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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Augen.
    Seine Natur war jedoch wild. Unter der dünnen Tünche schlummerte immer noch der Cro Magnon und konnte sich jäh regen. Unga besaß die Kräfte eines Gorillas und strotzte von Muskeln. Er war jedoch ein kluger Kopf, tapfer und treu.
    Jetzt sah er matt und krank aus.
    „Dorian", stöhnte er. „Ich habe schon seit Tagen keine Verbindung mit Castillo Basajaun mehr und weiß nicht, was dort vorgeht. Du kannst aber London anrufen."
    London bedeutete die Jugendstilvilla in der Baring Road mit der Mystery Press unter Trevor Sullivans Leitung. Miß Pickford, der Hausdrachen, und Phillip, der Hermaphrodit, wohnten mit Sullivan dort.
    „Was hörtest du, als du zuletzt mit London sprachst?"
    „Dort ist alles beim alten. Doch Phillip gebärdet sich wie verrückt. Man hat ihn nicht in Basajaun lassen können, weil er schier durchdrehte. In London hat sich sein Zustand aber auch nicht gebessert."
    „Merkwürdig."
    Dorian schüttelte den Kopf. Phillips Zustände bedeuteten immer etwas. Dieses merkwürdige Wesen sah und nahm Dinge wahr, die einem Normalsterblichen völlig verborgen blieben. Phillip wandelte zwischen den Dimensionen, obwohl er stofflich auf dieser Welt weilte.
    „Ich glaube, ich sterbe", röchelte Unga. Er konnte sich nicht einmal aufsetzen. „Du bist gerade noch rechtzeitig eingetroffen, um von mir Abschied zu nehmen, Dorian. Zehntausend Jahre habe ich überdauert. Jetzt schlägt mir die Stunde."
    „Alter Freund, nein!" Dorian faßte Unga bei der Hand. Don Chapman war auf den Nachttisch gehüpft und schaute betreten drein. „Es muß einen Weg geben, dich zu retten. Was fehlt dir denn bloß? Reena erzählte mir etwas von Rebecca?"
    „Ja. Dieses Vampirweib raubt mir die Lebenskraft. Sie verfolgt mich mit ihren Gedanken im Schlaf und im Wachen. Ich kann nichts mehr essen. Manchmal zieht es mich derart stark zu ihr hin, daß ich glaube, wahnsinnig zu werden."
    „Das ist ein Liebeszauber", stellte Dorian verwundert fest. „Ich glaubte, daß du gegen so etwas immun wärst?"
    „Die Frauen finden doch immer einen Weg, einem einzuheizen", sagte Don. „Darin sind sie Meister. "
    „Zum Donnerwetter, warum gibst du denn Rebecca nicht nach?" fragte Dorian Unga. „Sie würde dann schon das Interesse an dir verlieren, wenn du es ihr nur richtig verleidest."
    Don nickte. Doch Unga wollte davon nichts wissen.
    „Nein. Eher sterbe ich. Wenn ich nicht will, will ich nicht."
    „In Südamerika sah das aber anders aus", sagte Dorian.
    „Da habe ich in Rebecca wohl Hoffnungen geweckt", brachte Unga matt über die Lippen, „die ich dann aber nicht rechtfertigen wollte. Das ist mein Fehler gewesen."
    Er fiel in Ohnmacht. Dorian fühlte Ungas Puls und spürte, wie trocken und rissig seine Haut war. Zudem glühte Unga im Fieber.
    „Die Rache einer verschmähten Frau ist fürchterlich", bemerkte Don weise.
    Dorians grüne Augen verengten sich. Der Dämonenkiller war noch tropisch leicht angezogen, dem Wetter in Guatemala entsprechend. Dorian hatte den Kommandostab und den Magischen Zirkel bei sich. Er eilte zum Fenster, öffnete es und stieß einen schrillen Pfiff aus. Dann schwenkte er den Kommandostab. Dorian konzentrierte sich und flüsterte eine weißmagische Formel.
    Don beobachtete den großen schwarzhaarigen Mann mit dem markanten Gesicht und dem über die Mundwinkel herabgezogenen Schnurrbart gespannt. Er hielt eine Menge von Dorian Hunter.
    Ein schriller Schrei, in den Ultraschallbereich übergehend, ertönte, und dann flatterte eine Fledermaus mit rotglühenden Augen und einer Flügelspannweite von über anderthalb Meter vorm Fenster. Mittlerweile war es völlig dunkel geworden. Wenige Sterne schimmerten durch die Wolkendecke. „Teufel!" ächzte Don. „Das ist eins von Rebeccas Fledermausgeschöpfen. Ich wußte nicht, daß sie einen Spion in der Nähe hat."
    „Das liegt auf der Hand", sagte Dorian. „Rebecca will Unga zwingen, ihr Liebhaber zu werden, und der sture Cro Magnon widerstrebt dem mit aller Kraft. Ich hätte nicht gedacht, daß Unga so eigensinnig sein kann. Im Grunde will Rebecca ihn für sich gewinnen und nicht umbringen. Aber in ihrem verzehrenden Wahn nach ihm läßt sie es darauf ankommen. Sie will es wissen - entweder, oder."
    „Frauen", murmelte Don träumerisch. „Ich kannte mal ein Mädchen in Margate, die war so verrückt nach mir, daß sie mir jeden Tag drei Briefe schrieb und mich ständig anrief. Als ich mit ihr Schluß machte, drohte sie fortwährend, sich umzubringen, und

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