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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wühlte der Hunger nach Blut in ihnen, aber es gab für sie noch ein anderes Problem.
    Das Trio fühlte sich allein gelassen. Das große Versprechen, eine kleine Armee von Halbvampiren aufzubauen, war nicht eingehalten worden. Justine Cavallo, in die sie so viel Vertrauen gesetzt hatten, war nicht zu ihnen gekommen. Sie hatte ihr Versprechen gebrochen und sie ihrem Schicksal überlassen.
    Okay, sie konnten sich wie normale Menschen bewegen. Sie fielen nicht auf, aber da war noch die Gier nach dem Blut der Menschen, das sie brauchten. Wenn sie es nicht tranken, wurden sie zu schwach und klappten irgendwann zusammen. Das konnte es auch nicht sein, also waren sie weiterhin allein auf sich gestellt.
    Bisher war es noch gut gegangen. Ihnen war die Flucht gelungen, und auch jetzt gab es keine Verfolger, sodass sie sich auf der Fahrt zu ihrem Versteck keine Sorgen zu machen brauchten. Sie gingen davon aus, dass sie es erreichten, ohne von der anderen Seite gesehen zu werden.
    Sie hatten Glück, dass der Regen die Erde nicht aufgeweicht hatte. So kamen sie gut durch, blieben nicht stecken und konnten den Wagen schließlich parken.
    Bis zur Hütte war es nicht weit, und das Trio war froh, sie endlich erreicht zu haben. Sie fluchten trotzdem, denn sie wussten, dass es gefährlicher für sie geworden war.
    »Man hat uns gesehen!«, stellte Cora klar und schaute ihre beiden Freundinnen an. »Ausgerechnet die beiden Männer, vor denen uns Justine mal gewarnt hat, liefen uns über den Weg. Diesmal haben sie Blut geleckt, und sie werden nicht aufhören, nach uns zu suchen. Das muss jedem von euch klar sein.«
    Donna nickte, bevor sie fragte: »Was können wir denn tun?«
    »Darüber müssen wir nachdenken.«
    »Sollen wir fliehen?«
    »Es wäre eine Möglichkeit«, gab Cora zu.
    »Würde aber nicht zu uns passen«, meinte Ethel.
    »Da hat sie recht, Cora. Das würde nicht zu uns passen. Es passt überhaupt nichts mehr«, flüsterte Donna, »nachdem uns die Cavallo im Stich gelassen hat. Wir sind auf uns allein gestellt, und das ist das Problem. Wir führen kein normales Leben mehr, wollen es aber wieder zurückhaben – oder?« Dabei tippte sie gegen ihre Stirn. »Oder weshalb sind dort die Kreuze zu sehen, mit denen wir uns selbst erlösen wollten?« Sie fing an zu lachen. »Das ist einfach verrückt, aber wir haben keine andere Möglichkeit gesehen, und jetzt stehen wir da. Zwischen Baum und Borke. Wir wissen nicht, zu wem wir gehören. Der Drang nach Blut ist noch immer vorhanden, zumindest bei mir. Die Kreuze haben nichts gebracht, und ich denke mittlerweile, dass wir die falschen Personen dafür sind. Es hat sich nichts getan. Wir müssen weitermachen.«
    Eine so lange Rede hatte Donna selten gehalten. Die beiden anderen Halbvampirinnen zeigten sich beeindruckt. Es war daran zu erkennen, dass sie schwiegen.
    Schließlich übernahm Cora das Wort. »Okay, du hast uns hier viel erzählt, aber wo ist die Lösung?«
    Donna senkte den Kopf. »Die weiß ich leider nicht. Sorry, da bin ich überfragt.«
    »Möchtest du denn hier im Ort bleiben?«, fragte Ethel.
    »Das ist schwer zu sagen. Wir haben uns hier wohl gefühlt. Da konnten wir noch mit Justine rechnen. Das ist nun vorbei. Keiner von uns weiß, was mit ihr passiert ist. Vielleicht hat man sie sogar vernichtet, auch das ist möglich, und wir haben nur nichts davon mitbekommen. Ab jetzt müssen wir die Entscheidungen allein treffen. Wir brauchen keine Rücksicht auf die Cavallo zu nehmen, wir sind autark, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass wir uns mit anderen Gleichgesinnten verbünden können. Wir sind Halbvampire, wir sind auch recht mächtig, und wir brauchen die Cavallo nicht.«
    »Sie wollte uns den Weg zeigen, um ein vollwertiger Vampir zu werden«, warf Ethel ein.
    »Na und?«, höhnte Donna. »Hast du etwas davon gespürt? Ist man dir entgegengekommen?«
    »Nein, aber...«
    »Hör auf, Ethel, wir müssen uns entscheiden. Das denkst du doch auch, Cora?«
    »So ist es.« Cora setzte sich auf einen Schemel. »Viel Zeit können wir uns nicht mehr lassen. Es gibt zwei Jäger, die uns im Nacken sitzen. Ich glaube nicht, dass sie aufgegeben haben.«
    »Sollen wir dann sofort weg?«, flüsterte Ethel.
    »Dagegen hätte ich nichts«, sagte Donna und wartete auf Coras Antwort.
    Die ließ sich Zeit. Es war ihrem Gesicht anzusehen, dass sie nachdachte. Sehr konzentriert sah sie aus, schaute auch zu Boden, und niemand wagte, sie zu stören.
    »Gut«, sagte sie dann, »ich

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