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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufhörten und nur noch vor sich hin wimmerten. „Ich breche aus! Ich sprenge diese Illusion!"
    Und damit ließ der Haluter das Türschott auffahren und rannte los. Auf die Laufarme gestützt, zerfetzte er den nicht schnell genug hochfahrenden, unteren Rand des Schottstahls und jagte hinaus ins Freie.
    Jedenfalls wurde ihm diese Illusion für wenige Sekunden gelassen.
    Die Kartanin Dao-Lin-H’ay befand sich in den subplanetarischen, noch strengstens geheimen Werftanlagen auf Vaalusa, von denen sie bis vor kurzem selbst nichts geahnt hatte.
    Die Stimme von ARDUSTAAR hatte sie hierhergelockt, mitten in einer Phase, in der die terranischen Spionkommandos hinter das Geheimnis des Parataus und dahinterzukommen versuchten, woher die Kartanin ihn bekamen.
    Es war Mitte des Jahres 430, der Neuen Galaktischen Zeitrechnung der Menschen aus der großen Galaxis folgend, die sie Milchstraße nannten.
    Tagelang hatte Dao-Lin hier, unter der Oberfläche der Giftgaswelt, herumgesessen und darauf gewartet, daß sich die Stimme wieder meldete - frustriert und allmählich immer wütender.
    Aber dann war das Ersehnte geschehen, und ein Roboter hatte Dao in die Fertigungshallen geführt, in der die ersten Stufenraumschiffe hergestellt wurden, mit denen bald Kartanin nach der fernen Mächtigkeitsballung ES-TARTU aufbrechen sollten.
    Dao stand wieder an der Tischkante, an der sie sich festhalten mußte, um das Phantastische zu verarbeiten, und eben hatte sie die Frage gestellt, ob die Hohen Frauen von dem wüßten, was hier geschehe.
    Keine der Hohen Frauen hat diese Anlagen bisher gesehen! meldete sich die Stimme von ARDUSTAAR. Und du wurdest auch nur aus einem Grund an diesen geheimen Ort geführt...
    Soweit stimmte die gedankliche Botschaft mit dem überein, was Dao-Lin-H’ay für immer ins Gedächtnis eingebrannt war. Es war ein Schlüsselerlebnis ihres Lebens gewesen.
    Doch dann fuhr die Stimme fort: Du, Dao-Lin-H’ay, bist im Begriff etwas zu tun, das dein Volk ins tiefste Unglück stürzen wird. Dies darf nie geschehen. Deine Feinde aus der großen Galaxis sind bereits hier. Die Terraner werden hier eindringen und die in Produktion befindlichen Stufenschiffe finden. Sie werden sie für ihre Zwecke nutzen. Du mußt diesen Stützpunkt vernichten, Dao-Lin. Du mußt Vaalusa sprengen und durch deinen eigenen Tod großen Schaden von deinem Volk abwenden. Siehst du den blinkenden Knopf? Du mußt ihn nur drücken...
    Das stimmte doch nicht!
    Das waren nie und nimmer die Worte, welche die Stimme von ARDUSTAAR seinerzeit an sie gerichtet hatte!
    Damals hatte sie ihr verkündet, daß sie das Kommando über die Fernraumerflotte übernehmen sollte - die größte, die ihr Volk je auf die Beine gestellt hatte.
    „Alarm in Sektor 18", las sie von einem Bildschirm ab. „Der Paratau-Fänger. Das können nur Terraner sein..."
    Es paßte nicht zusammen.
    Sie träumte nicht und schrak auf. Etwas hatte sie bis zu diesem Moment eingelullt und sich so fühlen lassen, als befinde sie sich tatsächlich in einem Bett und träume von längst vergangenen Zeiten.
    Es war nicht wahr!
    „Es ist nicht so gewesen!" schrie sie ihre entsetzten Gedanken hinaus, während sie gleichzeitig versuchte, telepathischen Kontakt mit Gucky aufzunehmen. Es gelang nicht. Entweder war er viel zu weit von ihr entfernt, oder er befand sich in einer anderen Realitätsebene.
    Oder jemand - oder etwas - konnte es verhindern.
    Die Abruse! durchfuhr es sie siedendheiß.
    Fast im gleichen Moment erhielt sie die Bestätigung, denn in der Werft tauchten Kartanin auf, die keine Kartanin waren - sondern Pseudoleben der Abruse, so wie sie es auf Coral hatte erleben und aushalten müssen.
    Siehst du den blinkenden Knopf? hallte die Gedankenstimme in ihrem Bewußtsein. Du mußt ihn nur drücken...
    Du mußt ihn drücken...
    Du mußt...
    Daos Hand, mit der sie sich an der Tischkante festgehalten hatte, zitterte und rutschte ab.
    Sie fiel zu Boden und sah den Knopf blinken, bis er alles war, was ihr Bewußtsein ausfüllte.
    Und die Stimme trieb sie an. Ihre Muskeln bewegten sich. Sie konnte sich halb aufrichten. Wie hypnotisiert auf den Knopf blickend, kroch sie voran.
    Sie wußte, daß dies irreal sein mußte, eine Falle der Abruse. Aber die Illusion, die Macht der Stimme war so perfekt, daß sie nicht anders konnte, als sich auf den blinkenden Knopf zuzuschieben.
    Der Pilot Dr. Fleeps zögerte lange mit der Antwort, aber als er sie gab, ahnte Perry Rhodan, daß Fleeps hier keinen Fremden

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