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1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spiegel war durch den Dunst beschlagen. Shao sah ihr Gesicht nur schattenhaft. Durch die Dusche hatte sie ein wenig Normalität zurückbekommen, und sie spürte das kleine Tier in ihrem Magen, das auf den Namen Hunger hörte. Es wäre nicht schlecht gewesen, eine Kleinigkeit zu essen, wenn Suko auch geduscht hatte.
    Von ihm war nichts zu hören. Shao trocknete sich weiterhin ab. Frische Wäsche hatte sie mit in das Bad genommen, sie glitt in den Slip und legte auch den weichen BH an.
    Dann öffnete sie die Tür. Allerdings nur spaltbreit, sodass sie in den Flur schauen konnte. Zu hören war nichts, aber sie spürte einen leichten Durchzug. Für Shao ein Zeichen, dass die Balkontür nicht geschlossen war.
    Also stand Suko draußen. Er konnte sich auch im Zimmer aufhalten und hatte nur die Tür geöffnet. Das wäre nicht gut gewesen, da die Klimaanlage dann hätte ausgeschaltet werden können.
    Eigentlich war alles normal. Und doch verspürte Shao ein leichtes Magendrücken, denn sie hatte nicht vergessen, was sich auf dem Flughafen zugetragen hatte.
    Und deshalb war sie vorsichtig.
    Sie trat nicht normal aus dem Bad. Sie öffnete die Tür behutsam immer weiter und drehte ihren Kopf so, dass sie in den Flur schauen konnte.
    Er war leer.
    Sie wollte nach Suko rufen, hielt sich aber zurück. Eine innere Stimme warnte sie.
    Dann schlich sie aus dem Bad. Es machte ihr nichts aus, dass sie nur ihre Unterwäsche trug. Sie drehte sich nach rechts, blickte jetzt in das Zimmer hinein – und hatte Mühe, einen Ruf des Erschreckens zu unterdrücken.
    Vor ihr stand jemand, der ihr den Rücken zudrehte.
    Das war nicht Suko.
    Sie sah auf eine Gestalt, bei der das Haar lang in den Nacken hing.
    Der Mann bewegte sich nicht, denn er schaute nur nach vorn, wo sich unter anderem der Balkon befand.
    Da ihm die bis zum Boden reichende Gardine einen Teil der Sicht nahm, erkannte er wohl nicht besonders viel, aber auch Shao sah nicht alles klar. Und trotzdem entdeckte sie die Bewegungen der beiden Männer in dem schmalen Ausschnitt.
    Einer der beiden war Suko.
    Er kämpfte gegen eine Gestalt, die Shao nichts sagte. Und er tat das auf einem schmalen Podest, das nicht viel Platz und Halt bot. Jetzt hörte sie auch die Kampfgeräusche, und im selben Moment bewegte sich der Eindringling auf den Balkon zu. Wahrscheinlich wollte er seinem Kumpan zu Hilfe eilen.
    Das konnte Shao nicht zulassen. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und zischte den Befehl. »Bleib stehen!«
    Das tat der Mann auch, aber er fuhr herum und starrte Shao an. Sie wusste noch im selben Moment, dass sie einen Todfeind vor sich hatte...
    ***
    Es war kein normaler Balkon. Es war ein Austritt, mehr nicht, und Suko hatte keine Möglichkeit, um dem Angriff dieser Person auszuweichen. Er kümmerte sich nicht mehr um das ausdruckslose Gesicht, er stemmte sich mit beiden Füßen so hart ab wie möglich – und erwartete den Aufprall.
    Der kam, und er erwischte Suko mit Wucht.
    Der Angreifer prallte gegen ihn, drückte ihn auch zurück, aber glücklicherweise gegen die Fensterscheibe und nicht an die Brüstung, die nur hüfthoch war und aus dünnem Metall.
    Der Angreifer schrie. Es war kein Schrei der Angst. Er freute sich, und er klammerte sich an Suko fest, um ihn von den Beinen zu reißen.
    Suko hielt dagegen. Er rammte sein rechtes Knie vor und traf den Körper. Der Stoß war sehr hart geführt worden, und der Angreifer hätte zusammenbrechen müssen, was jedoch nicht geschah. Er klammerte sich weiterhin fest, verspürte offenbar keinen Schmerz, und Suko kam dabei ein bestimmter Gedanke.
    Das war kein normaler Mensch mehr! Und wenn er das nicht mehr war, dann musste er zur anderen Seite gehören, das war Suko jetzt klar.
    Er winkelte den Arm an und rammte ihn nach unten. Der Ellbogen erwischte den Kopf der Gestalt und sorgte dafür, dass er noch mehr einsackte und sein Körper Kontakt mit dem Balkonboden bekam.
    Suko trat noch zu.
    Der Angreifer kippte zur Seite. Platz zum Ausweichen hatte er nicht, dafür aber zum Hochkommen, und das tat er mit einem heftigen Ruck. Dennoch war eine gewisse Zeitspanne verstrichen, und die hatte Suko ausgenutzt. Ein schneller Griff, und er hielt die Dämonenpeitsche in der Hand.
    Nur kam er nicht dazu, sie auszufahren, denn sein Gegner griff erneut an.
    Er warf sich einfach nach vorn. Er wollte seinen Kopf in den Leib des Inspektors rammen, aber Suko war schneller und drehte sich zur Seite. So wurde er nur an der Hüfte getroffen, was ihn schon zur

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