1747 - Hyzzak
fortzusetzen!"
Shenega entfernte sich per Transmitter aus der Zentrale, zusammen mit ihren Begleiterinnen, die sich an dem Gespräch nicht beteiligt hatten.
„Was nun?" fragte Michael.
„Eine gute Frage", murmelte sein Vater. „Was wird Shenega tun, wenn wir unseren Flug einfach fortsetzen wollen? Aufhalten kann sie uns schließlich nicht. Den Funkverkehr zum Aariam-System zu blockieren, dazu mag sie imstande sein. Aber unseren Flug zu stoppen...?"
Michael deutete auf die Ortungsschirme.
„Mit dieser Flotte wäre sie durchaus dazu in der Lage", warnte er.
„Dann müßte sie das Feuer auf uns eröffnen lassen, und ob sie dazu imstande ist..."
Während er noch sprach, wurde von einem der Rochenschiffe eine Ringverbindung hergestellt. Shenega stand als Holo in den Zentralen.
Perry Rhodan lauschte ihren Worten, während Atlan in die Zentrale der CIRIAC zurückkehrte.
„... und diese Gefahr geht von den Nocturnenstöcken aus", erklärte Shenega gerade. „Wahrscheinlich, so bedauerlich das sein mag, stehen auch die Galaktiker längst unter dem Bann der Abruse. Ein Weiterflug kann daher nicht gestattet werden. Sollten die Galaktiker es dennoch wagen, den Flug fortzusetzen, ist das Feuer auf den Konvoi zu eröffnen!"
Atlan lächelte schmal.
„Ein Bluff", sagte er achselzuckend. „Und nicht einmal ein guter. Ich kenne die Ayindi-Kommandantinnen. Keine von ihnen würde solch einen Befehl geben ohne ausdrückliche Rückendeckung von ihren Vorgesetzten."
„Die könnte sie aber haben", warnte Rhodan.
Atlan schüttelte energisch den Kopf.
„Nicht in dieser Militärhierarchie", widersprach er. „Militärs sind nicht so schnell. Bedenke, welch kurze Zeit Shenega gehabt hat von ihrem Anflug bis zu diesem Zeitpunkt. Und vorher hat in diesem Raumsektor nahezu vollständige Funkstille geherrscht. Ich habe es nachgeprüft. Nein, Shenega blufft nur."
„Aber warum?" fragte Michael Rhodan sichtlich verwirrt. „Ihr Verhalten macht doch keinen Sinn. Hat sie sich diese ominösen Nachrichten aus den Fingern gesogen? Und wenn dem so ist, warum?
Was macht das für einen Sinn?"
„Gar keinen", gab Atlan zu. „Die Abruse bedroht die Ayindi mehr als je zuvor, die Ayindi stehen mit dem Rücken zur Wand. Unser Unternehmen kann und soll die entscheidende Wende bringen. Warum also sollte eine vergleichsweise unwichtige Sektionskoordinatorin der Ayindi-Flotten versuchen, dieses Unternehmen zu behindern?"
„Ganz einfach." Michael Rhodan blickte seinen Vater an. „Diese ganze Aktion macht dann sofort einen Sinn, wenn es sich bei Shenega nicht um Shenega handelt - sondern um Pseudoleben. Die Chamäleon-Moleküle, ihr erinnert euch..."
Atlan schüttelte langsam den Kopf.
„Genau das habe ich auch gedacht", sagte er seufzend. „Und es paßt sogar ins Bild, daß Shenega keinen von euch berührt hat."
„Na also, das ist doch ein Beweis!" rief Michael.
„Leider kein gültiger", konterte Atlan. „Während ihr in der Zentrale palavert habt, bin ich hingegangen und habe Shenega einem Lichttest unterzogen. Bekanntlich reagieren die Pseudolebensformen sehr stark auf blaues Licht mit der Wellenlänge 470 Nanometer."
„Das wissen wir, na und?"
„Ich habe in aller Stille und unbemerkt den entsprechenden Anteil der Bordbeleuchtung heraufsetzen lassen", sagte Atlan. „Shenega hätte darauf reagieren müssen, wenn sie Pseudoleben wäre. Habt ihr eine Reaktion gesehen?"
Ein einträchtiges Schütteln der Köpfe beantwortete die Frage.
„Damit scheidet diese Hypothese aus", folgerte Atlan.
„Dann bleibt nur noch eine Erklärung: Shenega ist eine Verräterin."
„An wen und in wessen Auftrag sollte sie uns verraten?" fragte Atlan zurück. „Ihr habt recht, es ergibt einfach keinen Sinn. Und doch... Wir haben irgend etwas übersehen, nur eine Kleinigkeit..."
Perry Rhodan wandte sich an Icho Tolot.
„Wie kalkulierst du unsere Chancen für einen Durchbruch? Wird Shenega schießen lassen?"
Der Haluter dachte kurz nach.
„Sehr unwahrscheinlich, Rhodanos", sagte er dann und bleckte die gewaltigen Zähne. „Wirst du es wagen?"
Perry Rhodan blickte sich in der Zentrale um.
Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht.
„Wir gehen das Risiko ein", sagte er dann. „Im Notfall können wir immer noch beidrehen und gehorchen. Aber ich bin sicher, daß Shenega es nicht bis zum Äußersten kommen lassen wird. Was meinst du, alter Freund?"
„Bluff gegen Bluff", antwortete der Arkonide. „Tekener wird seine helle Freude an uns
Weitere Kostenlose Bücher