1740 - Gefangene des Theans
antwortete sehr schnell, daß sie mit diesen Tätigkeiten begonnen hatte.
Dann aber meldete sich die Hamiller-Tube. „Warum will die MA-MERULE starten?" hallte es aus den Lautsprechern.
„Ich muß zum Planeten runter", antwortete Voltago.
„Aus welchem Grund?"
„Darüber möchte ich nichts sagen."
„Du wirst meine Frage beantworten", sagte Hamiller energisch, „oder die Schleuse wird sich nicht für die MAMERULE öffnen."
„Also gut." Geschickt zögerte der Kyberklon. Er tat, als könne er sich erst nach reiflicher Überlegung dazu überwinden, Hamiller seine Absichten zu enthüllen. Er sprach langsam und schleppend, als müsse er sich jedes Wort genau überlegen, zugleich aber auch so, als habe er Mühe, sich zu konzentrieren. „Es geht um meine Energieversorgung. Gewisse Veränderungen im Energiehaushalt der BASIS, wie sie in letzter Zeit aufgetreten sind und die ich in der bisherigen Form noch nicht kannte, haben meinen Energiehaushalt negativ beeinflußt. Ich muß nach Noman, weil ich nur dort für den nötigen Ausgleich sorgen kann."
„Bei dir an Bord sind Alaska Saedelaere, Lugia Scinagra, Mila und Nadja Vandemar, Robert Gruener, Shaughn Keefe und Meromir Pranka", stellte die Hamiller-Tube fest und bewies damit zugleich, wie genau sie beobachtet hatte. „Warum? Was haben sie mit deinem Problem zu tun?"
„Sie werden mir helfen, den hyperenergetischen Ausgleich zu schaffen", schwindelte Voltago. „Ohne sie werde ich die Probleme nicht bewältigen.
Jetzt öffne! Ich habe nicht viel Zeit. Die Energieverluste, die ich erlitten habe, bedrohen meine Existenz."
Die Schleuse öffnete sich tatsächlich, und die MAMERULE schwebte in den Weltraum hinaus. Schnell entfernte sie sich von der BASIS, um nach einiger Zeit in eine Umlaufbahn um Noman zu gehen.
„Was ist das Problem?" fragte der Kyberklon.
Alaska antwortete und umriß mit kurzen Worten, was geschehen war.
„Hamiller sagte, die Zeit des Handelns sei gekommen. Es sei die richtige Zeit - nur der richtige Ort müsse noch gefunden werden", berichtete er.
„Diese Äußerung erinnert mich an die Worte Timmersson Genders, der ja dem Bewußtseinspool der 20 Milliarden Aphiliker entstammte, wie wir von Perry wissen. ES hat sie einst in sich aufgenommen. Als Timmersson im Solsystem auftauchte, hat er auch von einer Zeit des Handelns gesprochen. Ich frage mich nun, ob die Berichte aus dem Solsystem und über NATHAN bei der Hamiller-Tube eine Schraube gelockert haben. Eine andere Erklärung für ihr seltsames Verhalten finde ich eigentlich nicht."
„Es hat Ärger in allen Bereichen der BASIS gegeben", fügte Lugia Scinagra seinem Bericht hinzu. „Hamiller hat nicht nur Übungen angesetzt, Schotte verschlossen, unnötige Gravitationsfelder überall in der BASIS errichtet, sondern auch die Versorgung gestört. Er hat teilweise das Wasser gesperrt, Vorratsräume versiegelt, Lebensmittel verderben lassen, Abfälle nicht dem Konverter zugeführt, sondern zu ungenießbaren Lebensmitteln verarbeitet oder die Kleidung für die Besatzung falsch ausgeliefert, so daß die Großen zu kleine Hemden und Hosen erhielten und die Kleinen mit Übergrößen ausgestattet wurden. Ich könnte endlos einzelne Vorfälle aufzählen. Zusammen ergeben sie eine ganze Serie von Nadelstichen, mit denen er die Besatzung mittlerweile zur Weißglut getrieben hat."
„Wir können das Fehlverhalten von Hamiller nicht länger hinnehmen", stellte Alaska Saedelaere entschlossen fest. „Wir müssen etwas unternehmen."
„Das Gespräch, das du mit der Hamiller-Tube geführt hast, hat also nichts bewirkt?" fragte Voltago.
„Nichts", gab Alaska zu. „Hamiller hat auf keines meiner Argumente reagiert."
„Er gerät immer mehr außer Kontrolle", fügte Meromir Pranka hinzu.
„Die Frage ist, ob wir diesen Prozeß aufhalten können, ohne Hamiller zu zerstören", sagte Shaughn Keefe.
„Und wenn wir diese Frage nicht beantworten können, bleibt die weitere, ob wir die Hamiller-Tube überhaupt zerstören können", meinte Alaska. „Entsprechende Erfahrungen liegen ja nicht vor."
„Das Problem ist, daß die Hamiller-Tube vollkommen autark ist und alle Schiffssysteme beherrscht", versetzte Lugia Scinagra. „Sie bietet uns keinen Angriffspunkt. Jeder Maßnahme, die wir ergreifen, kann sie zuvorkommen, bevor sie wirksam wird. Wir stehen vor einer äußerst schwierigen Aufgabe, aber wir müssen sie angehen. Die Hamiller-Tube ist aufgrund ihrer Fähigkeiten und ihrer syntronischen
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