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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstenmal Informationen über Länge und Dauer der derzeitigen Metagrav-Etappe.
    Ein Aufschrei ging durch die Hauptleitzentrale.
    „Fünfhunderttausend Lichtjahre! Hamiller ist nun endgültig übergeschnappt."
    Unter den gegebenen Umständen kam das einem Selbstmord gleich.
    Daß der Flug direkt in Richtung Todeszone der Abruse führte, stellte das fast schon eine Lappalie dar.
    „Kommandant an alle", meldete sich die Hamiller-Tube. „Entgegen böswilligen Verlautbarungen von Mitgliedern der Schiffsführung besteht keine Gefahr. Wir stehen unter dem Schutz von ES. Die Superintelligenz wird dafür sorgen, daß unsere Mission gut verläuft."
    In der Hauptleitzentrale blieb alles still. Keiner ließ sich zu einer Äußerung hinreißen, und das Lachen war ihnen inzwischen vergangen.
     
    *
     
    Eine Stunde nach dem Beginn des Metagravflugs rief Hamiller die Schiffsführung zu sich. Die Männer und Frauen verließen ihre Plätze, aktivierten die Schutzschirme ihrer SERUNS und suchten den Nebenraum der Hauptleitzentrale auf, in den die Syntronik integriert war. Die silberne Wand ragte vor ihnen empor; wie immer blinkten an ihr ein paar Lichter.
    „Erwarten Sie nicht zuviel von mir", begann der Kommandant. „Es ist bekanntlich schwierig, es allen rechtzumachen. In diesem speziellen Fall gilt es, die Sicherheitserfordernisse für die Besatzung mit dem obersten Ziel der Expedition unter einen Hut zu bringen. Zunächst einmal kann ich Sie beruhigen: Der Flug verläuft planmäßig. Damit sind die Voraussetzungen für alle weiteren Schritte erfüllt. Hiermit übertrage ich Ihnen, Lugia Scinagra, symbolisch das Kommando. Sie erhalten die Befehlsgewalt über alle Vorgänge innerhalb des Schiffes. Auf den Flug selbst und die Suche nach ES erhalten Sie aus verständlichen Gründen keinen Einfluß. Natürlich gilt dies auch für alles, was damit zusammenhängt."
    „Wie großzügig von dir", spottete Tymon t’Hoom. „Du erwartest hoffentlich keinen Dank, oder?"
    „Sie scheinen den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen zu haben, Sir. Es geht nicht um Machtkämpfe innerhalb der Schiffsführung. Achtung, Hamiller an alle Besatzungsmitglieder! Hiermit entschuldige ich mich in aller Form dafür, daß ich vorübergehend von meinen Sonderrechten als Kommandant Gebrauch gemacht habe und diese über jedes Maß hinaus einsetzte. Der Langzeitplan von ES machte es erforderlich. Für mich gab es keine andere Wahl. Ich mußte genauso handeln, wie ich es getan habe."
    „Wir wissen es bereits." Lugia Scinagra machte gerade kein glückliches Gesicht. Versuchte Hamiller, sie auf seine Seite zu ziehen, indem er ihr das Kommando übertrug? „Der Bote ist ausgeblieben. Wieso erklärst du uns nicht einfach, wer dieser Bote ist und was er wollte?"
    „Woher soll ich das denn wissen, Madam? Der Bote wurde weder namentlich noch von seinem Aussehen her beschrieben. Sicher ist, daß ich ihn sofort erkennen würde."
    „Du phantasierst!" rief der Blue. „Such am besten sofort den tüchtigsten Robotpsychologen auf, den es gibt. Oder noch besser, vertraue dich einem Team aus fähigen Syntronikern an. Sie werden den Fehler schon finden. Zwar habe ich keine Ahnung, wie so etwas geschehen kann, aber die Inhalte deiner mikrokosmischen Speicherfelder scheinen gehörig durcheinandergeraten zu sein."
    „Ich kann Sie offenbar nicht vom Gegenteil überzeugen, Mister Tyraz.
    Aber das macht nichts. Sie können hinterher wenigstens nicht behaupten, nichts gewußt zu haben. Wir befinden uns derzeit in einer heiklen Mission, die unsere ganze Kraft beansprucht. Es geht um eine Rettungsaktion für das Standarduniversum. Zunächst hat es nicht besonders gut ausgesehen.
    Aber jetzt, wo sich die BASIS auf dem Weg an ihr Ziel befindet, ist alles im Lot. Mein Wissen beinhaltet, daß ES sich im Arresum aufhält und auf meine beziehungsweise Ihre Unterstützung wartet. Das Trägerschiff wird Wanderer oder einen anderen Stützpunkt der Superintelligenz finden.
    Dann schließt sich der Kreis. Dann wird auch offenbar, wie alles zusammenhängt."
    Die Hamiller-Tube schwieg. Lugia Scinagra trat ein Stück näher an die silberne Wand heran.
    „So weit, so gut", sagte sie. „Wie sieht dieser Langzeitplan denn im einzelnen aus?"
    „Der Plan sagt aus, daß wir uns zu einem Treffpunkt begeben, der uns vom Boten genannt wird. Unter den gegebenen Umständen fliegen wir aus eigenem Antrieb dorthin und kommen dem Boten damit entgegen."
    Die neu ernannte Kommandantin lachte.
    „Du

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