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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geröstet.
    Wie eine Blinde tastete sich die Kommandantin von ihrem Terminal weg und landete mitten in einer Projektion, die ihr Angst und Schrecken einjagte. Sie erkannte eine Gruppe von Wesen, die an ihr vorüberzogen.
    Eindeutig handelte es sich um Arkoniden oder Menschen. Sie schritten beschwingt auf ein riesiges Tor zu, durchquerten es und verwandelten sich dabei übergangslos in kristallene Zapfen ähnlich den Eiszapfen, aus denen die Kristallfächer wurden.
    Das Bild wechselte übergangslos, und sie starrte auf einen Steg mitten in der Schwärze des Alls. Links und rechts flankierten zwei weit entfernte Spiralgalaxien die Projektion. Der Steg bewegte sich unter ihr weg, so als eile sie mit hoher Geschwindigkeit vorwärts.
    „Ihr werdet die Erfüllung finden", plärrte die Hamiller-Tube.
    Lugia erreichte das Ende des Stegs und fiel in einen großen See aus roter Lava. Viel zu spät merkte sie, daß es sich nicht um Lava, sondern um Blut handelte. Um sie herum wogten die Leiber von Toten unterschiedlicher Völker. Sie bedrängten sie, und im nächsten Augenblick schlugen hohe Blutwellen über ihr zusammen.
    Sie schrie auf und klammerte sich an den nächstbesten Halt. Er stellte sich als das Gesicht von Shaughn Keefe heraus, der sie in die Wirklichkeit zurückholte.
    „Die Abruse belauscht uns", zischte er ihr ins Ohr. „Sie setzt den salbungsvollen Wahnsinn Hamillers um in Projektionen, in denen jeder von uns seine Erfüllung findet."
    „Gruppe einundsechzig wartet", kam erneut die Meldung. Lugia schüttelte benommen den Kopf.
    „Einen Augenblick. Die Projektionen werden mächtiger."
    Sie tastete sich zurück zu ihrem Terminal und ertastete mit den Fingern mehrere der Sensorfelder, die sie programmiert hatte. Prompt meldete sich die Tube.
    „Sie wollen wirklich Sonden ausschleusen, Madam?"
    „Ja, Hamiller."
    „Ich halte das für Unsinn. Wenn Sie nichts dagegen haben, mache ich die Anordnung rückgängig."
    „Ich bin die Kommandantin und treffe die Entscheidung."
    Sie verwickelte Hamiller in ein Gespräch über Kompetenzen. Als die Syntronik abbrach und Alarm gab, wußte Lugia, daß sie gewonnen hatte.
    „Tut mir leid", sagte sie. „Was da soeben die BASIS verläßt, sind keine Sonden. Es ist die BAS-KR-19 mit zwanzig Besatzungsmitgliedern.
    Die gesamte Gruppe einundsechzig. Ich habe sie auf den Namen Uhrwerk-Kommando getauft. Sie hat präzise wie ein Uhrwerk gearbeitet.
    Ihre Aufgabe ist es, Hilfe zu holen."
    Ein Signal sagte ihr, daß Hamiller in die Steuersyntroniken eingriff und die in der Schirmstaffel geschaffene Strukturlücke wieder schloß. Gleichzeitig traf über Hyperfunk eine Meldung ein.
    „Wir sind draußen. Bis bald!"
    „Sie haben eine vorübergehende Unaufmerksamkeit von mir ausgenutzt, Madam." Hamillers Stimme klang gleichgültig. „Der Kreuzer ist nicht mehr aufzuhalten. Er beschleunigt und wendet sich in Richtung Barsador. Sie haben uns alle einen Bärendienst erwiesen, Lugia."
    Kurz darauf meldete die Ortungssyntronik, daß der Kreuzer im Hyperraum verschwand. Mit wenigen Orientierungspausen würde die Mannschaft zurück zum Aariam-System fliegen.
    Gleichzeitig mit dem Eintritt der BASIS-KR-19 in den Hyperraum erloschen die Projektionen der Abruse. Die Männer und Frauen blickten sich aufatmend an.
    „Weiterarbeiten!" spornte Shaughn Keefe alle an. „Das dicke Ende kommt garantiert in Gestalt einer Armada aus Schneeflocken."
    Lugia Scinagra nickte. Gleichzeitig wunderte sie sich, daß es so einfach gewesen war, Hamiller zu überlisten. Es gab nur eine mögliche Erklärung: Die Syntronik funktionierte nicht mehr richtig.
    Der Alarm verstummte, und Hamiller sagte in vorwurfsvollem Ton: „Kommandantin, mit Ihrem unbedachten Handeln haben Sie ES zwanzig Personen entzogen, die vielleicht den Ausschlag über Sein oder Nichtsein geben. Sie werden es verantworten müssen."
    „Das werde ich auch tun. Es kann sich nur noch um Stunden handeln, bis Rettung eintrifft."
    „Unsinn. Wozu Rettung? Es besteht keine Gefahr, meine Damen und Herren." Wieder leierte die Hamiller-Tube ihren Sermon über die Opferbereitschaft und das Eintreffen des Boten herunter, ohne Angaben über Einzelheiten machen zu können. Plötzlich brach die Syntronik ab und gönnte den Insassen des Trägerschiffes eine Pause von rund zehn Sekunden. Dann schrie Hamiller ihnen in allen Räumen der BASIS ins Ohr: „Wir sind am Ziel. Ich habe Kontakt zu ES!"
    Kalt kroch es Lugia Scinagra den Rücken empor. Mit jedem Atemzug

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