1747 - So schmeckt der Tod
nervös, was wir nachvollziehen konnten. Er glaubte, auch selbst auf der Liste zu stehen, was wir ihm auszureden versuchten.
»Die Halbvampirinnen sind jetzt gewarnt. Sie wissen, dass Sie nicht allein sind, Mister Higgins. Deshalb werden sie nicht mehr kommen.«
»Und wenn Sie weg sind?«
»Dann könnte es sein, aber auch daran will ich nicht glauben. Für sie gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die sie sich aussuchen können. Deshalb bin ich recht optimistisch.«
»Ja, das denke ich dann auch.«
Er aß nur wenig, während Suko und ich es uns schmecken ließen. Auch der Kaffee war recht passabel.
Suko zog sein letztes Stück Pizza von der Gabel. »Ich denke mal, dass wir bald starten können.«
»Dann werde ich das Haus abschließen.«
Ich nickte dem Designer zu. »Tun Sie das, Mister Higgins. Wenn dann alles vorbei ist, rufe ich Sie an.«
»Und wenn ich keinen Anruf erhalte?«
»Das wird nicht eintreten.«
Er war skeptisch, griff selbst zum Handy und ließ sich mit dem Krankenhaus in Brentwood verbinden, in das seine Mitarbeiterin eingeliefert worden war.
Es war schwer für ihn, eine Auskunft zu erhalten, da achtete man schon auf den Datenschutz, doch er erfuhr schließlich, dass sich Sandra Palin nicht mehr in Lebensgefahr befand.
»Na, das ist wenigstens eine gute Nachricht.«
»Und weitere werden folgen«, erklärte ich, wobei ich ihm zulächelte.
Suko war nach draußen gegangen. Er kehrte jetzt zurück und nickte mir zu. »Ich denke, dass wir es wagen können, John. Es ist noch nicht dunkel, aber auch nicht mehr hell. Wir werden noch genug sehen.«
Ich erhob mich von meinem Stuhl. »Okay, dann steigen wir mal ein.«
»Und Sie glauben wirklich, die drei gefährlichen Frauen finden zu können?«
»Wir hoffen es. Sollten sie wie wir unterwegs sein, werden wir sie finden.«
»Und wenn sie schon weg sind?«
Ich verdrehte die Augen. »Daran glaube ich nicht so recht. Sie brauchen Blut. Sie haben Hunger. Sie wollen sich sättigen, und dafür müssen sie in die Nähe von Menschen.«
»Okay, okay, ich habe verstanden. Viel Glück. Ich drücke Ihnen jedenfalls die Daumen.«
»Danke, das können wir gebrauchen.«
Suko wartete vor der Tür. Er hatte etwas von meiner Unterhaltung mit dem Designer mitbekommen.
»Du bist ja sehr optimistisch.«
»Du nicht?«
Er lachte. »Lassen wir es mal darauf ankommen.«
Ich stieg in den Rover. »Klar, was sonst...«
***
An einer anderen Stelle stiegen auch die drei Halbvampirinnen in ein Auto. Cora hatte das Steuer übernommen. Die restlichen Sachen wurden eingepackt und die Türen zugeschlagen. Donna hockte auf dem Beifahrersitz, Ethel musste hinten auf der Rückbank Platz nehmen.
Donna nickte der Fahrerin zu. »Wir können starten.«
»Gleich.«
»Gibt es Probleme?«
»Das nicht, ich denke nur über den Weg nach, den wir nehmen. Wir können einen Bogen fahren oder direkt durch den Ort, was kürzer wäre.«
Donnas Augen leuchteten. »Wäre nicht schlecht, durch Blackmoore zu fahren.«
»Bist du scharf auf Blut?«
»Kann man so sagen.«
Cora gab einen Knurrlaut ab, bevor sie sagte: »Übertreibe es nur nicht. Eine lange Nacht liegt noch vor uns. Du wirst schon noch zu deinem Trank kommen.«
»Hoffentlich.«
Cora sagte nichts mehr. Sie startet den Motor, und dabei lauschte sie auf ein Geräusch, das ihr gar nicht gefiel. Es hing wohl mit dem Motor zusammen, der nicht so rund lief, wie er es eigentlich hätte tun sollen.
Er stotterte und verstummte.
»Was ist das denn?«, fragte Donna.
Sie erhielt keine Antwort. Dafür versuchte es Cora mit einem neuen Start.
Und der klappte. Sie warf Donna einen schrägen Blick zu. »Man muss nur Geduld haben.«
Das Licht der Scheinwerfer warf seinen weißgelben Teppich nach vorn und hüpfte wenig später über den Weg, der von der Hütte wegführte und noch oberhalb des Ortes auf die Straße traf, die sie nehmen mussten.
Donna kicherte. »Jetzt fahren wir doch durch Blackmoore, wie ich sehe.«
»Ein Abschied.«
»Und was ist mit den beiden Kerlen von Scotland Yard?«
»Du solltest die Augen offen halten, ob du sie siehst. Wenn du gleich nach rechts schaust, kannst du das Haus des Designers sehen. Vielleicht turnen sie da noch herum.«
»Aber nicht im Dunkeln.«
»Weiß man’s?«
Es dauerte nicht mal eine Minute, da war Harold Higgins’ Haus zu sehen. Es brannte Licht. Nicht nur im Innern, sondern auch auf dem Grundstück gaben einige Lampen ihren Schein ab. Bewegungen entdeckte Donna nicht.
»Da tut sich
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