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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geste. Er folgte ihr.
    Sie erreichten die Treppe. Glenda Perkins hatte die erste Stufe bereits passiert und wurde schon von einer Hoffnung erfüllt, als sie den leisen Schrei hinter sich hörte.
    Sofort stoppte sie und fuhr herum.
    Armand stand auf dem Fleck. Er hatte sich umgedreht, um auf die Treppe zu schauen. Stockfinster war es nicht. Der Rest des Flammenscheins reichte bis hierher, und zwei Sekunden später sah auch Glenda, was der Mönch gesehen hatte.
    Auf der Treppe stand eine Gestalt. Sie wirkte wie ein düsterer Albtraum, der sich jetzt in Bewegung setzte, um die letzten Stufen hinter sich zu lassen.
    Es stand fest, dass er Armand wollte!
    ***
    Glenda Perkins war klar, dass es jetzt einzig und allein auf sie ankam. Wenn sie auch nur einen Atemzug zu lange wartete, war es um den Kuttenträger geschehen.
    Sie tat genau das, was sie tun musste. Bevor Armand überhaupt etwas tun konnte und auch die Gestalt auf der Treppe reagierte, packte sie zu. Sie schlug beide Hände in den dicken Stoff der Kutte und zerrte den Mönch zu sich heran. Dabei blieb es nicht, denn sie wuchtete ihn sofort herum und stieß ihn nach vorn, damit er auf den Ausgang zurennen konnte.
    Das tat er auch.
    Aber nur, weil Glenda ihn vor sich her schob und eine Hand in den Kuttenkragen gekrallt hatte.
    »Laufen Sie!«, keuchte sie. »Und heben Sie Ihre Füße, damit Sie nicht stolpern...«
    Er lief, er schwankte, Glenda hielt ihn weiterhin fest und traute sich nicht, den Kopf zu drehen. Das hätte einen Zeitverlust bedeutet. Sie wollte so schnell wie möglich den Ausgang erreichen. Alles andere war unwichtig.
    Armand hielt sich gut. Er schwankte zwar beim Laufen, doch er rutschte nicht aus und fiel auch nicht. Es war draußen noch nicht finster geworden und so schimmerte ihnen das hellere Viereck des Ausgangs entgegen, ein erster Hoffnungsschimmer, den auch der Mönch wahrnahm, denn plötzlich konnte er rennen.
    Darüber war Glenda froh. Sie musste ihn nicht mehr halten, der Mann war schnell genug und erreichte tatsächlich das Freie. Das hätte Glenda auch geschafft, wenn sie nicht zu neugierig gewesen wäre. Zwar lief sie weiter, aber schon langsamer, weil sie den Kopf drehte und nach hinten schauen wollte.
    Er war da, und innerhalb einer winzigen Zeitspanne nahm Glenda seine Gestalt auch wahr. Was er genau für eine Kleidung trug, das war im Dunkeln nicht zu erkennen, doch sie sah, dass er eine Mütze über seinen Kopf gezogen hatte und so von seinem Gesicht nichts zu sehen war. Nur zwei Löcher für die Augen lagen frei.
    Eine Hand griff nach ihr. Glenda sah lange Finger, die schon wie Knochen wirkten und gekrümmt waren. Sie zielten auf ihren Hals.
    Im letzten Augenblick zog Glenda den Kopf zurück, drückte auch ihren Körper nach hinten, rutschte aber leicht aus und fing sich im letzten Moment durch eine schnelle Drehbewegung, wobei sie dann mit dem Rücken gegen die Wand prallte und auch in dieser Haltung blieb, was von Vorteil war, denn sie sah, dass der Mann ohne Gesicht sie angriff.
    Glenda konnte sich wehren. Sie war durch eine harte Schule gegangen. An der Wand fand sie den Halt, den sie brauchte. Das Gewicht verlagerte sie auf das linke Bein, riss das rechte hoch und rammte den Fuß nach vorn. Sie traf eine weiche Masse in der Höhe des Bauchnabels, hörte einen grunzenden Laut, dann trieb es den Angreifer bis an die gegenüberliegende Seite zurück, wo er noch an der Wand entlang rutschte.
    Glenda war klar, dass sie noch nicht gewonnen hatte. Ihr war eine Atempause vergönnt worden, mehr auch nicht. Und die wollte sie ausnutzen. Deshalb rannte sie auf das helle Viereck zu.
    Der Atem pfiff aus ihrem Mund. Jeden Moment rechnete sie damit, einen Schlag in den Nacken zu bekommen, doch sie hatte Glück. Der Verfolger erreichte sie nicht.
    Dafür hörte sie den schwachen Ruf des Kuttenträgers. Armand war noch da. Er hatte sich nicht in Sicherheit gebracht. Er war ein paar Meter weiter gelaufen und stand halb in einem Gebüsch versteckt. Von dort aus starrte er gegen den Eingang und wollte etwas sagen, als er Glenda sah, doch ihm versagte die Stimme.
    Glenda lief zu ihm. Das Buch hielt er nach wie vor fest. Er starrte Glenda an, die vor ihm anhielt, aber den Kopf drehte und auf den Eingang der Ruine starrte, weil sie dort den Verfolger erwartete.
    Er kam nicht.
    Auch als ungefähr fünfzehn Sekunden vergangen waren, ließ er sich nicht blicken. Was nicht heißen musste, dass er die Verfolgung aufgegeben hatte.
    Das erklärte Glenda

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