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174 - Jennifers Verwandlung

174 - Jennifers Verwandlung

Titel: 174 - Jennifers Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich große Sorgen um seinen Kollegen. Seit sieben Jahren taten sie zusammen Dienst. Sie hatten viel gesehen und erlebt. Unzählige Schwierigkeiten hatten sie gemeinsam gemeistert, und Warren Douglas hatte David Carides sogar schon einmal das Leben gerettet. Der Dienst hatte sie zusammengeschweißt; aus Kollegen waren Freunde geworden. Sieben Jahre sind eine lange Zeit.
    Daß Warren Douglas Probleme mit dem Herz hatte, war Carides neu. Noch nie hatte sein Freund über Herzbeschwerden geklagt, und plötzlich klappte er zusammen.
    Carides faßte unter den Mann, ihm ihn umzudrehen. Erschrocken riß er die Hand gleich wieder hervor und starrte auf seine blutigen Finger, »Mein Gott, das ist ja…«
    »Blut!« stellte Jennifer mit nüchterner Sachlichkeit fest.
    Der Sergeant sah sie entgeistert an. »Wieso stehen Sie noch hier, Miß Bloom? Sie sollten doch den Arzt…«
    Jennifer verbarg das Messer hinter ihrem Rücken. Sie schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube, Ihr Kollege braucht keinen Arzt mehr, Sergeant. Ich glaube, ich habe ihn erstochen.« Carides riß perplex die Augen auf. »Sie glauben was?«
    Ein eisiges Lächeln erschien auf Jennifers Lippen. »Sie haben schon richtig gehört, Sergeant. Ihr Kollege ist tot. Erstochen. Ich habe es getan.«
    »Mein Gott, Sie sind ja…«
    »Wahnsinnig?« fragte Jennifer amüsiert. »Nein, Sergeant, das bin ich nicht. Ich weiß genau, was ich tue.« Ihre Messerhand kam zum Vorschein.
    Um Carides abzulenken und zu verwirren, hob sie gleichzeitig die linke Hand, um ihm ihre Schwimmhäute zu zeigen, und während er darauf schaute, traf sie ihn mit dem Messer.
    Aber nicht so, wie sie es wollte, denn Carides war reaktionsschnell zurückgesprungen.
    Begreifend, daß er es mit einer gefährlichen Mörderin zu tun hatte, stürzte er sich auf Jennifer und wollte ihr das Messer entwinden.
    Verblüfft stellte er fest, daß sie bärenstark war, viel stärker, als es ein Mädchen von ihrer Größe und ihrem Körperbau sein konnte.
    Sie schlug ihm hart die Faust ins Gesicht und stieß ihn kraftvoll von sich. Er landete neben seinem Kollegen auf dem Bett, und Jennifer stach sofort wieder zu, doch Carides rollte zur Seite, und die lange Klinge schlitzte die Bettdecke auf.
    Carides erkannte, daß er dieser Furie nicht gewachsen war. Die Verletzung, die sie ihm zugefügt hatte, machte ihm zu schaffen.
    Wenn er am Leben bleiben wollte, mußte er fliehen. Als das Messer neuerlich herabsauste, ließ er sich neben dem Bett auf den Boden fallen, sprang auf und versuchte die Tür zu erreichen, doch Jennifer durchschaute seine Absicht und machte sie zunichte.
    Sie war schneller bei der Tür als der Sergeant und stieß sie mit dem Fuß zu. »Hiergeblieben, Freund. Du willst mich doch noch nicht verlassen. Die Blutparty hat eben erst begonnen.«
    »Miß Bloom, ich bitte Sie, tun Sie das Messer weg!« sagtè der Sergeant eindringlich.
    »Nenn mich Kolumban.«
    »Wer ist Kolumban?«
    »Die Seele, die ich in mir trage. Ich bin ihr Werkzeug. Nicht Jennifer Bloom wird dich töten, sondern Kolumban. Nur damit du Bescheid weißt«, sagte Jennifer, und dann fand ihr Messer das gewünschte Ziel.
    ***
    Ich befand mich in Tucker Peckinpahs Haus, und der Industrielle rief ab, was sein Computer während der letzten 24 Stunden gespeichert hatte.
    Cruv, der häßliche Gnom von der Prä-Welt Coor, brachte mir einen Pernod.
    »Danke, Kleiner«, sagte ich freundlich lächelnd, Cruv war Peckinpahs Leibwächter. Man durfte sich von seiner geringen Größe nicht täuschen lassen, der Knirps war ein hervorragender Kämpfer, der sich für jeden von uns jederzeit voll eingesetzt hätte, Der Gnom setzte sich neben mich, und ich richtete meinen Blick wieder auf den Bildschirm. Sämtliche Verbrechen des vergangenen Tages waren aufgelistet. Kapitalverbrechen selbstverständlich, denn es interessierte uns nicht, wann wem wo die Brieftasche geklaut worden war.
    Mit solchen Kleinigkeiten gab sich Kolumbans schwarze Seele nicht ab.
    Es ist unfaßbar, was in einer Großstadt wie London alles innerhalb von nur 24 Stunden passiert.
    Tucker Peckinpah blätterte auf dem Monitor Seite um Seite um. Ich schaute mir die Meldungen genau an und hoffte, daß irgendwann in meinem Kopf die Alarmsirene losheulte, doch bis jetzt blieb sie noch stumm.
    Als ich von einem Verkehrsunfall las, warf ich Tucker Peckinpah einen fragenden Blick zu.
    »Wie hat sich diese Meldung eingeschlichen, Partner?«
    »Ich hätte ihn nicht in diesen Informationsblock

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