1747 - Hyzzak
Verrat uns, wie du zu dieser Kenntnis gekommen bist - wenn nicht in unmittelbarem Kontakt mit der Abruse selbst oder einem ihrer Geschöpfe!"
Die Reaktion von Shenega kam für Rhodan nicht sonderlich überraschend. Von einem Augenblick auf den anderen verschwand das Abbild der Sektionskoordinatorin aus der allgemeinen Kommunikation.
Gleichzeitig begann das Schiff von Shenega mit Höchstwerten zu beschleunigen. Auch damit hatte Perry Rhodan gerechnet.
Was ihn aber verblüffte, war etwas anderes: Zum exakt gleichen Zeitpunkt begannen sich auch Veba und Shorsou in höchster Eile abzusetzen. Ganz offensichtlich hatten es die Verräterinnen nach ihrer Enttarnung sehr eilig, sich in Sicherheit zu bringen.
Anders als die übrigen Ayindi-Kommandantinnen hatte Moira mit einer solchen Reaktion bereits gerechnet. Wahrscheinlich hatte Moira beim Anflug auf den Konvoi bemerkt, welch eigentümliche Formation sich im Weltraum gebildet hatte - aus dem Ortungsbild ließ sich die Taktik der Ayindi wahrscheinlich für eine erfahrene Kämpferin wie sie mühelos ablesen. Moira hatte also schon vor ihrem Auftauchen ahnen können, daß sich eine Konfrontation entwickelt hatte.
Jetzt reagierte sie nahezu ohne Verzögerung. Die STYX nahm Fahrt auf und jagte hinter Shenegas Schiff her.
Von dort wurde ein Feuerstoß abgegeben, der aber schlecht gezielt war und die gestaffelten Schirmfelder der STYX nur kurz zum Flackern brachte; einige Sekunden später ließ Moira eine exakt positionierte Salve los, die das Schiff von Shenega in jähem Aufflammen vernichtete.
Damit längst nicht zufrieden, machte sich Moira auf die Jagd nach den anderen Verräterinnen.
Perry Rhodan sah es mit Mißfallen, aber er wußte, daß Moira sich ganz bestimmt nicht von ihm würde stoppen lassen. Außerdem hatten einige der anderen Ayindi bereits abgedreht und ihrerseits die Verfolgung eingeleitet.
Perry Rhodan hätte es vorgezogen, mit Shenega, Veba oder Shorsou zu reden. Es wäre das erste Mal gewesen, daß es zwischen Abruse und Galaktikern zu einer wirklichen Kommunikation hätte kommen können.
Aber daran war offenbar weder den drei Flüchtigen noch den sie verfolgenden Ayindi gelegen.
„Eine Chance weniger", murmelte Perry Rhodan verdrossen.
„Chance wozu?" erkundigte sich Atlan.
Die Schaltkonferenz zwischen den drei Schiffen stand wieder, und die Technik der Rochenschiffe wob die Hologramme so ineinander, daß jedermann den Eindruck bekommen konnte, sich während dieser Konferenz gemütlich in der eigenen Zentrale aufzuhalten und dort liebe Besucher zu empfangen.
„Mit der Abruse zu reden", antwortete Rhodan und ließ sich von der Bordtechnik eine Erfrischung servieren.
„Glaubst du, die Abruse würde zuhören?"
„Es wäre eine Chance gewesen", meinte Rhodan. „Und solche Gelegenheiten sollte man einfach nutzen."
„Ich glaube..." Reginald Bull unterbrach sich, als eine Anzeige der Ortung unter Beweis stellte, daß wieder ein Schiff vernichtet worden war.
Blieb nur noch eines.
„... daß die Abruse keinerlei Lust hat, mit uns zu reden", nahm Bully den Faden wieder auf. „Aber wie dem auch sei - was zum Teufel hat sich hier gerade abgespielt?"
„Wir haben es mit einem Angriff der Abruse zu tun gehabt", sagte Perry Rhodan. „In neuer Form und Qualität."
„Shenega war demnach Pseudoleben?"
„Höchstwahrscheinlich", antwortete Atlan. „Aber in einer neuen, verbesserten Ausgabe. Die Abruse hat aus ihren Fehlern gelernt. Offenbar sind die neuen Chamäleon-Moleküle für 470-Nanometer-Licht nicht mehr empfindlich, und sie können sich auch ihrer Umgebung besser anpassen."
Der Arkonide lächelte breit.
„Aber Fehler machen sie immer noch", ergänzte er. „Ein Glück, Perry, daß du diesen Fehler entdeckt hast. Ich war derselben Sache auf der Spur, aber vielleicht hätte ich zu lange gebraucht, um auf den Kern der Sache zu kommen. Übrigens - absolut zwingend war deine Beweisführung nicht. Und plump war der Trick auch."
„Das weiß ich", gestand Rhodan. Er lächelte schwach. „Vor allem, weil sich der letzte Beweis erst durch Shenegas Reaktion ergeben hat."
Eine Anzeige auf den Schirmen der Ortung. Auch das dritte Schiff war vernichtet.
„Erledigt", sagte Michael Rhodan leise. „Glaubst du, daß sie uns angelogen hat?"
„Shenega? Natürlich hat sie gelogen. Ihre ganze Existenz war eine Lüge, eine Vortäuschung von Tatsachen, die nicht existierten."
„Ich meine damit nicht ihre Erscheinung..." Michael verstummte für
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