1747 - Hyzzak
erschreckend", sagte er leise. „Es ist eine Möglichkeit, die wir bisher noch nicht in Betracht gezogen haben. Es ist danach durchaus vorstellbar, daß wir zwar gewisse Erscheinungsformen der Abruse ein für allemal ausschalten können, nicht aber die Abruse selbst. Diese Möglichkeit läßt mich in der Tat schaudern."
„Langsam, alter Freund!" rief Atlan. Er grinste. „Euch ist wieder einmal die terranische Gründlichkeit durchgegangen. Wenn wir es schaffen, gleichgültig auf welche Weise, die Gefährlichkeit der Abruse für die Lebensformen, die wir kennen, abzuwehren und auszuschalten, dann haben wir das Problem doch gelöst. Wenn die Abruse für uns nicht mehr giftig ist, dann kann das Prinzip Giftigkeit ruhig fortbestehen - uns, den Ayindi, den Barrayd und allen anderen kann die Abruse dann nicht mehr gefährlich werden. Und in dieser harmlosen Form mag sie meinetwegen bis in alle Ewigkeiten fortbestehen."
„Hoffentlich hast du recht", murmelte Perry Rhodan. „Immerhin, sehr bald werden wir auf diese Frage eine Antwort haben, und das allein zählt.
Wir fliegen weiter!"
Der Konvoi setzte seine Reise fort. Alle Flugmanöver ließen sich von den Rochenschiffen der Aktivatorträger aus koordinieren. Die Technik der Ayindi funktionierte reibungslos, es gab keine Pannen und Fehler, dennoch wuchs in den Beteiligten das Unbehagen.
Bis zu diesem Tag hatte es bei nahezu jedem Unternehmen im Arresum Fehlschläge gegeben, und einige von ihnen hatten tödliche Konsequenzen gehabt. Daß sich dieses vielleicht alles entscheidende Unternehmen so gänzlich komplikationslos anließ, weckte das Mißtrauen der Galaktiker.
Sie witterten Unheil, allen voran Atlan; der Arkonide besaß einen Gefahreninstinkt, der sich in mehr als zwölf Jahrtausenden entwickelt hatte und beinahe untrüglich geworden war.
Beim nächsten Zwischenhalt gaben sich die Galaktiker besondere Mühe bei der Überwachung des umgebenden Weltraums. Sie konnten aber nichts entdecken, was sie hätte bedrohen können. Die Abruse schien sich nicht zu rühren.
„Wahrscheinlich ahnt die Abruse nicht einmal, daß wir ihr auf den Pelz rücken - so sie denn einen hat", kommentierte Reginald Bull.
„Dieses Wesen kann logisch denken", widersprach Atlan. „Vergeßt das nicht. Und die Abruse wird uns ganz bestimmt nicht freiwillig eine Blöße bieten. Wir müssen nach wie vor auf der Hut..."
Die Ortung gab Alarm; sofort wurden die Schiffe in Gefechtsbereitschaft versetzt.
„Kein Grund zur Panik", konnte Alaska Saedelaere die Gefährten nach kurzer Zeit beruhigen. „Es sind nur Rochenschiffe, drei Stück. Sie nähern sich mit hoher Fahrt."
„Was machen Ayindi-Einheiten hier draußen, so nahe der Todeszone?"
murmelte Atlan kopfschüttelnd.
„Warten wir ab, was sie von uns wollen", schlug Rhodan vor.
Kurze Zeit später war eine Verbindung hergestellt. Eine Ayindi namens Harneer meldete sich über lichtschnellen Funk bei den Galaktikern.
„Ich muß euch auffordern, sofort zu stoppen und beizudrehen", verkündete sie ihnen ohne Umschweife. „Ihr dürft euren Flug nicht fortsetzen."
„Dieses Unternehmen ist mit den höchsten Stellen im Aariam-System abgesprochen worden", widersprach Perry Rhodan. „Jede Verzögerung kann die Operation gefährden. Ich muß daher..."
Mit einer heftigen Gebärde schnitt Harneer dem Terraner das Wort ab.
„Dies ist Frontgebiet", sagte sie rauh. Der Translator gab die gereizte Laune der Ayindi klar und deutlich wieder. „Hier gelten unsere Anweisungen. Wartet, bis die Sektionskoordinatorin Shenega zur Stelle ist. Sie führt hier den Oberbefehl, ihr habt euch ihren Anweisungen zu fügen!"
Reginald Bull murmelte eine Verwünschung.
Theoretisch hätten sich die Galaktiker über diesen Befehl hinwegsetzen können; Harneer hatte diesem Konvoi gar nichts zu befehlen, auch die Sektionskoordinatorin nicht.
Aber Perry Rhodan kannte die Mentalität der Ayindi gut genug, um zu wissen, daß Harneer ihren Befehl notfalls auch mit Gewalt durchsetzen würde, koste es, was es wolle. Die Nocturnenstöcke aber durften unter gar keinen Umständen in Gefahr gebracht werden.
Den Galaktikern blieb daher kaum etwas anderes übrig, als sich Harneers Anweisungen grollend zu fügen.
„Ich werde mich mit dem Aariam-System in Verbindung setzen", kündigte Perry Rhodan an. „Dann werden wir sehen..."
„Hyperfunkverkehr ist ebenfalls untersagt", fiel ihm die Ayindi schroff ins Wort. „Für dieses Gebiet ist von der Koordinatorin höchste
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