zu sagen haben", antwortete er. „Wir verlieren ja nichts dabei. Und es gibt hier einige Dinge, die mir nicht klar sind. Ich möchte erfahren, was ausgerechnet die Tabuverbrecher mit uns zu tun haben wollen."
    Er betrachtete Dag-Rorn, der ihm wie ein Sohn war, Graum und Tgoriny, seine Vertrauten.
    Er wußte, daß er sich fast blind auf sie verlassen konnte. Seine Entscheidung war für sie bindend, auch wenn die Soldaten sie zunächst nicht verstehen würden. Aber sie wußten, daß er niemals Entscheidungen traf, ohne gründlich darüber nachgedacht zu haben. Er wußte mehr als alle anderen.
    „Wir verlieren nichts dabei", sagte er. „Nur ein paar Augenblicke.
    Aber diese bringen uns vielleicht mehr Erkenntnisse, als wir uns erhofft haben."
    Bald darauf leuchtete wieder ein Holo auf, an derselben Stelle wie beim ersten Mal. Er stellte sich davor.
    „Ich habe deinen Anruf erwartet", sagte er.
     
    *
     
    Perry Rhodan war für einen Moment verblüfft, doch ließ er sich das nicht anmerken. Dieses zwergenähnliche Wesen besaß anscheinend mehr Einfühlungsvermögen, als er es bisher bei den Theans kennengelernt hatte.
    „Ich wollte dich erneut um ein Gespräch bitten", sagte er. „Nur ein paar Augenblicke, Pi-Poul Thean, in denen ich dir die Gründe meines Hierseins darlegen will. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß sie nichts mit unseren Tabuverletzungen zu tun haben. Diese möchte ich hier völlig außen vor lassen. Einverstanden?"
    „Ich werde dir zuhören", antwortete der alte Raunach. „Schon allein deswegen, weil ich es nicht verhindern kann. Also bringen wir es hinter uns."
    Perry Rhodan hörte, wie Reginald Bull neben ihm aufatmete. Zum erstenmal seit Anbeginn des

Weitere Kostenlose Bücher