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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erneut zu laufen. Einen Tisch rannte er fast um. „Bully, bleib stehen, verdammt!" rief er.
    Bull war bereits bei der Tür. Er konnte ihn nicht mehr einholen, wenn er nicht stehenblieb. Perry hatte ihn nur ganz kurz noch von der Seite gesehen, dann von hinten.
    Der Mann mit den roten Borstenhaaren war so kräftig, wie er ihn kannte - aber Bully hatte sich, was die Figur betraf, in all den Jahren so gut wie nicht verändert. Solange er ihn nicht von vorn sah, konnte es der junge Reginald Bull sein, mit dem er in zwei Tagen zum Mond aufbrechen würde, oder der alte, der in der realen Welt im Arresum gegen die Abruse kämpfte.
    Bully hielt kurz an. Perry Rhodan blieb ebenfalls stehen.
    „Bully!" rief er. „Ich bin’s! Warum läufst du vor mir weg?"
    Es war ihm herausgerutscht. Es gab keinen einsichtigen Grund dafür, daß sein bester Freund vor ihm fliehen sollte, zumal er sich bereits erhoben hatte, als Perry die Kantine betrat. Aber Rhodan hatte nun einmal dieses vermaledeite Gefühl, daß Bully - oder der Regisseur dieses absurden Theaterstücks - es nicht zulassen wollte, daß er ihm ins Gesicht sah, geschweige denn mit ihm redete und alle Zweifel ausräumte.
    Reginald Bull schüttelte den Kopf, wie um eine Benommenheit loszuwerden, und ging weiter. Er hatte sich nicht umgedreht.
    Himmel! durchfuhr es Perry Rhodan. Er hat mich entweder überhaupt nicht gehört - oder er läuft wirklich weg!
    Er versuchte ihn noch einzuholen, obwohl es sinnlos war.
    Reginald Bull öffnete die Tür, schritt hindurch und schloß sie hinter sich wieder.
    Drei Sekunden später war Rhodan da, riß die Tür auf und...
    Er befand sich in einem grauen Korridor und schritt langsam auf eine große Tür zu, die den Abschluß bildete und durch die in wenigen Augenblicken Dr. Fleeps treten und sich über die merkwürdigen Sätze und Fragen wundern würde, die sein Schutzbefohlener an ihn richtete...
    Das Genie Myles Kantor wußte sofort, in welche Situation es ihn versetzt hatte, wobei er keinen Moment lang an ein Spiel von ES dachte, sondern von Anfang an die Abruse verantwortlich machte.
    Das geschulte Gehirn des Genies mit der schwächlichen Statur und den großen Augen analysierte die Lage innerhalb von Sekunden, doch es konnte nicht verhindern, daß es von Wogen der Panik und des Entsetzens überspült wurde.
    Es war dieser eine„Moment - ausgerechnet der schlimmste Augenblick in seinem Leben, das im Jahr 1171 NGZ schon zu Ende gewesen schien, um drei Jahre später von ES durch einen Zellaktivator auf unendlich verlängert zu werden.
    Dies war das Jahr 1171, und dies war jener Tag im Oktober, an welchem der Wissenschaftler vom Schicksal ereilt wurde.
    Er stand vor dem Verräter; vor Njels Bohannon, jenem Mitglied seines Teams, das die Sabotage an den Computern verübt und alle Daten gefälscht hatte, die in langwieriger Arbeit gesammelt und ausgewertet worden waren - und die den zum Tode verurteilten Aktivatorträgern (zu denen Myles Kantor noch nicht gehörte) den Aufentshaltort von ES verraten sollten. Die Bahn von Wanderer, denn nur dort schien es möglich, der verwirrten Superintelligenz zu helfen und sich dadurch selbst zu retten. ES hatte den Unsterblichen die Aktivatoren genommen, aber niemand konnte daran glauben, daß dies bei klarem Verstand geschehen war.
    „Wieso?", hörte Kantor sich sagen. „Wieso versuchst du, die Arbeit des ganzen Teams zu vernichten, dem du selbst angehörst, Njels?"
    Njels Bohannon lachte, er zeigte alle Anzeichen von Hysterie, die er bisher sehr gut verborgen hatte.
    Und dann ließ er seinen ganzen Haß auf den Wissenschaftler los, in dem er einen Schützling der verhaßten Unsterblichen-Clique sah.
    „Merk dir eines!" schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Die Zeit für die ZA-Träger ist abgelaufen, kapiert? Sie bekommen nie mehr ein lebensverlängerndes Ei. Und das ist gut so. Dafür kämpfe ich. Das ist der Grund, warum ich zum Saboteur geworden bin!"
    Und dann kam das, was Myles Kantor niemals vergessen würde, auch wenn er das Ende des Universums überlebte.
    Er erlebte es wie in einer Zeitlupe. Er hätte zur Seite springen können, versuchen zu fliehen, aber das Entsetzen lähmte seine Glieder.
    „Du hast wahrscheinlich sogar recht", hörte er die eigene Stimme, die ihm jetzt fremd vorkam, wie aus Lichtjahren Entfernung. „Rhodan und die anderen werden vielleicht keinen Aktivator mehr erhalten. Aus welchen Gründen auch immer."
    Er sah in die Grimasse des Irrsinns. Er sah Bohannon

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